Kapitel 41

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Als ich nach draußen auf den Parkplatz trete und mir die Sonne direkt ins Gesicht scheint, kneife ich kurz die Augen zusammen und nehme meinen Rucksack ab, um mir meine Lederjacke von den Schultern zu streifen. 

Kurz atme ich die frische Frühlingsluft ein und laufe, dann geradewegs auf die alte Mauer zu. Dan und Walter lehnen schon an den alten Steinen und sehen dem Rauch nach, der in den blauen Himmel steigt. "Hey Jungs." sage ich lächelnd und setze mich zwischen die beiden auf die Mauer. 

"Hey Eve, auch eine?" Walter hält mir seine Packung hin. "Ja, danke." ich ziehe zum zweiten Mal heute einen der Stinkstängel aus der Packung und klemme sie mir zwischen die Lippen. Dan reicht mir eins seiner zahlreichen Feuerzeuge und ich zünde mir die Zigarette an. 

Gerade als ich meinen ersten Zug nehme und der Rauch meine Lungen füllt, sehe ich Mike auf uns zukommen. ! "Mike, was geht!" ruft Dan ihm entgegen und dieser fängt sofort an zu grinsen. 

"Nicht viel." antwortet er und zieht eine Packung Zigaretten aus seinem Rucksack. "Kennst du Eve? Sie ist neu an der Mauer." ich muss lachen. "Ja wir kennen uns, wir haben Musik zusammen." grinst Mike mir entgegen und Walter hebt die Hände. "Sorry, kann ja nicht alles wissen." sagt er und schnippt seine Zigarette ab.

Ich schaue den kleinen Glutfunken zu, wie sie auf den Boden rieseln. "Ich schätze Eve ist jetzt eine von uns." höre ich Dans Stimme sagen und ich schaue auf. Lächelnd sehe ich ihn an. "Da hätte ich nichts gegen." sage ich erfreut und sehe wie Mike verschmitzt lächelt. 

"Ein neues Mitglied an der Mauer, Hei-ho!" ruft er und wir alle lachen kurz. Die nächste Zeit unterhalten wir uns über die Lehrer und die Arbeiten die anstehen.

Gerade als ich meinen Kopf in den Nacken lege, um den Rauch in die Luft zu pusten und ihr dabei zuzusehen in die Luft zu steigen, sehe ich in meinem Augenwinkel wie Jake etwas weiter weg steht und zu uns sieht. 

Ich stoße provokant den letzten Rauch aus meiner Lunge und ziehe ein weiteres Mal an meiner Zigarette. Er zieht die Augenbrauen zusammen und zerknittert seine Stirn. Sein Blick ist starr auf mich, die Zigarette und Dan gerichtet der dicht neben mir an der Mauer lehnt. 

Ich lächle ihm nur zu, als ob wie alte Bekannte wären und wende mich, dann wieder Walter zu, der gerade lauthals eine Geschichte von einer Party erzählt. 

Die ganze weitere Pause lache ich viel, mehr als in den letzten zwei Tagen insgesamt. Allerdings geht sie viel zu schnell rum und schon sitze ich wieder in einem stickigen Klassenraum. 

Nach drei weiteren totlangweiligen Stunden, laufe ich endlich auf den Parkplatz und reiße die Tür meines Autos auf. 

Seufzend lasse ich mich auf den Fahrersitz gleiten und ziehe die Tür zu. Jetzt geht es nach Hause. Aber erst muss ich noch etwas erledigen. Schnell reihe ich mich in die Schlange der wartenden Autos ein und nach einer Weile verlasse ich, dann auch mal den Schulparkplatz. 

Ich fahre zum Supermarkt und biege gelassen in eine Parklücke. Kurz bleibe ich sitzen und ziehe den Autoschlüssel. Ich greife nach meinem Rucksack und steige aus dem Auto.

Mit einer kurzen Handbewegung schließe ich das Auto ab und verstaue den Schlüssel in meiner Jackentasche. Die warme Frühlingsonne strahlt auf mich runter und ich atme die frische Luft ein. Bis heute war mein Tag echt gut, das wird wohl der Grund sein, warum ich fast schon euphorisch einen Einkaufswagen hole und in den Supermarkt schlendere. 

Mein Plan ist es, Essen für die Gruppe von Jugendlichen in der Fabrik zu kaufen. Ich weiß nicht ob der Junge mir die Wahrheit gesagt hat, über ihren Aufenthaltsort. Oder ob es stimmt und er eine Waise ist. Wer weiß ob diese Gruppe existiert oder ob er gelogen hat um davon zu kommen. 

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