56 - Verzweiflung

74 7 0
                                    

Wir kamen in einem grossen, aber heruntergekommen Raum heraus. Die Gestalten zogen in dem Moment, in dem wir auftauchten, gerade ihr Masken wieder hoch und apparierten. Verdammt, wir waren etwas zu spät! „Sectumsempra!" ich erwischte gerade noch einen, bevor er apparieren konnte und Ron, der einen Moment später gezaubert hatte, erwischte einen genau in dem Moment, als er apparierte. Ich machte ein paar mühsame Schritte auf den Gestalt, die blutend am Boden lag zu und hob meinen Zauberstab. „Sectumsem..." Ich schaffte es nicht, den Zauber zu beenden, bevor mir schwarz vor Augen wurde. Wieso gerade jetzt?! Wieso konnte ich nicht wenigstens einen der Mörder erledigen? Ich spürte noch vage, wie ich auf dem Boden aufprallte, aber es tat nicht einmal weh. Es war vorbei. Da ich Ron keinen anderen Auftrag gegeben hatte, würde er einfach da stehen bleiben und warten. Erst wenn ich ihm einen anderen Auftrag geben würde oder wenn ich tot war, würde er sich wieder bewegen. Vom ihm war also keine Hilfe zu erwarten. Die andere Möglichkeit war, dass die Gestalt, die ich nicht geschafft hatte, zu erledigen, etwas machen würde oder das die anderen wieder kommen würden. Ich bedauerte es, aber dann verflog das Gefühl und einzig ein tiefes Bedauern blieb zurück. Wieso hatte ich es nicht geschafft, über meinen Schatten zu springen? Wieso hatte ich nicht auf ihren Brief reagiert. Das war eigentlich das Einzige, was blieb. Ich war ein Idiot gewesen. Das war das Letzte, was ich dachte, dann versank ich in Schwärze.

***

Ich schaute gerade zu, wie Lucius einen Sternenhimmel an die Decke zauberte und dann dort hinein Feuerschmetterlinge tanzen liess. Er hatte die letzten Tage wie ein Besessener immer und immer wieder Kinderzauber geübt, etwas, dass er früher gemacht hätte. Solche Zauber waren immer shcon unter seinem Niveau gewesen. Ich verstand meinen Mann nicht mehr richtig, er kam mir wie ein umgedrehter Handschuh vor.

Er hatte, kaum war nach Hause gekommen, einen Brief an die anderen Unantastbaren Familien geschrieben und erklärt, dass er die Reinheit des Blutes für überholt hält und stattdessen die Begabung für das Wichtigste erwachtet und daher beschlossen hätte, eine Gesellschaft zur Förderung aussergewöhnlicher Zaubertalente zu gründen. Daraufhin hatte er sich dann ein Buch über Kinderzauber und zwei Bücher über Verteidigungs- und Schutzzauber geholt. Bisher hatten ihn eher Angriffs- oder Manipulationszauber interessiert. Zuerst war ich mir nicht so sicher, was das werden sollte, aber jetzt, als ich ihn, der sich immer nur auf saubere Stühle gesetzt hatte, am Fussboden des Kinderzimmers sitzen sah, mit seinen beiden Enkeln auf je einem Bein und sich von ihnen erklären liess, was die Schmetterlinge zu machen hatten und dabei so vertieft und gleichzeitig zu entspannt aussah, musste ich den Klopf schütteln. Aber ich wusste immer noch nicht, wieso? Er hatte mir auf die Frage keine Antwort gegeben und mich auf später vertröstet.

Gerade als Stella ihre Hand auf seine legte und so den Zauberstab führte, um den einen Schmetterling zu lenken, spürte ich das Brummen. Das war die Warnung, das jemand den Torzauber aktiviert hatte.

„Lucius! Ein Angriff!" rief ich, aber er hatte es selbst schon bemerkt. Für einen Moment befürchtete ich, dass er sich hier verstecken würde oder was auch immer, aber er überraschte mich wieder. Er setzt die Zwei auf den Boden. „Ihr bleibt hier und öffnet nur mir, Oma Narzissa oder Eurer Mutter die Tür, ja?" und war, kaum das sie genickt hatten, draussen und die Treppe hinab. Ich wiederholte das, was Lucius schon gesagt hatte, beruhigte die beiden noch kurz, schloss die Tür und aktivierte den Torzauber. Zuerst hatte ich gedacht, Hermine übertreibt etwas, als sie die Haustür und die Tür zum Kinderzimmer mit solchen Torzaubern versehen hatte, nun aber...

Ich eile Lucius hinterher, als ich Glas splittern hörte und dann hörte ich Crucio, Sectumsempra und andere Zauber. Als ich unten ankam, stand Lucius im Wohnzimmer, den Rücken zur Wand. Die Terrassentür war nur noch Splitter und darin lag eine schwarz gekleidete Gestalt, drei weitere griffen Lucius vehement an, während sie versuchten, an ihm vorbei ins Haus zu kommen. Aber Lucius liess sie nicht durch. Er riskierte mehrmals sogar, einen Zauber nicht zu parieren, um ihnen dafür den Weg zu versperren. Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, wären mir vor Rührung die Tränen gekommen. Aber zuvorderst war meine Wut. Wie konnten sie es wagen, meine Familie zu bedrohen?!

Ich und DracoTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon