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Ema

Erleichterung. Das verspürte ich als ich Zuhause ankam und mich in mein Bett legte, um mein Buch zu lesen. Er hat meine Worte zwar nie erwidert, aber er hat mich auch nicht abgewiesen. Kurz nachdem ich Zuhause angekommen bin, erhielt ich eine Nachricht von Darian. Lass dein Fenster offen ;) Also frier ich mir gerade den Arsch ab, bis mein Idiot kommt. Leider ist seine Intelligenz nicht hoch genug, um darauf zu kommen, dass ich mit offener Türe schlafe, wenn ich sie heute schliesse, wird meine Mutter erst recht reinkommen.

Aber wie sagt man so schön? Wenn man schön ist, muss man nicht schlau sein. Okay, niemand sagt das, aber es stimmt einfach. Ich kuschelte mich tiefer in meine Decke und lauschte als ich komische Geräusche von draussen wahrnahm. Keine Minute später stolperte ein Werwolf fluchend in mein Zimmer. "Psshhhht", machte ich, als er leicht aggressiv das Fenster schloss. Seufzend kam er zu mir rüber und legte seinen Kopf in meinen Schoss. "Du bist nicht diejenige, die durchs Fenster springen musste!", grummelte er.

"Ich habe dich nie dazu gezwungen!", lachte ich und fing an durch sein unglaublich weiches Haar zu streichen. Genüsslich schloss er die Augen und legte seine Arme um meine Hüfte. Ich fuhr damit fort mein Buch zu lesen und nahm kurze Zeit danach, ein leises Geräusch wahr. Verwirrt hob ich meinen Kopf, um herauszufinden, woher diese Art Brummen kam. Mit zusammengezogenen Augenbrauen zog ich meine Hand aus Darians Haaren und das Geräusch verschwand augenblicklich.

"Mach weiter!", beschwerte er sich und versuchte blind meine Hand zu fangen. Vorsichtig fing ich wieder an durch die dichten Haare zu streichen. Erneut erklang das tiefe Geräusch und ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht ab. Ruckartig hörte ich damit auf, genau wie das Geräusch verstummte. Leise kicherte ich: "Darian bist du sicher, dass du der grosse böse Wolf bist?" Mit müden Augen hob er den Kopf und schaute mich fragend an. "Du schnurrst genau wie ein Kätzchen!", erklärte ich ihm begeistert und beobachtete seine Reaktion.

Empört stütze er sich auf seinen Ellenbogen ab und sah böse zu mir hoch. "Ich schnurre doch nicht!", meinte er übertrieben beleidigt. Mit einem grossen Grinsen nickte ich: "Ohh und wie! Wieso habe ich das noch nie gehört?" Frustriert vergrub er sein Gesicht in meinem Schoss. Schmunzelnd fuhr ich weiter durch die braune Mähne. "Okay, du kannst jetzt deine Fragen stellen, ich bin bereit.", sagte er und setzte sich auf. Schmollend ging ich auf den Themawechsel ein. Ich biss mir auf die Zunge, konnte ich jetzt einfach so all meine Fragen stellen?

"Was habe ich mit all dem zu tun?", wollte ich wissen, nachdem ich tief durchgeatmet habe. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Darian mir das ganze erzählen wollte, wenn ich nicht auch etwas damit zu tun habe. "Also, du musst wissen, der Legende nach wurden Werwölfe verflucht und naja, wir bekamen gleichzeitig eine Art Geschenk.", fing er an und drehte sich so, dass er rechts von mir sitzt. "Die Mondgöttin oder auch die dreifaltige Göttin hatte jedem Werwolf einen Seelenverwandten 'geschenkt'.", erzählte er weiter.

Leicht lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und wartete darauf, dass er weiter sprach, was er auch tat: "Mittlerweile nennt man sie einfach bloss 'Mate', jedenfalls bist du meine, also meine Mate meine ich." Ich hob meinen Kopf von seiner Schulter, um ihn anzusehen. "Wieso bist du dir da so sicher?", fragte ich nach. "Ich spüre es einfach", grinste er, "man kann seinen Seelenverwandten erst finden, sobald beide 18 geworden sind. Naja, ausser Alphas, die können das schon mit 16 Jahren."

"Und du bist so ein Alpha?", fragend zog ich eine Augenbraue hoch. Stolz grinste der Junge vor mir und nickte: "Noch nicht ganz, aber ich habe das Alpha-Gen in mir." Langsam nickte auch ich und versuchte das ganze zu verarbeiten. Es war faszinierend und verwirrend zugleich. Aber- "Also magst du mich nur, weil du musst?", stellte ich trocken fest. Darians Augen weiteten sich und er drehte sich schnell zu mir um. "Nein! Wie kommst du denn auf sowas?", wollte er wissen und schüttelte immer wieder den Kopf.

My AlphaWhere stories live. Discover now