p a g e n i n e

156 27 4
                                    

the lord knows how much one desires a sin.

.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

.

somewhere in southern france, 1986

pov. jeongguk 

Um ehrlich zu sein konnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als Taehyung bis in den Abend hinein vorzulesen. Dieser Wunsch schien sich auch zu bewahrheiten. Trotz dass ich die nächsten Kapitel las, wurde meine Stimme nie müde, vielleicht ein wenig trocken, aber das war alles. Ich vermochte kaum etwas anderem meine Aufmerksamkeit zu schenken, war selbst in das Buch vertieft, um die Wörter möglichst ohne Versprecher von mir zu geben. 

Die Atmosphäre war ein wenig ruhiger und weniger hektisch als unten am See. Es gab nur uns, sein Kopf auf meinem Bein, meine Finger an den Seiten des Buches, den Schallplattenspieler in der Ecke des Raumes, die Straßenlaterne am Rand der Avenue . Das sanfte Kratzen der Schallplatte, meine Stimme, die die gedimmten Töne durchbrach, und seinen Duft. 

Ich war ihm bisher noch nie wirklich nahe gekommen, weshalb ich seinen Duft nie wirklich wahrgenommen hatte. Doch jetzt, wo sein warmer Hinterkopf auf meinem Oberschenkel ruhte, vernahm ich ihn deutlicher. Keinesfalls aggressiv, wie wenn man eine Garage betritt und alles nach dem schmierigen Motoröl riecht, vielmehr kaum wahrnehmbar, so wie der erdige Geruch nach einem sommerlichen Regenguss. So vertraut, dass man die Anwesenheit schon fast zu vergessen scheint, aber wenn man sich darauf konzentriert, intensiv wie nichts anderes ist. 

Taehyungs Duft war dergleichen. Vertraut, kaum wahrnehmbar, aber gleichzeitig etwas, woran man sich sofort erinnerte, wenn es einem wieder in die Nase stieg. 

Ich mochte seinen Geruch. Seine Haare dufteten nach seinem Shampoo, seinen Eigengeruch zu beschreiben viel mir deutlich schwerer.

Konnten Menschen nach Wärme riechen? Wenn ja, dann war es genau das Odeur, was Taehyung versprühte. Warm, weich und wohlig. Wie an einem Sommertag, senfgelb, nach Sonnenblumen. Vielleicht noch einige Tropfen aus dem Wasser des Sees. Taehyung roch nach dem Sommer, den ich mir schon immer gewünscht hatte. 

Mir war sein Duft erst nachdem er wieder gegangen war aufgefallen. Als ich in meinem Bett lag und an meinem Bettlaken roch, sein Geruch immer noch bei mir verweilte. Ich hatte mich an ihn geschmiegt, ihn aufgesogen wie puren Honig, wollte am liebsten in ihm Baden. 

Jetzt hingegen lag er immer noch in meinem Schoß, mehr oder weniger aufmerksam. Es schien fast so, als ob er durch die sanfte Beschallung meiner Worte in eine ruhige Trance gewogen wurde. Manchmal räkelte er seinen Körper und drehte sich zu mir, sah zu mir durch seine dichten Wimpern nach oben, wenn ihm ein Sachverhalt besonders interessant erschien. 

Ich liebte den Blick, den er mir schenkte. Wenn er mich ansah, mit einem sanften Lächeln, zogen sich meine Mundwinkel ebenfalls ein Stück nach oben und ich lugte über den Rand des Papieres, verstummte, um in seine braunen Opale zu sehen. Sie funkelten und strahlten im gedimmten Lichte meiner Nachttischlampe, er sah so zufrieden und glücklich aus, wie schon lange nicht mehr. 

je t'aime | taeggukWo Geschichten leben. Entdecke jetzt