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Magnus

Magnus wartete geduldig bis der Schwarzhaarige zu ende gesprochen hatte. Er merkte sofort, dass Alec nervös wurde und wartete weiter, während er ihn beobachtete. Das Kauen auf der Unterlippe und das Spielen mit ihren verschränkten Händen, das Zucken in seinen Augen während er sich sammelte um weiter zu reden. Er beobachtete wie der Kleinere in Sekunden in die verschiedenen Emotionen sprang und war sich sicher, dass er schon längst wieder weggelaufen wäre, wenn sie nicht im mittlerweile lauwarmen Wasser sitzen würden.

Magnus legte seine Arme fest um Alecs Taille und hielt ihn bei sich, als er begann zu antworten:
"Ein Safeword ist gut. Welches möchtest du nehmen? Wir können auch gerne das Ampelsystem nehmen. Grün für in Ordnung, Gelb für Langsamer und Rot für Stop. Das mit den Schmerzen ist sehr gut, denn ich will dir auch nicht wehtun. Aber wir müssen uns eine Strafe überlegen wenn du wieder vergisst zu fragen. Schließlich kann ich nur die Verantwortung für dich übernehmen wenn ich weiß was du in deinem süßen Kopf denkst." 

Er machte eine kleine Pause und fuhr sanft über Alecs Schultern. "Bitte lass noch etwas warmes Wasser nachlaufen und gib mir ein Shampoo. Ich möchte deine Haare waschen." Nachdem er die Flasche gereicht bekommen hatte, sprach er weiter, während er sanft das Shampoo die schwarzen Haare einmassierte.
"Das mit dem Geld ist für mich auch in Ordnung. Ich habe eine Idee für meinen süßen Kater und falls du das noch nicht in deinem Kleiderschrank versteckt hast, würde ich das nachher mit dir einkaufen." Er spülte die Haare sanft aus und ließ sich viel Zeit bis jedweder Schaum verschwunden war.

"Ich kann dir nicht versprechen, dass wir beste Freunde werden. Aber du faszinierst mich und ich möchte gerne Zeit mir dir verbringen, auch in der Zukunft, auch nach unserem Spiel. Ich denke wir haben viel gemeinsam. Wir haben auf jeden Fall das Potential für eine lange Freundschaft. Und meinen Kater will ich nicht allein lassen, besonders wo ich ihn gerade erst kennengelernt habe." Dabei küsste er sanft den Kopf seines Katers. 

"Wir machen uns jetzt langsam fertig. Sobald wir aus der Wanne gestiegen sind wirst du hier alles in Ordnung bringen. Ich werde die Sachen für die nächsten Tage aus deinem Kleiderschrank heraus suchen, wenn das für dich in Ordnung ist. Danach machen wir uns auf den Weg. Ich überlege mir wo wir die nächsten Tage ungestört verbringen werden."

Alec

Fast schon seelig ließ sich Alec die Haare waschen. In ihm war plötzlich das Gefühl, als würde er fliegen. Alles was ihn sonst niederdrückte, war weg. Sorgen und böse Gedanken waren hinfort. Da waren nur das warme Wasser und Magnus, der ihm fürsorglich und behutsam die Haare wusch.

Von außen betrachtet war es eine einfache Geste - vielleicht sogar eine seltsame Geste, denn immerhin war Alec ja sehr wohl selbst in der Lage, sich die Haare zu waschen und brauchte keine Hilfe. Aber für Alec war es mehr... Es war Teil des Spiels und in diesem Rahmen konnte er sich immer mehr fallen lassen.

Sie hatten nun alle wichtigen Dinge geklärt. Alec würde Magnus gleich etwas Geld geben für alles, was sie in den zwei Tagen vor hatten. Außerdem hatte sich Alec für das Ampelsystem entschieden und auch eine Bestrafung hatten sie gefunden. Alec wünschte sich eine Ermahnung; ein strenger Blick und ganz zur Not ein Schimpfen würde schon genügen. Und falls sein frecher Kater raus kommen würde, dürfte Magnus ihn auch leicht fesseln. Aber so niemals alleine zurück lassen, auch nicht für kurz.

