19

6K 218 11
                                    

Ema

"Wieso ist sie zusammengebrochen?", hörte ich eine fremde Stimme fragen. "Keine Ahnung, sonst hätte ich es verhindert!", hörte ich Darian aufgebracht rufen. Verwirrt richtete ich mich auf und sah mich um. Ich war in Darians Zimmer und lag auf seinem Bett. "Schrei nicht so rum Darian, sie braucht Ruhe.", erklang die andere Stimme wieder. Ich setzte mich am Bettrand und atmete ein paar Mal tief durch. Mir war noch immer schlecht und mein Herz raste noch, aber die Panik war verschwunden und ich kriegte wieder anständig Luft. 

Langsam stand ich auf und lief zur Tür, um diese zu öffnen. Sofort flogen die beiden Augenpaare auf mich und ich lächelte schwach. Darian nahm mich sofort in die Arme und drückte fest zu. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht!", murmelte er und strich mir über meine Haare. Der Fremde räusperte sich und sorgte dafür, dass Darian und ich uns voneinander lösten. "Hallo Ema, mein Name ist Liam, Darian wollte, dass ich nachschaue, ob alles in Ordnung ist mit dir.", stellte er sich vor und reichte mir freundlich lächelnd die Hand. 

"Liam ist mein Nachbar und auch Arzt, weswegen ich wollte, dass er herkommt.", erklärte Darian, nachdem ich Liam die Hand schüttelte. Ich nickte ihm zu und Liam verlangte, dass ich mich irgendwo hinsetzte, damit er überprüfen kann, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. "Es war nur eine Panikattacke, mir geht es gut.", teilte ich den beiden mit, aber es interessierte sie einen feuchten Dreck. Liam überprüfte meinen Blutdruck und meinte, dass dieser völlig normal ist. No shit Sherlock? 

"Dir geht es auch sicher wieder gut?", fragte er nochmal nach und ich nickte nur zur Antwort. "Kannst du mir sagen, wieso du eine Panikattacke hattest?", verlangte er zu wissen. "Ich habe Angst in der Dunkelheit und vorhin im Wald wurde mir das ein bisschen zu viel.", sagte ich gelangweilt, weil ich unbedingt nach Hause möchte und noch mit Darian sprechen muss. Er warf Darian einen undefinierbaren Blick zu und fragte ihn: "Wusstest du das?" Der angesprochene nickte. 

"Ich wusste es, aber ich dachte nicht, dass es so schlimm ist.", rechtfertigte er sich und sah mich entschuldigend an. "Es ist nicht seine Schuld.", wendete ich mich an Liam, weil ich nicht will, dass sich Darian schuldig fühlt. "Ich wollte mit ihm spazieren gehen.", erläuterte ich und Liam war es ziemlich egal, denn er verschwand daraufhin schnell wieder nach Hause und liess somit Darian und mich alleine in seinem Zimmer zurück. Darian machte Anstalten etwas sagen zu wollen, doch ich kam ihm zuvor.

"Es tut mir leid", damit durchbrach ich die Stille,"ich- ich wollte das Date nicht ruinieren und ich weiss auch überhaupt nicht, was in mich gefahren ist. Ich dachte wirklich ich hätte es unter Kontr-" Darian unter brach mein Gestotter und nahm meine Hände in seine. Mir wurde sofort warm und mein Herz setzte aus. Er sah mich sanft an als er sprach: "Dir muss nichts leid tun! Du kannst nichts dafür. Ich hätte merken sollen, dass etwas nicht stimmt. Mir tut es leid." Ich schüttelte nur den Kopf und zog ihn runter zu mir, um ihn in meine Arme zu schliessen. 

Nach einigen Minuten legten wir uns richtig in sein Bett, weil die vorherige Position, weder für mich, noch für ihn, angenehm war. Mal wieder lag ich auf Darians durchtrainierter Brust und wurde von seinem fantastischen Geruch benebelt. Er strich mir beruhigend durchs Haar und ich könnte jeden Moment einschlafen, so an ihn gekuschelt. "Manchmal verstecken sich die gruseligsten Monster nicht in der Dunkelheit, sondern in unseren Köpfen.", flüsterte er und liess mich inne halten. Ich richtete mich auf und musterte ihn kurz. 

Er hatte seine Augen geschlossen und wirkte wie ein kleines Baby, wenn er so entspannt da lag. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Darian scheint immer beschäftigt zu sein mit irgendwas und fühlt sich immer für alle um ihn herum verantwortlich. Es ist schön zu sehen, dass er abschalten kann und sich wohl fühlt mit mir. Mit einem Griff in meine Hosentasche zog ich mein Handy raus und merkte, dass es bereits spät war. "Darian würdest du mich bitte nach Hause fahren?", fragte ich und strich mir eine lose Strähne hinters Ohr. 

My AlphaWhere stories live. Discover now