55 - Killing Spree

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„Killing Spree" war die Schlagzeile des Tagespropheten, die Leister triumphierend herumschwenkte. Er hatte etwas zu essen organisiert und war gerade zurück gekommen. Hendryk riss ihm das Blatt aus den Händen und las, war aber nicht mal halb fertig, als Harwin es an sich riss. Letztlich las Thorwal es vor.

Leister schaute mich an „Deine Auroren sind Pfeifen. Die haben nicht mal eine Idee, wer dahinter stecken könnte." Ich wollte im ersten Moment etwas sagen, liess es dann aber. Nachdem wir vorgestern Carrow Manor besucht hatten, gestern dann Rowle Castle und heute hatte wir unter Alaeisters Führung den Wald seiner Familie gebrandrodet. Warum er einen Wald flach machen wollte... ich verstand es nicht und er hatte nichts erklärt. Als nächstes war Thorwal an der Reihe. Ich kannte Hogwarts gut genug und wir hatten vor, einfach so hinein zu spazieren und dann schnurstracks in ihr Büro und dann – Bamm. Und dann so schnell wie möglich wieder weg.

***

Er hatte mich schon vor Tagen um eine Unterredung gebeten, aber es war so viel anderes zu tun, dass ich erst jetzt Zeit dafür gefunden hatte. Wir hatten uns vor seinem Gewächshaus getroffen und nach den üblichen Begrüssungen waren wir hineingegangen, da ich die Gelegenheit nutzen wollte, mir einen besseren Eindruck von dem verschrobenen Professor zu machen. Und wo konnte man das besser, als wenn man sie in der ihnen eigenen Umgebung sah. Aber kaum waren wir drin, war das Erste, was er gesagt hatte, dass er gehen wollte. Ich war ehrlich gesagt überrascht. „Und warum wollen sie ihre Stelle so kurzfristig aufgeben, Professor Seachd-deug?" fragte ich nach einem Moment der Irritation.

"Tut das etwas zur Sache?" fragte er abweisend zurück und machte eine Handbewegung dazu. Etwas machte mich stutzig. Etwas an ihm, aber ich konnte meinen Finger nicht darauf legen, was es genau war.

Ich sah mich um, um etwas Zeit zu gewinnen. Es war ein warmer Tag gewesen mit blauem Himmel und einer noch recht warmen Sonne gewesen. Hier drinnen war es richtig warm. Und es war eine Symphonie aus Farben und Düften. Überall Blüten und dazwischen huschten die verschiedensten Wesen hin und her. Viele kannte ich, die meisten hatte ich zumindest schon in Büchern gesehen und trotzdem gab es immer noch eine ganze Menge, die mir völlig unbekannt waren.

"Sie haben all das hier aufgebaut, Professor. Wieso wollen sie es nun verlassen?"

"Es sind private Gründe, Miss Schulleiterin." wimmelte er mich ab, während er an einem tänzelnden Schmetterlingsflügel ein paar zerzauste Blätter abzupfte. Nun, da die Sonne gerade noch ihre letzten Strahlen durch die Glaswände und -dächer schickte, schienen die Farben noch einmal zu explodieren und liessen das Grünhaus, wie er es nannte, beinahe grell wirken. Es war sehr eindrücklich, was er in so kurzer Zeit geschaffen hatte. Dann war die Sonne weg und ich sah wieder Professor Seachd-deug an. Er nickte und wandte sich zur Tür. Ich folgte ihm etwas unwillig. Draussen war es deutlich kälter und so zog ich den Schulleitermantel, den schon Dumbledore und McGonnagal getragen hatten, etwas enger, um dem kalten Wind etwas entgehen. Ich mochte den Umhang. Er war etwas grösser als mein bisheriger, aber vor allem gab er mir das Gefühl, in einer langen Tradition zu stehen. Dumbledore hat gesagt, dass auch er den Mantel nur übernommen hat. Bisher hatte ich noch nicht herausgefunden, wo es gestartet hat. Zum einen, weil es gerade zu viele Sachen hatte, um die ich mich kümmern musste und zum Anderen weil Jack Craighinair nicht in seinem Bild war.
Das andere war mein Lieblingshexenhut – mein einziger, um genau zu sein – auch er leistete mir gerade gute Dienste. Ich bekam etwas wenig Schlaf in letzter Zeit und fror schneller als sonst üblich. Mein Kleidung... vielleicht war es nur eine dumme Regung von Nostalgie, aber ich hatte meinen Kleidungsstil seitdem nicht mehr verändert. Neben dem, dass sie praktisch und bequem waren, waren sie für mich auch so etwas wie ein Prüfstein für andere. Wie gingen sie mit mir um? Liessen sie sich von der Kleidung abschrecken? Es war etwas kindisch, das war mir selbst bewusst, trotzdem... Hermine!. Konzentration! Ermahnte ich mich selbst. Bring das Gespräch hinter dich! Dann hast du etwas Zeit für Sentimentalität.

Ich und DracoWhere stories live. Discover now