Kapitel 43

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Als ich meine Haustür aufschließe und meinen Schlüssel auf die Theke fallen lasse, seufze ich erschöpft. Es war ein schöner Tag, aber müde war ich trotzdem. Auf dem Weg in mein Zimmer, schweifen meine Gedanken wieder zu Jake. 

Den ganzen Nachmittag habe ich nicht an ihn gedacht, ich hatte ihn verdrängt. Doch jetzt prasseln die Fragen und Gedanken wieder auf mich ein. Wieso hatten wir uns gestritten? Dieser Streit war so unnötig. Wer war das Mädchen? Warum fängt er an, so kurz nach unserer Trennung eine andere zu treffen? War ihm unsere Beziehung so wenig wert? 

Wütend und frustriert lasse ich mich auf mein Bett fallen und zersause mir die Haare. Was war denn da passiert? Was ist schief gelaufen?

Anwaltstochter. 

Ich bin keine- ok. Meine Eltern sind Anwälte, aber was kann ich dafür! Und ich benehme mich nicht wie eine Anwaltstochter! Ich- Argh

Ich bin müde. Ich bin erschöpft. Ich hab keine Lust mehr mir Gedanken über Jake zu machen. Über sein schiefes Grinsen, als er das andere Mädchen angesehen hat oder den Blick den er mir widmen sollte. Wütend schnaube ich und drehe mich auf den Bauch um meinen Kopf in meinem Kissen zu vergraben. Es tut nur weh darüber nachzudenken.

Wir haben uns aus einem so banalen Grund getrennt. Aber so ist das Leben nun mal. Wir haben wohl nicht zusammen gepasst. Seufzend drehe ich mich wieder auf den Rücken und puste mir eine Strähne aus dem Gesicht. 

Eine ganze Woche vergeht ohne, dass ich Jake auch nur einmal sehe. In  Musik taucht er nicht auf, es ist als würde er mich meiden. Die Pausen verbringe ich mit Mike, Walter und Dan und einige Nachmittage fahre ich in die Fabrik und besuche Lizzy, Tyrone und die anderen. 

Am Freitag liege ich abends wieder gelangweilt in meinem Bett und meine Nase steckt in einem Buch, jedenfalls solange bis mein Handy mit einem Ton aufleuchtet und ich es schweren Herzens zur Seite lege. Seufzend greife ich nach dem störenden Ding und schaue nach wer der Störenfried ist. 

Es ist Mike, er fragt ob ich mit auf eine Party kommen will. Kurz starre ich an die Wand und denke nach. >Klar< antworte ich ihm und er schreibt zurück, dass er mich um 9 abholt. Ich meine warum nicht, ich hab doch eh nichts besseres zu tun oder? 

Es ist jetzt halb neun, vielleicht sollte ich mir mal irgendwas anziehen, etwas anderes als ein übergroßes Shirt aus der Männerabteilung und eine kurze Jogginghose. Faul wie ich bin, rolle ich mich so halb vom Bett und schlurfe ins Bad. Ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass ich gerade keine Pickel habe, meine Haut recht rein ist und ich allgemein recht gesund aussehe. 

Also trage ich nur etwas Mascara und ein wenig Lipgloss auf. Ich sehe noch einmal in den Spiegel und blicke in kristallblaue Augen. Sie funkeln mir entgegen und sehen etwas aus, wie sehr gruselige Alienaugen. Ich blinzle und drehe mich schnell um. Ein schwarze Locke fällt mir, dabei ins Gesicht und ich streiche sie weg. 

Meine Haare machen eh was sie wollen, heute sind sie leicht gewellt, gestern waren sie noch stark gelockt und wer weiß morgen sind sie vielleicht total glatt oder Kringellöckchen. 

Also lasse ich sie mir einfach in den heutigen, eigentlich sehr schönen schwarzen Wellen, knapp über die Schultern fallen. Ich mag es nicht, wenn meine Haare so lang sind, dann stören sie noch mehr. 

Mir meine Haare hinter die Ohren steckend, öffne ich meinen Kleiderschrank und entscheide mich kurzerhand für eine helle High Waist Jeans mit ein paar Löchern und ein weißes Croptop, mit langen Ärmeln und V Ausschnitt. Unter das ganze ziehe ich aus Jux meine Rote Unterwäsche an, denn ich mag den BH, mit der roten Spitze. Das Rot schimmert minimal unter dem weiß durch, doch das gefällt mir. Meine üppige Oberweite wird durch den V Auschnitt betont und mein, wie Vanessa zu sagen pflegte "Knackarsch" sieht in der Jeans ganz gut aus. 

So Jake. Boy Bye. 

Mein Handy ist voll aufgeladen, es fehlen nur noch Schuhe und eine dünne Jacke. Schnell stecke ich mein Handy in meine Hosentasche, schnappe mir Sneaker und meine Lederjacke, poltere die Treppe runter und bin um zwanzig vor neun in der Küche, was für mich sehr sehr pünktlich ist. 

Die restliche Zeit spiele ich an meinem Handy, bis das Hupen eines Autos mich zusammenfahren lässt und ich die Haustür aufreiße. Ein schwarzer SUV steht an der Straße, vor meinem Haus, Mike öffnet das Fenster und winkt mir zu. Grinsend laufe ich auf das Auto zu, nachdem ich die Tür abgeschlossen habe. 

"Na Eve. Siehst gut aus." begrüßt Mike mich. "Das tue ich immer." sage ich grinsend, worauf er lacht. "Da hast du wohl recht." erwidert er, als ich auf den Beifahrersitz steige. "Also wessen Party ist das?" frage ich, irgendwann, auf dem Highway. 

"Von einem alten Kumpel, geht auf die Nachbarsschule." erklärt er. "Und er heißt?" hake ich, fast schon etwas ungeduldig nach. "Dean, wenn es so wichtig ist." lacht er und reißt das Lenkrad rum, um schief in eine Straße voller riesengroßer Villen zu fahren. "Eigentlich nicht, aber wenigstens den Namen des Gastgebers, kann man ja wissen." antworte ich und starre die Häuser an. 

Mein kleines Haus ist, im Gegensatz zu diesen hier, eine Zwergenbehausung. "Wow, was für reiche Schnösel wohnen hier denn?" murmle ich und fange mir damit wieder ein dunkles Lachen von Mike ein. "Nur die feinsten von den Feinsten würde ich sagen. Deans Eltern sind stinkreich, die schwimmen in Geld, wenn das möglich wäre jedenfalls." ich grinse. "Dagobert Duck kann es." "Dagobert Duck kann alles, sogar blind werden und dann wieder sehen können." lacht Mike und ich nicke lachend. 

Irgendwann halten wir vor einem Haus, Inmitten von vielen anderen Autos, welche es unmöglich machten weiter zu fahren. "Da wären wir. Das Anwesen der Collins."

Staunend starre ich die riesige Moderne Villa an, sie kommt mir vor wie aus der Zukunft. Eigentlich nicht wirklich mein Stil, aber jedem das seine, nicht wahr. "Na dann mal los." sagt Mike enthusiastisch und steigt aus. Ich folge ihm und laufe ihm hinterher auf das Haus zu. 

Ich habe keine Pläne für diese Party, doch sehr prüde würde sie nicht enden. In diesem Haus hab es sicher viele Gästezimmer.


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Ouhhh, Evelyn in der Wutphase. Na, dann lassen wir ihr mal den Spaß nicht wahr?

Ich hab das Gefühl, dass ich 

a) zu viele "und"'s benutze   und

b) meine Kapitel zu lang sind.

Was sagt ihr dazu?

Just for youWhere stories live. Discover now