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Ema

Ich stand auf der Treppe und sah meiner Mutter dabei zu, wie sie die Tür schloss. Als ich seine Stimme gehört habe musste ich einfach nachsehen, ob ich halluziniere oder ob er wirklich gekommen ist. Jetzt stehe ich hier mit klopfendem Herzen und einem Knoten im Magen, weil sie so gemein war zu ihm. Ich hörte sie seufzen und ihr Blick landete auf mir. "Hast du hunger?", fragte sie und sah mich auffordernd an. "Wieso erzählst du ihm nicht die Wahrheit?", wollte ich enttäuscht von ihr wissen. Sie hatte kein Recht so gemein zu sein zu ihm.

Meine Stimme klang extrem rau und kam mir verdammt fremd vor. Mit geweiteten Augen betrachtete mich meine Mutter. Ja, ich habe nach fünf Tagen Mal wieder gesprochen und ich habe freiwillig mein Zimmer verlassen, doch sie kann mir doch Antworten. "Wieso hast du ihm nicht erzählt, was los ist?", fragte ich erneut und hob meine Augenbrauen. Meine Mutter sah mich sprachlos an, was wirklich selten der Fall ist. "Schämst du dich für mich? Schämst du dich dafür, dass du dein Kind nicht unter Kontrolle hast?", provozierte ich sie weiter. 

"Es reicht Ema.", sagte sie dann schlussendlich, "Du weisst nicht, was du sagst." Ich fing an zu lachen. "Weiss ich das nicht?", gluckste ich, "Oder will ich es mir einfach nicht mehr antun?" Ihr Gesicht wurde rot vor Wut und ich wusste, dass sie kurz davor war zu platzen. Normalerweise würde ich es nie wagen so mit meiner Mutter zu sprechen, aber sie wollte es so, also bekommt sie es. Kurze Zeit später hörte ich eine Tür aufgehen. Mein Bruder lief die Treppen runter und an mir vorbei. Er scheint nichts gemerkt zu haben.

"Ich gehe zu Mike.", erwiderte er und verliess das Haus verdammt schnell. Verständlich ich halte es hier auch kaum aus. "Geh auf dein Zimmer!", befahl sie mir. Mein Blick glitt von der Tür, durch die Tim gerade verschwunden ist, zu meiner Mutter. Ich erhob mich von den Treppen und lief still zurück. Sobald ich es betreten habe wechselte ich meine Hose und schnappte mir meine Jacke. Ich habe keinen Plan, aber was auch immer ich jetzt mache, es ist riskant und ich werde wahrscheinlich von meiner Mutter ermordet. 

So schnell ich konnte nahm ich mein Handy zur Hand und stopfte mir Geld in meine Jackentasche. Leise öffnete ich meine Tür und schloss sie hinter mir, dann schlich ich die Treppen runter. Ich nahm mir meine Schuhe zur Hand und rannte raus. Der Boden war nass, doch ich habe keine Zeit, um meine Schuhe anzuziehen. Mit durchnässten Socken rannte ich frierend zum Spielplatz, bei dem Darian immer parkiert und betete auf ein Wunder. Sobald sein Auto in meinem Blickfeld war, rannte ich noch schneller. 

Völlig ausser Atem blieb ich am Wagen stehen und sah wie Darian seinen Kopf gegen das Lenkrad lehnte, dabei sah er verdammt fertig aus. Das ist alles meine Schuld. In den letzten Tagen habe ich alle, die mir wichtig sind von mir gestossen, ohne dabei auf ihre Gefühle zu achten. Ich bin eine schreckliche Person. Mit der Leere, die sich erneut in mir ausbreitet, ging ich einen Schrick zurück von Darians Auto. Ich wollte an der Fensterscheibe klopfen, aber ich habe nichts durchgedacht.

Diese Aktion wird allen Probleme bereiten und Mal wieder bin ich Schuld daran, weil mein verdammtes Gehirn nicht so funktioniert, wie es sollte. Bevor ich den nächsten Schritt zurück gehen konnte, hob Darian seinen Kopf und seine blauen Augen trafen auf mich. Er weitete sie und stieg verdammt schnell aus. Mein Herz schlug heftig gegen meine Brust und ich konnte kaum atmen, ob das am vorherigen Rennen lag oder an Darian, war mir unbewusst. War er schon immer so gross und einschüchternd? Liegt er an der Kapuze, die er anhat?

