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pov. jeongguk: 

Taehyung war für mich der Beginn von etwas Neuem, etwas unbekanntem gewesen. Ich wusste nicht recht, wohin mit mir selbst, als er nicht mehr bei mir war. Er war der Grund für die schönsten Momente in meinem bisherigen, kurzweiligen Leben gewesen. 

Er hatte mich Dinge sehen und spüren lassen, die kein anderer in mir hervorrufen konnte. Er hatte mir Erinnerungen geschenkt, an die ich mich meinen Lebtag lang erinnern würde. Ich würde meinen Kindern selbst von dieser unbeschwerten Liebe erzählen, wenn der Zeitpunkt gekommen wäre. 

Nur schmerzte es so bittersüß, dass dieses Vergnügen bereits in der Vergangenheit lag. Ich hätte vielleicht mit einem lächelndem Auge darauf zurückblicken können, wenn es einen Grund für das Ende unserer Zweisamkeit gegeben hätte.

Aber es gab keinen. Am Ende seiner Semesterferien ging Taehyung ohne ein Wort zu verlieren zurück nach England, meldete sich nicht. Wir hätten vielleicht weiterhin Kontakt halten können, ich hätte ihn besuchen fahren können, ich hätte so vieles gekonnt, wenn ich mir nicht selbst im Weg gestanden hätte. 

So wie mir gerade auch die Stände der Obsthändler im Weg standen. 

Einige von ihnen waren jeden Tag hier, die meisten jedoch verkauften nur an Wochenenden, wenn das Wetter schön war. Ich schob mein Rad durch die Menschen und Händler, die sich angeregt unterhielten, sich um einige Produkte stritten, manchmal auch probieren durften. 

Mein Heimweg von der Schicht in der Therme könnte sich auch über eine andere Straße strecken, allerdings war mir dieser Weg doch lieber. Ich sparte ein bisschen Zeit und konnte eventuell noch ein paar Kleinigkeiten besorgen. 

Ich hatte vor, zum Abend Rührei zu kochen, da ich noch Reste von Paprika, Tomate und eine halbe Zucchini über hatte. Bei einem kleinen Stand kaufte ich eine Packung regionaler Eier, bevor ich mich auf die Suche nach Brot machte. 

Als ich den Verkaufstand der Teigwaren gesichtet hatte, packte ich die Schachtel Eier in den Fahrradkorb, bevor ich das Rad langsam durch die Besucher schlängelte. 

"Jeune homme!", rief eine Frau zu mir herüber, als ich gerade an ihrem Stand vorbeigelaufen war. Ich erinnerte mich an ihr Gesicht. Sie hatte mir öfters ein paar Aprikosen mitgegeben, wenn ich frisches Gemüse bei ihr gekauft hatte.

"C'est quoi?", entgegnete ich, als ich mich ihr genähert hatte. Ein Lachen zierte ihr Gesicht, als sie mir einen Beutel hinüber reichte. Einige Falten hatten sich bereits unter ihre Augen und auf ihre Wangen gelegt, aber trotz ihres Alters war sie ein lebensfroher Mensch geblieben. 

Ihre grauen Haare versteckte ein hinter dem Kopf zusammengebundenes Tuch, sie trug eine gestreifte Schürze und ein hellbraunes Oberteil unter ihr. An ihrem Finger zeugte ein goldener Ring von dem Bund der Ehe, den sie eingegangen war. 

"Regarde à l'intérieur! Ils sont juteux et sucrés. - Schauen Sie hinein! Die Pfirsiche sind saftig und süß."

Sie deutete auf den Beutel, den meine Hände umgriffen. Ich lugte neugierig in sein Inneres, um daraufhin einige Aprikosen in ihm wieder zu finden. Ein warmes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, bevor ich wieder zu ihr aufsah. 

"Vous êtes trop bon pour moi! Merci! - Sie sind so gut zu mir! Danke!"

Ich langte in meine Jackentasche, und gab ihr meine letzten Groschen, die ich noch in ihr fand, woraufhin sie sich bedankte und sich dem nächsten Kunden widmete. Ich stieg auf mein Rad und verstaute den Beutel in meinem Korb. 

Aprikosen hatte ich wahrlich schon immer geliebt. 




[3/4/19]

thanks for reading.

je t'aime | taeggukWhere stories live. Discover now