14 - Der richtige Weg ist meistens der Schwerste

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Mit mechanischen Bewegungen pflanzte ich die Manrang in einen neuen Topf ein und stellte sie zwischen den Zambesischen Nachtschatten und die Mitternachtsblüte, gab ihr einen Reenervate, gefolgt von einem Tergeo und zum Schluss noch ein Wachstumszauber für die Wurzeln, dann wandte ich mich den pelzigen Jingashi zu, die sich ängstlich in einem der Käfige, die unten im Koffer waren, eingerollt hatten. Es würde etwas dauern, bis sie sich hier eingewöhnt haben würden. Ich setzte sie unter die ausladenden Blätter einer Baresischen Schrumpelfeige, wo sie sich gut verstecken konnten und Zeit hatten, sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen.

***

Als ich Ron auf der Treppe nach oben sah, mit dem Blumenstrauss, wäre ich am liebsten wieder umgedreht und erst an Abend wiedergekommen. Aber so lange von Nummer 17 weg sein? Mit einem Seufzen ging ich hinter ihm die Treppe hinauf, überholte ihn auf dem 4. Stock und ging schnurstracks in meine Zimmer, schmuste kurz mit Tar, der sich beinahe verrenkte vor Freude. Er schien mich vermisst zu haben. Nebenbei löste ich den Tarnzauber, warf mir den Umhang über und war fertig, als Miss Winterbottom kam um mir zu sagen, dass ich Besuch hätte. Ich beschloss, es kurz zu machen.

Auf dem Gang sah ich im Vorübergehen Nummer 17 in seinem Zimmer mit seinem Kurgel, dass sich an seine Hand drängte und nicht genug Streicheleinheiten bekommen konnte. Plötzlich hatte ich einen Kloss im Hals. Ich beneidete das Fellknäul, weil es jetzt bei ihm sein konnte und ich mich hier mit Ron herumschlagen musste.

Kaum hatte ich die Tür des Besucherzimmers geschlossen, wandte ich mich an ihn und begrüsste ihn mit einem kühlen: „Hallo Ron." Er stutzte und sah mich kurz verwirrt an, während ich den Umhang abnahm. Wir setzen uns und er fing an zu reden, geduldig hörte ich mir seine Entschuldigung an und nahm die Blumen, die er mir mitgebracht hatte. „Danke."

Er benahm sich akzeptabel, probierte es zumindest. Trotzdem fühle es sich an, als wäre er aus Holz.

„Ähm... weisst du schon, wann du... also, bis du hier... raus bist" druckste er herum. Anscheinend war es auch ihm peinlich, hier zu sein.

„Ist es dir peinlich, dass ich hier bin?" fragte ich ihn direkt.

„Nein. Natürlich nicht. Es ist nur so... Hermine... alle finden es seltsam, dass das Ministerium gleich nach dem Krieg einen sechsten Stock auf das St. Mungo hat setzen lassen. Die Leute reden darüber... und weisst du, wie sie es nennen?"

Ich schüttelte den Kopf. „Klabse. Ist wohl ein Muggelwort, die dort ihre Verrückten hinstecken."

„Es heisst Klapse." korrigierte ich ihn reflexartig, was die Temperatur im Raum gerade ein paar Grad fallen liess. „Bei den Muggeln..." versuchte ich die Situation zu retten, "... sagen sie so..." aber mit wenig Erfolg. Ein unwilliger Zug lag auf Rons Gesicht. Es war nicht so einfach, wie ich es gedacht hatte. Zuviel verband mich mit Ron, das merkte ich jetzt, als ich ihm gegenüber sass. Zum Glück redete er weiter, was mir etwas Zeit gab, mich zu sammeln.

„In vier Wochen hat Harry Geburtstag und einen Tag davor Neville, Ginny und ich haben geplant, eine Party für beide zu machen. Wir starten mit Nevilles Geburtstag und hängen Harrys gleich an. Luna ist auch schon mit dabei, und Pati und Lavander. Wir werden im Fuchsbau feiern. Es gibt ein Quidditch-Spiel hinten im Feld und dann Gnome-stupsen, wenn Georg es schafft, einen Jarvey zu organsisieren und dann..."

„Gnome stupsen... mit einem Jarvey?" Fragte ich irritiert. Es klang eklig... mehr noch, blutig.

„Ja, man nimmt einen Gnom und wirft ihn in die Luft und dann lässt man das Jarvey los und..."

„Ron! Ich will es nicht wissen! Das ist widerlich." Er sah mich kopfschüttelnd an. „Man wettet, ob es der Gnom vor dem Jarvey..." Ich erinnerte mich an die Zeit im Aurorentraining, wo ich sowas schon mal gehört hatte.

Ich und DracoWhere stories live. Discover now