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Darian

"Okay, was zum Teufel ist mit dir los?", wollte meine Mutter nach dem Frühstück wissen. Verwirrt sah ich sie an, wie sollte sie etwas bemerkt haben? "Schatz du hast gerade Mal einen Drittel von dem gegessen, was du normalerweise isst.", auffordernd hob sie ihre rechte Augenbraue und verschränkte ihre Arme. Ich zuckte bloss mit meinen Schultern. Was bringt es ihr, wenn ich mich bei ihr ausheule. Ich weiss ja selber nicht was das Problem ist. "Was ist zwischen dir und Ema passiert?", fragte sie dann nach.

Laut seufzte ich auf und wollte den Raum verlassen. "Wage es nicht zu gehen! Ich spreche mit dir!", rief sie, weswegen ich stehen blieb. Auch wenn meine Mutter etwas kleiner war als ich, konnte sie mir locker Feuer unterm Hintern machen. Wiederwillig drehte ich mich in ihre Richtung. "Und jetzt, rede!", forderte sie. "Es ist nichts Mom. Ema will nicht mit mir sprechen, über etwas, was sie anscheinend belastet und ich kann ihr somit nicht helfen. Auf ihre Launen hatte ich auch keine Lust.", murrte ich angepisst.

Meine Mutter hob überrascht ihre Augenbrauen: "Also bist du gegangen, obwohl du weisst, dass es ihr schlecht geht?" Ich befeuchtete meinen Mund. So würde ich es nicht formulieren. "Oh Gott! Darian!", sie klatschte sich dramatisch auf die Stirn. Nervös kratzte ich mich am Nacken, denn ich verstand hier nur Bahnhof. "Hat sie dir etwa gesagt, dass du gehen sollst?", fragte sie völlig baff. Vorsichtig nickte ich. Frustriert raufte sich meine Mutter die Haare. Habe ich etwas falsch gemacht?

Sie fuhr sich über ihr Gesicht und atmete tief aus. "Hast du ihr wenigstens geschrieben?", fragte sie dann, weswegen ich wieder nickte. "Aber sie hat nicht geantwortet.", fügte ich hinzu. "Hör mir zu Liebling. Es klingt vielleicht unfair, aber sie wird dich nie so sehr brauchen, wie du sie. Du bist der Werwolf in dieser Beziehung und sie ist ein Mensch. Es gibt genug Menschen, die etwa drei Mal im Leben heiraten, während du weiter an ihr hängen wirst. Deswegen ist es ganz einfach: versau es nicht.", erklärte meine Mutter.

Ich musste schlucken und mein Herz fing an heftig gegen meine Brust zu schlagen bei dem Gedanken, dass Ema mich verlassen würde. Sie würde das nicht tun. Ich kenne sie, ihr ist das Wohlbefinden anderer wichtig. Oder? "Du kannst noch zu ihr gehen und es vielleicht retten.", meinte Mom und ich fuhr mir durch meine Haare. Was ist, wenn sie mich nicht mehr sehen will? Ich schaute zur Uhr. Es ist etwa fünf Uhr nachmittags. Sie sollte Zuhause sein, ausser sie ging shoppen, weil morgen Heiligabend ist.

Meine Mutter stand noch immer am selben Ort und sah mich auffordernd an: "Worauf wartest du?" Nervös ging ich auf und ab, ich kann das nicht. Unsere Beziehung hat sich mittlerweile verändert und ich weiss, auch wenn wir uns streiten, dass ich nicht mehr ohne sie kann. Die letzten Wochen haben wir ständig aneinander geklebt, da kann es doch passieren, dass Auseinandersetzungen entstehen. "Ich weiss nicht, ob das eine gute Idee ist Mom.", gab ich zu und schaute sie an.

Wenn ich zu ihr gehe und es dann endgültig aus ist, kann ich mir gleich mein Grab schaufeln. "Darian wenn du nichts unternimmst, machst du es noch schlimmer.", sagte meine Mutter. Ich stöhnte laut auf. Wieso ist es immer so beschissen? "Geh zu ihr.", forderte mich meine Mom ein weiteres Mal auf, was mich dazu brachte aufgewühlt in mein Zimmer zu rennen, um meine Jacke zu holen. Dort als Werwolf aufzutauchen ist eher ungünstig, weswegen ich mein Auto nehmen musste. 

Sobald ich im Auto sass versuchte ich mich aufs Fahren zu konzentrieren, aber das funktionierte nicht so wie gewünscht. Meine Gedanken schweiften oft ab, sodass ich nicht wusste, wie ich angekommen bin, als ich vor ihrem Haus war. Nervös fuhr ich mir durch mein Haar und versuchte mich zu beruhigen, bevor ich aussteige. Mein Finger hing in der Luft vor der Klingel. Laut ausatmend liess ich die Hand wieder hängen. Sie wird mir nicht wirklich böse sein, weil ich sie damals alleine gelassen habe. 

Ich drückte die Klingel und bereute es sofort, da mir mein Herz in die Hose gerutscht ist. Emas Mutter erschien an der Tür und lächelte mich müde an. Sie sah gestresst aus. "Hi eh- ist Ema Zuhause?", fragte ich, weil sie nicht die Anstalten machte mich rein zu lassen. "Ema ist nicht wirklich in der Lage Besuch zu empfangen. Ich sag ihr bescheid, dass sie sich bei dir melden soll, wenn es ihr besser geht.", versuchte die Frau vor mir zu erklären und brachte alle Alarmglocken in meinem Kopf zum schellen. 

Ich spürte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. "Was ist mit ihr los?", wollte ich sofort panisch wissen. Falls ihr etwas zugestossen ist- oh Gott! "Es ist alles in Ordnung. Mach dir nicht zu viele Gedanken.", meinte sie und wollte mich anscheinend beruhigen. "Ich will zu meiner Freundin!", zischte ich und zog meine Augenbrauen zusammen. Was zum Fick ist hier los? Ich spürte wie ich langsam die Kontrolle über mich selber verlor. "Ich erlaube das nicht Darian", erwiderte sie streng und kreuzte ihre Arme.

"Was ist hier los?", rief ich wütend und war mir sicher, dass man mich bis zur nächsten Strasse gehört haben muss. Ema müsste mich gehört haben. Sie wird runter kommen, ich weiss das. "Geh Darian.", meinte sie erneut und ich war kurz davor diese Frau zu schlagen. Ich ballte meine Fäuste und wartete darauf, dass Ema zu mir runter kommen wird, doch es geschah nichts. "Sie wird nicht runter kommen.", Jenna hat gesehen, wie mein Blick zur Treppe schweifte. Irgendetwas ist hier mächtig faul. 

Die Panik und Angst welche ich im Moment verspürte, übernahm mich komplett und ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen soll. Immerhin geht es hier um meine Mate. Ich ging einen Schritt zurück und schaute Jenna zu, wie sie die Tür schloss. Ich hätte von Anfang an direkt zu Emas Fenster gehen sollen, weswegen ich mich bereits hinter dem Haus befand. Mal wieder kletterte ich das Rohr hoch und schwang mich seitwärts bis ich vor ihrem Fenster war. So gut ich konnte klopfte ich gegen das Fenster und wartete auf eine Reaktion.

Innen regte sich nichts. Das Zimmer war dunkel, was untypisch ist, weil sich Ema in dunklen Räumen in die Hose macht. Erneut gab ich mein Bestes und klopfte, doch es passierte wieder nichts. Mir wurde immer übler und ich merkte, wie meine Kraft nachgab. Das kann nicht sein. Wo ist meine Mate? Nach weiteren fünf Minuten schwang ich mich runter und machte mich wieder auf dem Weg zu meinem Auto. Ich brauchte einen Plan. Plötzlich hörte ich wie sich die Haustüre erneut schloss. 

Es war Tim. Schnell lief ich auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. "Was ist mit Ema los?", fragte ich direkt, weil ich wirklich keine Zeit und Nerven hatte, um um den heissen Brei herum zu reden. "Alter keine Ahnung, ich dachte du weisst was hier los ist. Plötzlich klebt meine Mutter an ihr und sie spricht kein Wort mehr. Ich blicke auch nicht mehr durch.", meinte er und wirkte bedrückt. "Was meinst du mit sie spricht nicht?", wollte ich völlig verwirrt wissen. Tim seufzte auf und fuhr sich durch seine Haare, man merkte ihm an, dass es auch ihn mitnahm.

"Seit etwa zwei Tagen schweigt sie. Sie isst nichts und sieht aus wie eine Leiche.", erklärte er und schaute mich müde an. "Danke", sagte ich nickend, bevor ich mich zu meinem Wagen begab. Aufgewühlt versuchte ich herauszufinden, was ich als nächstes tue. Ich konnte die neue Information kaum verarbeiten. Was ist passiert?


~~~

Ich mag dieses Kapitel nicht :/

xoxo fany

My AlphaWhere stories live. Discover now