34 - Der nächste Schritt

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Als ich im Ministerium „Hallo" sagte, erntete ich erstaunte Blicke. Auch im Büro schaute sie mich an, als ob ich einen Niffler auf dem Kopf gehabt hätte. Der Tag verging schnell, ich beeilte mich und verliess das Büro pünktlich um fünf. Noch genug Zeit für die Vorbereitung. Ich kaufte ein und damit fingen die Probleme an. Ich hatte zwar eine kleine Küche, aber da war nichts drin, weder Topf, noch Kelle, nicht einmal einen Teller hatte ich. Nichts, einfach gar nichts. Bisher hatte ich es nicht einmal wirklich bemerkt, da ich nur hier gewesen war zum Schlafen und Duschen. Dann also... ich beeilte mich, apparierte und ging die wichtigsten Küchensachen einkaufen. Trotzdem musste ich noch zwei Mal bei Mom vorbei, Sachen ausleihen, was dazu führte, dass mir die Zeit davon lief und ich mich beeilte... Das Ergebnis war... mässig. Nicht ganz schlecht, grundsätzlich auch essbar, aber weit von dem entfernt, was ich im Sinn hatte und was ich mir auch sicher war, dass ich es konnte. Ich wollte mich eigentlich bei Malfoy bedanken... jetzt würde ich mich für das Essen entschuldigen müssen.

Als er kam, war ich innerlich soweit, morgen gleich nach der Arbeit in die Bibliothek zu apparieren und die Abteilung Haushaltszauber vollständig durchzulesen. Ich ärgerte mich über mich... über das Ergebnis... und musste die Angst, dass er sich einfach umdrehen und gehen könnte, immer wieder beschwichtigen. So war Malfoy nicht. Mindestens würde er es mir erklären. Daran hielt ich mich innerlich fest, als ich ihm die Tür öffnete.

„Guten Abend, Granger." begrüsste er mich höflich.
„Guten Abend, Malfoy." ich lächelte innerlich und begrüsste ihm im gleichen Stil. Es war seltsam, aber es fühlte sich wie Fremde an. Zumindest weit weg von dem, wie es heute morgen war.
„Komm rein, du kennst dich ja schon aus." sagte ich. Er betrat meine Wohnung und sah in die Küche. „Ich hatte etwas mehr vor, aber ich habe schon ewig nicht mehr selbst gekocht..."
„Es ist erst mal die Absicht, die zählt." lächelte er und legte seinen Mantel aufs Bett, da es sonst nichts in der Wohnung hatte. „Ich habe nicht mal Tisch und Stühle, wir werden auf dem Bett essen müssen." fing ich meine Kette an Entschuldigungen an.
„Es hat eine gewisse Tradition mittlerweile, oder?" lächelt er und diesmal bin ich es, die zwei Teller gekonnt auf dem Bett landen lässt. Wenigstens das mit den Zaubern lief ohne Probleme. Wir begannen zu essen und irgendwie schmeckte es... nicht gut, nicht einmal annähernd. Es war mir ordentlich peinlich.
„Es tut mir leid." ich unterbrach das Essen und sah in an. „Ich muss mich für das Essen entschuldigen. Wir sollten irgendwo essen gehen. Ich werde erst mal einige Bücher über Haushaltszauber lesen müssen."
„Ich kann dir ein paar empfehlen" sagte Malfoy und lächelte ein feines Lächeln. Er lächelte viel öfter in der letzten Zeit – aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
Ich seufzte. „Tut mir wirklich leid." sagte ich und musste lachen. „Ich bin nur dabei mich bei dir zu entschuldigen."
Er lachte leicht und ein bisschen von dem, wie es heute früh, war, kehrte zurück.
„Ich denke, wir gehen Essen. Magst du italienisch?" fragte ich ihn.
„Muggelessen?" fragte er zurück
„Willst du?" auf einmal war ich unsicher.
„Warum nicht." zuckte er die Schultern, als wäre es nichts Besonderes.
„Ich bin... erstaunt." gestand ich ihm. "Ich hätte nicht erwartet, dass es dich überhaupt nicht zu stören scheint."
„Kein Grund. Vor einem Jahr wäre das auch noch anders gewesen." er lächelte wieder. Er lächelte sehr viel in letzter Zeit. Fast jedes mal, wenn wir redeten.
„Und was lässt dich jetzt anders entscheiden?" wollte ich wissen. Ich verstand ihn einfach nicht. Immer wenn ich dachte, ich hätte einen Blick auf den neuen Malfoy gemacht und ein bisschen verstanden... überraschte er mich wieder.
„Ich weiss zu wenig über die Muggelwelt und allein traue ich mich nicht wirklich dort hinein."
"Und die Fish and Chips?"
"Ich habe das mal beobachtet und dann einfach nachgemacht." gestand er etwas verschämt.
„Hmmm... aber erwarte nicht zu viel von mir... ich habe die meiste Zeit meines Lebens als Hexe verbracht. Nur in den Ferien – am Anfang – war ich daheim bei meinen Eltern. Ich weiss auch vieles nicht, was für Muggel normal ist."
„Auf jeden Fall mehr als ich. Muggelkunde war nicht gerade mein Favorit damals." wieder lächelt er dabei. Wobei, es war mehr ein Grinsen diesmal. Ich mochte es genauso.

Ich und DracoWhere stories live. Discover now