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Jungkook

Geschockt sah der Hellhaarige mich an. Seine Augen glänzten von all den Tränen, die er bereits vergossen hatte, doch jetzt gerade blickten sie mir nur starr entgegen. Als konnten sie nicht glauben, was sie vor sich sahen und vermutlich sah ich nicht anders aus. Fassungslos blickte ich auf Taehyung hinab. Nur mein Griff um seinen Arm gab mir die Hoffnung darauf, dass das hier gerade wirklich passierte.

„Jungkook...", kam es ihm hauchend über die Lippen, was mich überwältigt schlucken ließ. Diese Stimme - ich hatte geglaubt sie nie wieder zu hören.
„Ich bin hier, Tae", flüsterte ich die Worte, von denen ich selbst noch nicht wusste, ob ich sie glauben konnte. War das hier ein Traum? War ich ohnmächtig geworden?

„Jungkook", wiederholte das Mondkind meinen Namen und stützte sich vorsichtig wieder auf die Beine, ohne den Blick dabei von mir abzuwenden. Als habe er Angst, dass ich verschwinden könnte, wenn er einmal wegsah. Mit blassen Wangen stand er schließlich vor mir und hob vorsichtig die Hand. Seine Unterlippe zitterte, während sich seine kalten Fingerkuppen kaum spürbar auf meine Wange setzten und sanft über diese streiften.
„Ist das wahr?", raunte er heiser, woraufhin ich meine Hand auf seine legte und diese fest umgriff.

„Tae ich bin hier!", erklärte ich mit Nachdruck, denn mehr kam mir auch nicht über die Lippen. Bei meinen Worten schnappte er kurz nach Luft, ehe ein erfreutes Seufzen seine Kehle verließ.
„Jungkook", wimmerte er hoffnungsvoll auf, was mein Herz höher schlagen ließ. Ich konnte die Tränen sehen, die wieder in seine Augen stiegen, während ihn ein kurzes Lachen der Erleichterung überkam.
„Du bist hier", schniefte er, doch gab mir keine Zeit zum Antworten, als er seine Arme schon um meinen Hals schlang und sich vorlehnte.

Seine weichen Lippen prallten auf meine, während auch ich meine Arme um seinen Oberkörper legte und ihn fest an mich drückte. Ich wusste nicht, wie das hier möglich war, aber ich spürte diese unglaublich große Dankbarkeit für das, was auch immer für diese Entwicklung verantwortlich war. Zitternd lösten sich Taehyungs Lippen wieder von mir, woraufhin er mich mit vor Freude funkelnden und zugleich zutiefst verwirrten Augen anschaute.

„Aber wie kann das sein?", fragte er verwirrt und schaute hinter mich in Richtung Tor. „Ist das Tor denn nicht zu?"
Ahnungslos zog ich die Schultern hoch. „Ich weiß es nicht", gestand ich. „Ich war so verzweifelt und bin durch das Tor gerannt und dann plötzlich hier gelandet." Verdutzt legte Taehyung den Kopf schief. „Aber der Mann gerade eben konnte doch auch nicht durch das Tor gehen", überlegte er laut und kniff die Augen skeptisch zusammen.

Vorsichtig löste er sich von mir und ging auf das Tor zu, während ich ihm skeptisch nachsah. Ich wollte nicht herausfinden wie es möglich sein konnte, dass ich hier war. Was war, wenn das Schließen des Tores tatsächlich nicht funktioniert hatte und wir es doch noch nicht geschafft hatten? Ich wollte diesen kurzen Moment der Freude nicht jetzt schon zerstören, sondern einfach genießen. Konnte es nicht egal sein, warum ich hier war? Konnten wir es denn nicht einfach so hinnehmen? Frustriert seufzend schloss ich die Augen. Ich wusste, dass ich die Probleme so bloß aufschob, aber war es zu viel verlangt einen Moment glücklich sein zu wollen?

„Aber wie kann das sein?", hörte ich die Stimme des Hellhaarigen, der seine Hand verwirrt in die Mitte der Bäume streckte. Doch nichts passierte. Zögernd setzte er einen Fuß vor den anderen, was mich angespannt die Luft anhalten ließ. Doch als ich sah, wie Taehyung einfach durch die Bäume ging, ohne zu verschwinden, zog auch ich verwirrt eine Augenbraue hoch.
„Genau wie bei dem Mann gerade...", murmelte er nachdenklich. „Kein Tor."

Die Stirn runzelnd lief ich auf ihn zu. Jetzt war auch meine Neugierde geweckt. Hatte sich das Tor vielleicht nur für wenige Sekunden geöffnet und war jetzt wieder zu? Entschlossen lief ich auf Tae zu, durch die Bäume und...

Moonchild {VKOOK}Where stories live. Discover now