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Jungkook

Lächelnd lief ich Tae hinterher. Wir hatten uns noch eine ganze Weile in dem Wasser aufgehalten und so gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Die Nacht war so schnell an uns vorüber gezogen, dass es fast surreal wirkte. Immer wieder schossen mir die neu erschaffenen Erinnerungen in den Kopf und ließen mein Lächeln größer werden. Das war definitiv die beste Nacht meines Lebens gewesen und die Tatsache, dass diese so schnell vorüber gegangen war, machte mir echt Sorgen. Das Gefühl, dass mir die Zeit davonlief, sorgte für eine innere Unruhe. Ich wusste, dass meine Tage hier gezählt waren... früher oder später musste ich einfach wieder zurück nach Omelas. Zurück zu meinem Vater und Jisung, aber das Gefühl, dass ich hier bleiben wollte, wuchs mit jeder Minute.

Das Funkeln der Bäume wurde bereits schwächer, während sich der Mond am Himmel dem Horizont näherte. Meine Klamotten waren immer noch pitschnass und auch meine Haarsträhnen hingen mir klamm in die Stirn, aber kalt war mir trotzdem nicht.

„Wohin gehen wir jetzt eigentlich?", fragte ich schließlich neugierig und sah zu dem Hellhaarigen, welcher sich leicht zu mir drehte.
„Wirst du gleich sehen", grinste dieser und schmunzelte kurz. Nach ein paar weiteren Minuten, welche beinahe wie im Fluge vergingen, traten wir schließlich wieder aus dem Wald heraus, wo Tae plötzlich stehenblieb.

„Wir müssen jetzt extrem gut aufpassen, damit dich niemand sieht, alles klar?", raunte er mir leise zu und zeigte auf ein paar seltsam aussehende, runde Kugeln, welche die Größe von kleinen Holzhütten hatten und dort einfach verstreut auf der Lichtung standen. Sie erinnerten mich fast ein wenig an Iglus, nur dass diese hier eindeutig nicht aus Eis bestanden sondern aus irgendeinem Material, welches ich nicht zuordnen konnte. Hastig nickte ich ihm zu und duckte mich automatisch ein wenig. Ich hatte Tae versprochen, dass ich mehr aufpassen würde und das nahm ich ernst.
„Besser wir bleiben hier am Rande des Waldes", flüsterte er und lief vorsichtig voraus. Auf leisen Sohlen folgte ich ihm und versuchte keinen Mucks von mir zu geben.

Plötzlich blieb Tae abrupt stehen und streckte seinen Arm vor meiner Brust aus, woraufhin auch ich innehielt und den Atem stoppte. Mit zusammengekniffenen Augen sah er zur Seite. Seinem Blick folgend erblickte ich eine dieser hellen, runden Kugeln, welche gerade mal 20 Meter von uns entfernt stand. Überrascht beobachtete ich, wie sich bei der Kugel plötzlich etwas aufschob und eine Person heraustrat. Gemütlich schlenderte diese zu einem kleinen Beet herüber, pflückte etwas der funkelnden Pflanzen und begab sich zurück in die Kugel. Lebte sie etwa dort drinnen?

Verwirrt folgte ich Tae, welcher sich wieder in Bewegung gesetzt hatte. Wir kamen noch an einigen anderen, dieser Kugeln vorbei. Ein paar von ihnen leuchteten und sahen in diesem Zustand irgendwie wie kleine, viele Monde aus.
Nach einer Weile ließen wir die meisten dieser Kugeln hinter uns und gingen schließlich auf eine alleinstehende zu, welche sich näher am Wald
befand. Uns aufmerksam umschauend, verließen wir schließlich den Schutz der Bäume und schlichen uns über die Lichtung zu dem kleinen, mondähnlichen Gebäude, welches plötzlich aus dem Nichts anfing zu leuchten. Vor der Kugel hatte man ebenfalls ein Beet errichtet, welches funkelnd den Weg zu dieser wies.

Staunend wollte ich stehen bleiben und dieses unglaublich faszinierende Bild betrachten, als ich plötzlich Taes Hand an meinem Handgelenk spürte, welche mich eilig hinter sich herzog. Kurz bevor wir die Kugel erreichten, schob sich in dieser ebenfalls ein Spalt auf und ließ uns so eintreten. Kaum waren wir drinnen angekommen, klappte mein Kinn erneut auf. Diese seltsame Mondkugel war tatsächlich so etwas wie sein Zuhause. Der Boden war mit sanftem Gras bewachsen, während dort auf der einen Seite mehrere Kissen und watteartige Teppiche lagen. Auf der anderen Seite konnte ich eine kleine Küche erkennen. Eine Treppe neben dieser führte hoch zu einer Art zweiten Etage, welche jedoch nur aus einem Holzboden bestand, auf welchem ich ein Bett erkennen konnte. Die Wände der Kugel waren mit weichem Moos bewachsen und machten diese so wohl schalldicht.

Moonchild {VKOOK}Where stories live. Discover now