19 - Test

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Ginny war mit ein paar Schritten im Bett, deckte sich zu und schaute mich erwartungsvoll an. Es war kalt und so ich beeilte mich, auch wieder ins Bett zu kommen. Als wir beide uns gegenüber lagen und uns ansahen, fragte sie: „Was ist los mit Dir? Du bist... seltsam."

Test nicht bestanden. Ich seufzte. „Es ist nicht ganz einfach." fing ich an. Ginny verzog den Mundwinkel mitleidig über den schwachen Versuch, davon zu kommen und so redete ich weiter. „Es ist... ich muss mich erst wieder einleben. Ich war ziemlich unten..."es fiel mir nicht leicht, darüber zu reden.

„Nur das?" fragte sie skeptisch.

Ich wollte Ginny nicht anlügen, andererseits war sie Rons Schwester. „Es kam einfach alles auf einmal. Das Aurorentraining gescheitert, Ron, der mich abserviert..."versuchte ich es auf diese Weise.

„Und jetzt?" fragte sie. Immerhin hakte sie nicht nach, was der Grund war.

„So was verändert einem, schätze ich." murmelte ich und versuchte die Erinnerungen an das St. Mungo beiseite zu schieben.

„Hm." brummte Ginny und schien sich mit der Antwort zufrieden zu geben. Uff.

„War es schlimm... dort?" fragte sie dann aber doch weiter. Schlimm? Ich brauchte einen Moment, mich zu sammeln und zu überlegen, was ich sagen sollte. Ich begann dann mit: „Von der erste Zeit weiss ich praktisch nichts mehr. Als wenn ich in einem dunklen Loch gesessen hätte."

„Und dann?" Ginny liess nicht locker. Meine nächsten Sätze kamen langsam, stockend. Zu viele Erinnerungen hingen daran, als dass ich einfach so darüber reden hätte können.

„Langsam wurde es besser. Ich hatte einen Sessel, auf dem ich immer wieder sass." Unseren Sessel - auf dem wir gesessen hatten.

„Es hat mir geholfen." Es war seine Hand, die mich aus dem Loch gezogen hatte.

„Es gab einen Raum, viel Glas, der mit wundervollen Blumen voll war, zwischen denen die verschiedensten Vögel und sonstige Wesen hin und her flogen." Die er alle gesucht und gefunden hatte.

„Er hat..." Er hat so vieles gemacht. Und noch mehr für mich.

„Er?" echote Ginny.

„Er hat sich um all die Sachen gekümmert. Er hatte eine Gabe, du hättest sehen sollen, wie er mit den Tieren, Blumen und auch den anderen Bewohnern umgegangen ist." Als wäre ein Damm gebrochen, fing es an aus mir hervorzuquellen. Ich redete und redete, über die Blumen und Tar die Kätzchen und die Farben. Ginny hörte mir geduldig zu und als ich nichts mehr zu sagen hatte, fragte sie: „Wer war er? Einer der Heiler? Er hat dir ja mächtig Eindruck gemacht."

„Er hat mir geholfen, mich wieder aus dem Loch gezogen." erklärte ich. Vielleicht war das Andere einfach der Preis, den ich dafür zahlen musste. Eine Abfuhr gegen eine Rettung. So gesehen war es den Preis definitiv wert. „Ich kann das nicht erklären, Ginny. Wenn du den Raum nicht gesehen hast, kannst du das nicht verstehen."

„Was hat der Raum damit zu tun?" versuchte sie aus meinem Gestammel sich einen Reim zu machen.

„Er hat ihn eingerichtet. Der anfangs kahle, weisse Raum war dann wie ein Blumengarten, voller Farben, Geräusche, Gerüchte..."

„Hm." Das klang zögerlich.Vermutlich war es nicht einfach, sich das vorzustellen, wenn man es nicht selbst gesehen hatte. Eine Weile schwiegen wir beide und als ich schon die Hoffnung hatte, dass Ginny eingeschlafen sein könnte, fragte sie auf einmal: „Und Ron?" vermutlich war das die Frage, wegen der sie gekommen war. Bullseye. Aber Ginny hatte schon immer ein gutes Gespür gehabt.

Ich seufzte. Wieder.

„Gibt es einen anderen?"ein bedrohlich gutes Gespür.

„Nein. Wie auch?" ich versuchte es abschätzig klingen zu lassen. Es gab auch niemanden. Nicht mehr. Es gab nur noch eine Nummer und einige Erinnerungen. Viele Erinnerungen. Auch die, wie er eilig gegangen ist. Vor allem die. Sie sagte nichts mehr, aber ich wusste, was sie eigentlich gefragt hatte.

Ich und DracoUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum