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Alec

Es war wirklich toll, von Magnus umsorgt zu werden. Alle trüben Gedanken waren weg und Alec war ruhig und zufrieden. Auf seinem Gesicht konnte man sehen, dass er fast schon glücklich war. Alec hatte kurz die Augen geschlossen und leise geschnurrt, als Magnus ihm einen Kuss auf den Kopf gab und "Süßer Kater"  sagte. Er fühlte sich wirklich wohl und er mochte dieses Spiel sehr.

Er hatte zwar schon von vielen Dingen gehört und gelesen, so auch davon dass sich erwachsene Menschen als Tiere verkleideten, aber ausprobiert hatte er es noch nie. Er hatte schlicht nie das Bedürfnis dazu oder den Partner und hatte auch einfach keinen Zugang dazu gefunden. Doch langsam gefiel es ihm immer mehr.

Magnus war noch etwas süßer und liebevoller, wenn Alec seinen Kater hinaus ließ. War es so für Magnus leichter, Gefühle zuzulassen, obwohl sie sich ja eigentlich kaum kannten und obwohl er wahrscheinlich jemand war, der genauso gerne Single war, wie der Schwarzhaarige selbst? Immerhin konnte man einen Kater lieben, ohne dass man irgendwelche Verpflichtungen hatte, außer ihn zu streicheln und zu füttern. Richtig?

Der Schwarzhaarige folgte Magnus neugierig in die Küche und setzte sich zunächst auf den schönen Sessel von gestern, um Magnus beim Werkeln in der Küche zuzuschauen. Doch dann half er natürlich und deckte schnell den Tisch.
"Nein, ich trinke keinen Kaffee", antwortete er, "und ja, sehr gerne sogar. Hast du zufällig Apfelmus dazu da? Sonst gehen sicher auch Schokostreusel oder Nutella."

Der Tisch war schnell gedeckt und so setzte sich Alec an den Tisch, klemmte seine Beine unter seinen Körper. So gelenkig wie er war, war dies kein Problem.
Dann schmunzelte er: "Ja, ich kann kochen. Das muss man wohl lernen, wenn man ... also ja, ich hab es wohl irgendwie gelernt. Ich kann auch sicher mal was für dich zaubern. Ein Curry vielleicht? Hast du mir eigentlich gestern erzählt, wo du Barkeeper bist?"
Alec schien wieder der Alte zu sein. Wie ein Wasserfall plapperte er drauf los, während er zuschaute, wie Magnus nacheinender die Pfannkuchen briet.

"Dein Rücken ist wirklich eine tolle Aussicht gestern Abend gewesen", plapperte er weiter freudig drauf los. "Da war es gar nicht so einfach, meinen Mund zu halten. Und der Cocktail war auch klasse übrigens. Ich finde, dass ich mich definitiv den besten Fang gestern gemacht habe, obwohl die Kleine auch recht zufrieden mit ihrer Freundin ausgesehen hat."
Noch fast im gleichen Atemzug sagte er weiter: "Oh, ich muss telefonieren! Ich habe zwar heute Abend auch noch frei, aber... also vielleicht kann ich noch zwei Tage dran hängen..."

Kurz klang seine Stimme wieder unsicher und besorgt: "Also ähm...", fing er erst etwas an zu stottern, doch dann straffte er sich und sagte gerade heraus: "Ich bin in Behandlung, also wegen Depressionen und mein Arzt sagte mir, dass er mich auch krankschreiben würde, wenn es mal nötig wäre. Also nach gestern würde ich mal sagen, dass mir etwas Ruhe gut tun würde..."
Noch bevor Magnus etwas antworten konnte, war Alec auch schon ins Schlafzimmer verschwunden, um zu telefonieren. Mit einem Lächeln kam er wieder und meinte nur: "Alles erledigt."

Alec hatte nicht geplant, jetzt zwangsläufig 4 Tage wie eine Klette an Magnus zu hängen. Das kam ihm gar nicht in den Sinn. Er genoss gerade einfach nur den Augenblick und dachte einmal nicht an alles Mögliche andere. Und damit war es einer der wenigen Momente, wo Alec zufrieden mit sich und der Welt war.

So saß er wieder am Tisch und hatte gleich die nächsten Fragen: "Hast du gar keine Katze. Also eine echte? Welche magst du am liebsten? Ich liebe ja die rot-weißen oder dreifarbige. Hauptsache Fell müssen sie haben. Diese nackten Katzen tun mir wirklich leid! Warst du schon einmal in einem BDSM Club?" Kam direkt ein harter Themenwechsel, doch Alec blieb bei seinem fröhlichem Plauderton dabei.

Jetzt war er so nett, um Magnus auch mal antworten zu lassen. Denn er war hinter ihn getreten und kuschelte sich von hinten an ihn. Vielleicht hätte er nicht von Katzen sprechen sollen...


Magnus

Magnus begann die Pfannkuchen zuzubereiten und ließ den Teig zu kleinen Klecksen in die Pfanne laufen.
"Apfelmus ist im Kühlschrank. Was trinkst du sonst? Bedien dich einfach." Er kam kaum hinterher auf die ganzen Worte des Kleineren zu antworten und gleichzeitig das Frühstück nicht anbrennen zu lassen. Normalerweise hatte er keine Probleme Gespräche mit seinen Gästen zu führen und gleichzeitig ihre Getränke zu zubereiten. Aber Magnus hatte das Gefühl sich mehr auf Alec konzentrieren zu müssen, noch besser auf seine Worte aufzupassen um nichts Wichtiges zu verpassen. Und er hatte das Bedürfnis darüber nachzudenken wie die Nacht und der Morgen verlaufen war.

"Curry hört sich gut an, ich bin sehr gespannt! Ja, ich arbeite im Atlantis Paradise. Wo arbeitest du?" Dabei stapelte er die ersten Pfannkuchen auf einen Teller und stellte ihn neben Alecs Platz auf den Tisch. Nach zwei weiteren war der Teig aufgebraucht und er setzte sich mit seiner eigenen Portion zu dem Schwarzhaarigen, der wirklich unentwegt sprach. Trotzdem musste Magnus die ganze Zeit grinsen, denn er genoss die quirlige Gesellschaft.

Kaum hatten sie fertig gegessen war Alec auch schon aufgesprungen und im Schlafzimmer verschwunden. Depressionen, dachte Magnus, das erklärt ein wenig warum der Andere die Nacht auf einmal so anders war. Allerdings ließ sich nicht alles über das eine Wort klären. Da gab es bestimmt mehr als eine Geschichte dahinter. Der Ältere hatte diesen Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, als Alec schon wieder zu ihm gesprungen kam und meinte, dass er die nächsten Tage frei hatte.

Während er immer weiter redete kam Magnus auf ihn zu, zog in sanft an sich, so dass Alecs Rücken an seine Brust gedrückt war und legte sein Kinn auf die zarte Schulter bevor er in sein Ohr flüsterte.
"Ich habe heute frei und wenn du möchtest können wir den ganzen Tag miteinander verbringen. ... Du sagtest du bist in Behandlung. Musst du Medikamente nehmen? Hast du sie dabei oder sollen wir zu dir fahren um sie zu holen?" Er hielt Alec weiter fest und wartete einen Moment bevor er leise weiter sprach. "Ich mag Katzen sehr, aber leider habe ich nicht die Zeit mich jeden Tag um sie zu kümmern, und ich würde sie nicht allein in der Wohnung auf mich warten lassen wollen."

Nach einem weiteren langen Moment löste er sich von dem kuscheligen Schwarzhaarigen und zog ihn an der Hand Richtung seines bunten Lieblingssessels. Auf dem Weg schnappte er sich sein Mobiltelefon, dann ließ er sich in den Sessel fallen und zog Alec auf seinen Schoß. "Kannst du ein guter Kater für mich sein und so lange kein Wort sagen bis ich fertig telefoniert habe?" fragte er den Kleinen auf seinem Schoß während er ihm direkt in die Augen sah.

Cats in Town - A Kinky Malec StoryWhere stories live. Discover now