Ohne ein Wort zu sagen, zog mich der Werwolf in eine Umarmung und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich atmete zittrig den vertrauten Geruch ein, der von ihm ausging und merkte wie mir Tränen hoch kamen. Mit zusammengekniffenen Augen löste ich mich von ihm und holte tief Luft, um mich zu beruhigen. "Es tut mir so leid", kam es synchron von uns beiden, weswegen ich verwirrt zu ihm hochschaute. "Wieso entschuldigst du dich?", fragte er genauso verwirrt nach, während ich seinem Blick aus dem Weg ging.

"Es gibt noch einiges, was du über mich nicht weisst und es bringt nur Probleme, doch ich kann nicht darüber sprechen.", schluchzte ich und wischte mir die Tränen weg. "Es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe, obwohl es dir scheisse ging. Und wieso hast du keine Schuhe an? Du wirst noch krank!" Mit klopfendem Herzen lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust und legte meine Arme erneut um ihn. "Was ist mit deiner Mutter?", wollte Darian wissen, als er mich hochhob, um mich ins Auto zu bringen. 

"Die wird mich umbringen.", murmelte ich und liess ihn los, als ich den Sitz unter meinem Hintern spürte. "Wollen wir zu mir?", fragte er nach und ich zuckte bloss mit den Schultern, weil ich zu aufgewühlt war. "Okay, es war nicht schlau von Zuhause abzuhauen, das hast du aber getan, weswegen du dich besser bei ihr meldest, bevor sie die Polizei alarmiert.", erklärte mir Darian, worauf ich nickte. "Aber morgen ist Heiligabend und sie wird wütend sein auf mich.", bemerkte ich. 

"Willst du etwa zurück?", hackte er nach. Natürlich schüttelte ich den Kopf, die würde mich jetzt sowas von fertig machen. Darian ist so fürsorglich und es bricht mir das Herz zu sehen, wie er sich mit meinen Problemen auseinander setzt, die einfach vermeidet werden konnten. "Können wir einfach etwas essen gehen, danach zu dir und morgen schauen wir weiter?", flüsterte ich, als Darian los fuhr. "Geht klar.", bestätigte er und nahm meine Hand in seine. Es ist verrückt wie sehr ich ihn brauche.

"Es tut mir leid.", brachte ich heiser raus. "Was?", hackte Darian nach und schaute mich misstrauisch an. "Dass du mich als Mate abbekommen hast.", erläuterte ich uns Lehnte meinen Kopf ans Fenster. Plötzlich blieb der Wagen stehen. Ich schaute nach Draussen und merkte, dass Darian an den Strassenrand gefahren ist. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zu meinem Freund und beobachtete ihn dabei, wie er tief Luft holt. "Wie kommst du jetzt auf so eine Scheisse?", wollte er aufgebracht wissen. 

Ich lächelte ihn an: "Baby, ich bin nicht okay und ich weiss nicht, ob es mir je wieder gut gehen wird. Ich bin kaputt und verstört. Ich wird nie jemand sein, der mit einem Rudel klar kommt, weil ich nicht Mal mit mir selber klar komme." Darian sah mich still an und schloss seine Augen, als er sie öffnete, konnte ich die Tränen in ihnen sehen. "Ich will dir so gerne helfen, aber ich weiss nicht wie. Es bricht mir mein Herz dich so zu sehen.", flüsterte er. Mit geweiteten Augen griff ich nach seinem Gesicht.

"Es tut mir so leid. Deine Anwesenheit ist das Einzige, was mich im Moment aufmuntert also ist es genug, wenn du bei mir bist.", sagte ich und strich mit meiner Hand über seine Wange. "Ich liebe dich, okay?", wisperte ich. "Ich liebe dich auch.", meinte er leise und lehnte seine Stirn gegen meine. "Wo wollen wir essen gehen?", fragte mein Werwolf, um das Thema zu wechseln. "Stripes?", schlug ich vor und er stimmte zu. Wir sind beide müde und aufgewühlt, doch wir brauchen einander, um alles durchzustehen.


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I'm back bitches

Hinterlässt mir eure Meinung :)

xoxo eure fany


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