So hatten sie - zumindest in Alecs Augen - alles Wichtige abgeklärt, damit er sich völlig auf das Spiel einlassen konnte. Besonders der Teil, an dem Magnus ihm versprach, ihn nicht nach dem Spiel zu verlassen, beruhigte ihn sichtlich. Und ja, sicherlich hätte Magnus lügen können. Aber Alec glaubte ihm. Warum sollte er auch sonst mit ihm ein so intimes Spiel betreiben?

Und doch war es 'nur' ein Spiel mit Spielregeln und einem festen Rahmen, auf das er sich da einließ. Es ging nicht wirklich um Liebe, auch wenn es sich teilweise vielleicht sogar noch intensiver anfühlen würde. Alec wusste schon jetzt, dass er sich sehr verletzlich machen würde und das er zum Ende des Spieles Zeit zur Aftercare einplante.

Auch darüber sprach er noch mit Magnus im warmen Wasser. Denn es war wichtig, um aus dem Spiel wieder herauszufinden. Alec wusste schon, dass er sich sehr stark in seinen Rollen verlieren konnte. Daher war dies wichtig.

Und er bot auch an, sich dann ebenso um Magnus zu kümmern. Immerhin konnte es ebenso für das 'Herrchen' ziemlich erschöpfend sein, sich ständig um einen anderen Menschen zu sorgen. Sie würden dann sehen, was der Ältere dann gerade brauchte. Vielleicht eine Dusche oder eine Decke und einen Tee; ein Gespräch auch gleicher Ebene wäre sicherlich auch hilfreich.

Und vielleicht konnte Alec auch gerade nur wegen der Regeln und dem festen Rahmen die Verletzlichkeit und die tiefe Zuneigung zum anderen Mann zulassen. Es war ein Spiel für Alec. Ein Spiel unter realen Bedingungen. Fast wie auch einen Holodeck.
Hier und jetzt dürfte er sich geborgen fühlen, geliebt und begehrt - ohne dass es ihm Angst machen musste. Magnus würde sich nicht in ihn verlieben und er sich auch nicht in sein neues Herrchen, seinen Lord.

Nachdem Magnus ihm die Anweisungen für die nächsten Minuten gegeben hatte, drehte sich Alec zu ihm um und strahlte ihn glücklich und zufrieden an. Der Ältere konnte spüren, dass der Kleine kein bisschen mehr angespannt war. Und in seinen Augen konnte er nur noch Zuneigung und Wärme sehen. Alec war angekommen. Er war da, wo man ist, wenn man sich geliebt und beschützt fühlt. Auch wenn der junge blonde Mann dazu einen ungewöhnlichen Rahmen benötigte.

Alec hätte sein Glück gerne sofort geteilt und dem Älteren einen Kuss geschenkt, der all sein Glück widerspiegeln würde. Doch er wusste auch genau, dass sie dann für die nächsten zwei Stunden nicht mehr aus seiner Wohnung heraus kommen würden. Und so beschränkte er sich darauf, zu nicken, sich schnurrend anzuschmiegen und leise zu sagen: "Ja, mein Lord."

Brav kümmerte sich der Kleine dann auch um das Bad und vergaß auch nicht in der Küche nochmal nach dem Rechten zu sehen; wie man das eben so tat, wenn man ein paar Tage nicht da war.

Schließlich kam er nackt mit einem kleinen glitzernden Köfferchen, in dem sich wohl seine Kosmetika befinden dürften, in der Hand wieder ins Schlafzimmer. Wieder setzte er sich brav auf die Fersen - aber diesmal vor das Bett - und von dort schaute er seinem Lord neugierig zu, wie dieser in dem großen Schrank die passenden purrfekten Outfits zusammen suchte.

Cats in Town - A Kinky Malec StoryWhere stories live. Discover now