FÜNFUNDFÜNFZIG

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Lange wusste ich nicht mehr, warum das Leben so wertvoll war. Warum man überhaupt existierte und was es für einen Sinn ergab, ein Leben voller Schmerz zu führen, wenn der Schmerz auch einfach ganz schnell ein Ende finden könnte.

Doch meine Fragen wurden beantwortet, als dieser ganz besondere Mensch in mein Leben getreten war.  Ein Mensch, den ich zuerst überhaupt nicht ausstehen konnte und ohne den ich jetzt nicht mehr glücklich sein konnte.  Es war verrückt wie schnell ich mich in ihn verliebt hatte und es war verrückt das ich ihn mit meinen 18 Jahren schon die Liebe meines Lebens nennen konnte.

Doch wenn man sie gefunden hatte, spürte man das. Und genau so fühlte ich mich, wenn ich nur an Blake dachte. Wenn ich ihn ansah waren da sofort diese Schmetterlinge in meinem Bauch und sobald ich ihn berührte, schlug mein Herz um das Doppelte.

Die echte Liebe war selten. Doch es passierte und das genau ich sie finden durfte, war wie eine zweite Chance mein Leben um 360 Grad zu wenden und es endlich zu genießen.

Denn das Leben war wertvoll.

Lächelnd setzte ich mich auf und schlug meine Bettdecke weg. Ich war glücklich und endlich mit solchen positiven Gedanken aufzuwachen, brachte mich nur noch mehr zum grinsen.

Ich stand auf und ging ins Badezimmer, wo ich mich durch den Spiegel betrachtete. Zum ersten Mal konnte ich über mich selbst sagen, dass ich schön war und zwar auf meine eigene Art und Weise. Ich konnte das Dank Blake, denn er gab mir den Mut selbstbewusster zu werden und zu lernen mich zu lieben.

Denn das war wichtig. Sich selbst und andere zu lieben.

Es war schwer für mich wieder zur Therapie zu gehen, doch zum Glück hatte ich meine Familie und Blake die für mich da waren. Anfangs hatte ich noch oft geweint, ich wollte es nicht wahrhaben das ich diesen Ganzen Mist schon wieder durchmachen musste. Doch dann wurde es besser und es half. Ich begann wieder mehr und regelmäßiger zu essen, auch wenn mir Blake noch oft sagen musste, dass ich ruhig etwas mehr auf meinen Teller tun sollte. Seit drei Wochen ging ich wieder zur Therapie und wenn es so positiv weiterging, würde ich schon bald wieder aufhören können.

Mit der Epilepsie kam ich auch wieder besser klar. Ich bekam neue Tabletten verschrieben und achtete mehr darauf, genug Schlaf und weniger Stress zu bekommen. Auch wenn diese Krankheit hart war, wusste ich das es ein Teil meines Lebens war und ich damit fertig werden würde. Diese Krankheit hatte mir sogar dabei geholfen Blake kennenzulernen, also hatte sie zumindest dieses eine mal etwas Gutes gebracht.

Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, begab ich mich nach unten in die Küche wo schon ein Frühstück auf dem Tisch bereit stand. Gerade als ich mir einen Stuhl nach hinten ziehen wollte, damit ich mich hin setzen konnte, kamen Mum, Richard und Toby ins Zimmer geschneit mit einem Kuchen in der Hand. In der Mitte des Kuchens befanden sich zwei Kerzen, die Nummer 1 und die Nummer 8, welche beide brannten.

Die drei begannen Happy Birthday zu singen und ich musste leise zu lachen beginnen, nur damit ich nicht anfing zu weinen. Das war seit langem das erste Geburtstagsfest auf welches ich mich gefreut hatte. Eines das ich mit Leuten feiern konnte, die ich liebte und die mich liebten.

In den letzten zwei Wochen hatte sich viel zwischen meiner Mutter und mir getan. Nachdem Blake mich darauf hingewiesen hatte, wie gemein und verletzend ich wirklich zu meiner Mum war, wollte ich mich etwas mehr beherrschen. Ich hatte ihr verziehen, denn verzeihen brauchte viel Mut, auch wenn ich sie trotzdem noch auf Abstand hielt und nicht vergesse was war. Aber immerhin war sie meine Mutter, die einzige Person in meinem Leben die noch nie von meiner Seite gewichen ist und an dieser Person sollte ich festhalten und sie nicht einfach gehen lassen. Auch wenn sie viele Fehler begangen hatte.

BlakeWhere stories live. Discover now