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Ema

"Leute ich hab tolle Neuigkeiten!", begrüsste uns Adam mit einem breiten Grinsen und setzte sich neben Lynn hin. 'Hmpf' gab ich von mir, während ich weiterhin auf meinem Sandwich rum kaute. Darian, der neben mir sass, warf mir einen belustigten Blick zu. Mittlerweile ist es schon normal, dass er neben mir sitzt, das hat auch niemand hinterfragt.

"Da bald Halloween ist und meine Eltern in den Ferien vereisen, dachte ich, dass ich diesen Freitag eine Party schmeisse.", kündigte er an und wirkte als würde er sich gleich selber auf die Schultern klopfen, wegen dieser grandiosen Idee. Manchmal beneidete ich ihn um seinen Enthusiasmus. 

"Und?", fragte er, "Seid ihr dabei?" Begeistert starrte er in die Runde und warf jedem einzeln einen Blick zu. Es war die letzte Woche vor den Herbstferien und langsam aber sicher gewöhnte ich mich an die zwei Chaoten. "Oh ja!", kam es von Alissa, welche nebenbei erwähnt Partys liebt. Auch die Anderen waren sofort dabei nur ich verzog mein Gesicht zweifelnd. 

"Dein Ernst?", aufgebracht starrte Adam mich an und konnte nicht glauben, dass ich es nicht so toll fand, wie alle anderen an diesem Tisch. Neben mir erklang ein Räuspern und Adam senkte den Blick. Das war mir schon öfters aufgefallen. Es ist als würde Darian ihn an etwas erinnern. Darian stiess mir den Ellenbogen sanft in die Seite und lächelte mich an. 

"Komm schon das wird lustig!", sagte er und ich wusste, dass er mich niemals zu etwas drängen würde, was ich nicht wollte. Ich hatte nichts gegen das Feiern oder Alkohol, ich komme nicht von hinter dem Mond, doch ich mag Menschenmassen nicht besonders und wenn ich etwas in den vergangenen Wochen hätte feststellen dürfen, dann dass Adam eine Menge an Freunden hatte. 

"Nicht alle haben Eltern, die einem alles erlauben.", sagte ich und nippte an meiner Wasserflasche. "Du kannst sagen du schläfst bei mir!", kam es von Alissa, wie aus der Pistole geschossen. Ich lächelte sie ein wenig mitleidig an. "Meine Mutter zu überreden braucht seine Zeit.", danach waren alle Still und suchten nach anderen Möglichkeiten, mich auf die Party zu bekommen.

"Hey es ist wirklich nicht schlimm", lachte ich, "Ihr werdet auch ohne mich Spass haben!" Lynn verzog das Gesicht zweifelnd und Adam fing an zu schmollen. Für mich war es halb so schlimm, wie für sie, dass ich wahrscheinlich nicht komme. Ich war es gewohnt, wenn meine Mutter nein sagte, dann war es auch so. Keine Widerrede. Kein aber. 

Ein Blick zur Wanduhr verriet mir, dass wir nicht mehr lange Pause hatten. Da ich noch zur Toilette musste, entschuldigte ich mich und lief zu meinen Spind, weil mich die Erdbeer-Woche wieder besucht. Mein Spind war ziemlich voll, weswegen es nicht sehr leicht war etwas aus dem Rucksack zu kramen, ohne dass etwas runter fiel. 

Plötzlich wurde mir warm, diese Wärme kommt nicht von mir. Ganz dicht hinter mir stand Darian und sagte rein gar nichts, was mich noch nervöser machte, als seine Anwesenheit an sich. Wieso ich mir sicher war, dass er es ist? Ich würde diesen Geruch unter tausenden wiedererkennen. Alle anderen an dieser Schule riechen irgendwie gleich, doch Darians Eigengeruch war unglaublich dominant. 

Ich hielt inne, gespannt darauf, was jetzt passieren würde. "Bist du dir sicher, dass du nicht kommen kannst?", fragte er leise, als würde er meinen ich würde weg rennen, wenn er mich erschreckt. Ein ziehen ging durch meinen Bauch, wegen dieser tiefen Stimme. Ich versuchte meine Atmung wieder zu normalisieren, was nicht besonderst einfach ist, wenn er immer noch so dicht hinter mir steht. 

Alles was ich zustande brachte, war ein Nicken, aus der Angst, meine Stimme würde versagen. Sein warmer Atem strich über meinen Nacken und verursachte eine Gänsehaut. Ich wusste nicht, was ich eher wollte, diesen geringen Abstand zwischen uns aus den Weg zu räumen oder weg zu rennen. "Es würde mich traurig machen, wenn du nicht auftauchst.", sagte er und strich mit seiner linken Hand von meiner Schulter zu meinem Oberarm. 

My AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt