~18~

450 37 3
                                    

Alec

Alec hatte gar nicht mitbekommen, dass er fror. Über sich selbst so offen zu sprechen, hatte ihn viel Überwindung gekostet, so dass er den Rest ausgeblendet hatte. Doch nun lag er ruhig und zufrieden auf Magnus' Schoß und an dessen Schulter gekuschelt. Vielleicht konnte er noch Magnus' Beule spüren, doch das war gerade nicht das Thema und so blendete es dies komplett aus. Für einen Moment konnte sich Alec klein fühlen. Er konnte die Verantwortung abgeben und brauchte sich keine Sorgen mehr über irgendwelche Masken machen.

Er kuschelte seinen Kopf in Magnus' Halsbeuge und genoss einfach die Ruhe, die Nähe, die Wärme und die Geborgenheit.
Für viele Menschen wäre das sicher etwas normales oder etwas langweiliges oder etwas gefährliches - immerhin kannte er Magnus eigentlich gar nicht - oder etwas absurdes und krankes... Doch Alec dachte nicht an so etwas... in seinem Kopf war gerade einfach gar nichts. Und das war so selten und tat ihm so unglaublich gut.

Natürlich würde sich Alec an Magnus' Bitte halten, so gut er konnte. Das war nicht immer einfach, doch er würde es wirklich versuchen und das würde ihm auch Sicherheit geben. Er hatte schon gelernt, sich von Freunden zu trennen, die nie meinten, was sie sagten. Auch wenn dies immer ein Drama nach sich zog. Aber Alec war eben so feinfühlig, dass ihn so etwas immer tierisch mit runter zog.

Als Magnus ins Bad ging, schnappte sich Alec instinktiv Magnus' Kissen und zog es sich in die Arme. So machte er noch einmal die Augen zu und rollte sich ein, mit dem Kissen schmusend.

Magnus sah wirklich toll aus, so nackt wie er da vor seinem Kleiderschrank stand. Jetzt bereute der Kleine, dass er nicht zeichnen konnte, aber wer weiß, vielleicht hatte er ja ein Talent zum Fotografieren? Bei einem Fotomodel wie Magnus, wären die Treffer doch sicher vorprogrammiert!

"Ich glaube, für richtiges entwerfen, z.B. für einen wunderbaren Gehrock oder ein Ballkleid reicht es noch lange nicht. Dazu fehlt mir einfach noch viel mehr Wissen. Aber einfache Dinge, Oberteile oder Röcke oder sowas kann ich entwerfen, ja."
Alec war aufgestanden und nun leuchteten seine Augen wieder. Er war hinter Magnus getreten und zog mit den Händen imaginäre Linien eines Gehrockes.

"Du würdest toll aussehen in einem Gehrock. Natürlich mit einem besonderen Stoff, der wie eine Galaxy dezent changiert und auch glitzert. Natürlich müsste man den Schnitt etwas modernisieren, vielleicht mit Schnallen an der ein oder anderen Stelle..."
Alec war offensichtlich gerade im Arbeitsmodus. Er strich sich immer wieder eine Strähne aus dem Gesicht und seine Augen leuchteten endlich wieder.

Doch so richtig fingen sie an zu leuchten, als Magnus ihn fragte, was er anziehen wollte. Auch wenn es ungesagt blieb... Alec würde nicht irgendwen seine eigene Kleidung anziehen lassen, also war er sich sicher, dass dies auch für Magnus galt. So drückte Alec erstmal seine Freude aus, indem er Magnus um den Hals fiel und ihm einen Kuss aufdrückte. Erst dann widmete er sich dem Schrank. Die Unterhose hatte er dabei völlig vergessen.

Fast ehrfürchtig schaute sich der Kleine also im Kleiderschrank vor ihm um. Dabei ging er sehr vorsichtig mit den Sachen um, als wäre er bei Yves Saint Laurent oder einem anderen Designer.
Doch schnell wurde klar, dass Alec von der Fülle der Kleidung schlicht überfordert war. Also schaute er Magnus an und fragte: "Kannst du mir etwas heraussuchen? Ich liebe einfach alles, was du da drin hast!"

"Natürlich!" sagte Alec freudig auf die Frage, ob Magnus ihm etwas entwerfen würde. "Ich glaube nicht, dass ich dich verschandeln kann..."

Alec hatte sich, nackt wie er noch war, auf das Bett zurückgezogen und saß dort am Rand auf seinen Fersen in Erwartung, was Magnus ihm heraussuchen würde. Er liebte es so sehr, dass sich der Ältere um ihn kümmerte und mehr und mehr konnte er sich fallen lassen.
Alec musste sich strecken, als Magnus ihn küsste, bevor er ihm die Sachen gab. Es musste wohl süß, vielleicht auch etwas ungewöhnlich aussehen, wie Alec dort auf dem Bett gewartet hatte und sich nun zu dem großen Mann streckte. Doch es war Alec egal.
Er freute sich sehr über die Sachen, besonders über den kuscheligen Pullover, der ihn an die helle Farbe bei rot-weiß gestreiften Katzen erinnerte, und legte zuerst seine Wange daran, um die Weichheit zu genießen. Dann steckte er mit geschlossenen Augen und entspanntem Gesicht seine Nase hinein, um daran zu riechen.

Lächelnd und mit großen blauen Augen sah er zu Magnus hoch und hielt ihm den beigefarbenen Pullover hin. Ohne weiter zu reden, hielt er seine Arme hoch. Ein bisschen war er nervös, ob Magnus mitspielen würde. Die Boxer und die Hose zog er alleine an, doch bei der Schnürung bat er nochmal um Hilfe.

Als Alec dann endlich fertig war, fiel er Magnus wieder um den Hals und sagte freudestrahlend und leise: "Danke..."
Dann gab er Magnus wieder her, damit er sich auch etwas anziehen konnte. Dazu wartete er brav wieder auf dem Bett.
"Können wir hier bleiben zum Frühstück?" fragte er dann und biss sich leicht verlegen auf die Unterlippe und schaute Magnus dabei an. Er sah wie immer toll aus.

Magnus

Wie Alec sich streckte und sich dann in den Pullover kuschelte, musste Magnus unweigerlich an seinen Kater denken. Damals, als er noch zur Schule ging und einfach rechtzeitig nach Hause kommen musste, damit alles in Ordnung war.

Als der Kleinere ihm den Pullover zurück gab, war Magnus ziemlich irritiert. Gefiel ihm der Geruch nicht? Es dauerte zwei Sekunden bis der Ältere die Geste der ausgestreckten Arme verstand und Alec sanft den großen Pullover über den Kopf zog. Dann streichelte er über seine Haare und flüsterte, bevor er ihm einen Kuss auf eben diese gab: "Süßer Kater."
Er wartete einen Moment und half dem Schwarzhaarigen auch bereitwillig mit der Schnürung der Hose. Wie erwartet, saß sie perfekt auf seinen Hüften und betonte wunderbar seine Vorzüge. 

Nach der kleinen Umarmung setzte er sich wieder brav auf das Bett und wartete bis Magnus sich ebenfalls angezogen hatte. Seine Wahl fiel auf eine schwarze Jeans mit Nieten auf der Seitennaht und einem einfachen schwarzen T-Shirt, dass seine Muskeln perfekt betonte. Dazu eine einzelne, lange Silberkette.

"Dann lass uns sehen was die Küche so hergibt", antwortet er auf die Frage nach dem Frühstück, nahm die leere Kaffeetasse und ging mit langen Schritten zur Kaffeekanne, um zuerst die Tasse aufzufüllen.
"Hast du dir auch schon einen Kaffee genommen?" Er beugte sich in den Kühlschrank. 

"Magst du Pfannkuchen? Deck doch schon mal den Tisch. Teller sind im Schrank unten, Besteck in der obersten Schublade." Magnus nahm die Zutaten aus dem Kühlschrank während er dem Jüngeren grob die Richtungen zeigte.
"Kannst du eigentlich kochen?"

Cats in Town - A Kinky Malec StoryWhere stories live. Discover now