9 - Ein erster Schritt

133 8 0
                                    

Es war direkt vor dem St. Mungo, genauer gesagt in der Seitengasse nebenan, in die ich gewohnheitsmässig appariere, als ich das Maunzen hörte. Es klang kläglich. Hinter ein paar Mülltonnen lag eine Katze, eine gewöhnliche Muggelkatze mit einer Handvoll Junger, die winzig und rosa waren. Die Katze sah schlecht aus, das Fell löchrig und sie selbst abgemagert. Während ich überlegte, was ich machen sollte, kam mir ein Gedanke in den Sinn. Ich nahm meine Jacke, packte die Katze und ihre Jungen hinein und nahm sie mit nach oben. In meinem Zimmer angekommen, holte ich meinen Zauberstab von Miss Allencomb und musterte die Katze. In Muggelkunde hatten wir Katzen, aber nur dass viele Muggel sie als Haustiere halten, nicht viel mehr. Ich probierte es mit „Reenervate". Zuerst die Katze, dann auf alle Jungen. Es schien ihnen etwas besser zu gehen. Ich probierte noch verschiedene andere Heilzauber und Stärkungszauber aus, mit mässigem Erfolg. Letztlich fragte ich Miss Allencomb, die eine Muggelmutter hat, was Muggel in so einer Situation machen würden. Das war mein Start in einen seltsamen Tag mit unerwarteten Folgen.

Miss Allencomb machte daraufhin mich mit Miss Winterbottom bekannt, die dann mit mir und den Katzen einen Ausflug in die Muggelwelt machte. Zu einem Heiler für Tiere. Die Mutter war zu schwach und er schläferte sie ein. Ich war unsicher, aber auch Miss Winterbottom sagte, es sei das Richtige. Als wir gingen, kauften wir in einem Muggelladen Futter für die kleinen Katzen und dann stand ich da, mit sieben kleine, gewöhnlichen Katzen im Arm, von denen ich nicht genau wusste, wie pflegen und vor allem, was ich nun mit ihnen machen sollte.

Letztlich fanden sie einen Platz in einem Korb mit einer Decke darin zwischen der Kaiserin der Nacht, die gerade in voller, dunkelvioletter Blüte stand und dem Käfig der Flirrende Augenschrecken. Dort hatten sie es warm und sie schienen sich wohl zu fühlen. Der Muggelarzt hat gesagt, dass sie alle paar Stunden mit einer kleinen Flasche gefüttert werden müssten.

Nach der vierten Katze hatte ich es einigermassen raus, wie man die Kätzchen fütterte und dann fing ich an, sie an die anderen Kutten zum Füttern zu verteilen. Es gab niemand, der es ablehnte, die Kätzchen zu füttern und so probierte es mit der Letzten und einem Fläschchen und ging auf Nummer 14 zu. Sie reagierte wie üblich nicht, also kniete ich mich hin und berührte mit der Katze ihre Hand. Nach ein paar Versuchen hob sie den Kopf und schien auf das Junge zu schauen. Immerhin ein kleiner Erfolg, aber das hatte ich auch schon mit einem Kurgel erreicht.

Leider verhinderten die Zauber, mit denen die Umhänge belegt waren, dass man das Gesicht darunter erkennen konnte, das machte es schwierig zu erkennen, wohin sie wirklich schaute. Aber dann strich sie mit einem Finger über das kleine Wesen und als ich es ihr in die Hand geben wollte, nahm sie es tatsächlich. Das war, nach dem Kurgel, das zweite Wesen, auf das sie reagierte. Sie nahm dann auch die Flasche und fing an, es zu füttern. Das war eindeutig mehr Reaktion als bisher. Das Gefühl, das in dem Moment durch mich hindurch wogte, war unbeschreiblich.

Ich sass neben ihr und beobachtete sie, wie sie das Kätzchen fütterte. Jede Regung, jede Handbewegung. Nichts sollte mir entgehen. Als das Fläschchen leer war wartete ich weiter, ob sie es noch halten wollte. Sie hielt es noch , streichelte es etwas und als sie sich anfing zu bewegen, war ich bereit, ihr das gefütterte Kleine wieder abzunehmen. Zu meinem Erstaunen gab sie mir es nicht, in die Hand sondern bewegte sie sich und stand auf. Kaum stand sie, knickten schon ihre Beine unter ihr weg. Ich fing sie gerade noch am Ellbogen und fasst mit der anderen Hand ihre Hand, in der das Kätzchen lag, damit sie es nicht fallen lies und das sie selbst nicht umkippte.

„Geht es?" fragte ich und als ob es nicht schon genug Reaktion für heute gewesen wäre, nickte sie auch noch. Der Moment war beinahe noch besser als mein erster gelungener Zauber. Das war... ich konnte das Gefühl nicht wirklich beschreiben, ich war wie elektrisiert, aufgeregt und gleichzeitig völlig auf die konzentriert.

Ich und DracoWhere stories live. Discover now