ZWEIUNDVIERZIG

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Vier Tage.

Genau vor vier Tagen hatten Blake und ich uns so heftig gestritten und mittlerweile war schon Freitag.

Dienstag verging ziemlich langsam. Ich hatte am Morgen überlegt, ob ich überhaupt in die Schule gehen sollte und entschied mich dagegen. Meiner Mutter spielte ich vor das mir schlecht wäre und verkroch mich den ganzen Tag über in meinem Bett. Es war nicht der Streit mit Blake, der mich zu Hause bleiben lies, sondern die Angst vor der Reaktion der anderen Schüler und wie sie mich behandeln würden, nachdem sie das von Blake und mir wussten.

Eigentlich hatte ich es mir so vorgestellt, dass Blake und ich gemeinsam die Kommentare über uns überstehen würden und das er an meiner Seite wäre. Aber das ging jetzt schlecht.

Tessa hatte mir am Dienstag Abend angerufen und sich dafür entschuldigt, mir nicht geholfen zu haben am Montag. Sie meinte das sie sich nicht getraut hätte, da Pearl es eh schon auf sie abgesehen hatte weil sie jetzt mit mir befreundet war und nicht mehr mit ihr.

Ich nahm ihre Worte sowieso nicht wirklich wahr, sie prasselten einfach an mir ab. Mir war es auch relativ egal das Tessa nichts getan hatte, alles was für mich gezählt hatte, war Blake.

Und der enttäuschte mich.

Tessa erzählte mir außerdem, dass Blake und ich das Hauptthema waren und viele Mädchen in unserer Stufe es kaum glauben konnten, dass Blake jemanden wie mich mochte und sie hingegen nicht einmal beachtete.

Um ehrlich zu sein verstand ich es selbst nicht einmal.

Den ganzen Dienstag über hatte ich auf mein Handy gestarrt, in der leisen Hoffnung das Blake mir schreiben würde. Irgendwann wurde es mir dann zu doof und ich brachte mich auf andere Gedanken, indem ich ein Buch las.

Dank Tessa's Anruf hatte ich außerdem erfahren, dass Blake ebenfalls nicht in der Schule war am Dienstag. Ich fragte mich, ob er auch den ganzen Tag im Bett lag oder ob er seine Zeit mit irgendwelchen anderen Weibern tot schlug.

Kurz darauf schämte ich mich dafür, meinesgleichen als „Weiber" betitelt zu haben, da ich es selbst hasste wenn man uns so nannte. Das hörte sich so herablassend und respektlos an. Aber ich konnte nichts dagegen tun, denn die Eifersucht, die sich sofort in mir ausgelöst hatte, brachte mich zu solchen Gedanken und war stärker als mein Verstand.

Am Mittwoch hatte ich mich dazu entschlossen wieder in die Schule zu gehen. Tessa versprach mir den ganzen Tag nicht von meiner Seite zu weichen und stärkte mir dadurch etwas den Rücken, denn als wir an der Schule angekommen waren, ging das Gequatsche auch schon los. Ich hörte Kommentare wie,

„Was will der von ihr?"

„Sind die wirklich zusammen? Die ist doch total verklemmt, wie kann's Blake mit ihr aushalten?"

„Das wird eh nicht lange halten."

„Anscheinend haben sie schon jetzt Beziehungsstress, hoffentlich ist Blake bald wieder Single."

Und noch vieles mehr. Die meisten gehässigen Sätze kamen von eifersüchtigen Mädchen, die ich versuchte zu ignorieren. Alle aus meiner Stufe schauten mich den ganzen Tag mit einem schrägen Blick an, allerdings bemerkte ich auch, dass manche zaghaft zu mir herüber lächelten was sie sonst nie getan hatten.

Mir war es den ganzen Tag über nicht wohl in meiner Haut, ich fühlte mich andauernd beobachtet oder verurteilt. Die giftigen Blicke, welche ich auf mir spürte, versetzten mir jedesmal einen kleinen Stich und ich wäre am liebsten einfach nach Hause gegangen. Aber meine schulische Leistung ging vor, immerhin war dies mein letztes Highschool Jahr und das wollte ich erfolgreich absolvieren.

BlakeWhere stories live. Discover now