Klare katholische Ansage

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Makube, der sich eigentlich gerade zu Wort melden wollte, steht geschockt da. Er beobachtet, wie sich der Papst, der hochwohlgeborene und der zu dem man als guter Katholik aufsieht, sich zu dem Besuch dreht. "Ich hoffe, dass er niemanden belästigt hat. Wenn Renaldo seine Zeit nicht bekommt, wird er relativ schnell ausfallend. Ihr seid der Urvampir?" Alucard richtet sich auf und lässt den Pater los, ehe er nickt. Ernst blickt er in die alten und gräulichen Augen, die ihn aber mit einer wahnsinnigen Ruhe und Gelassenheit ansehen. "Passt mit bitte auf den Pater auf. Er wird in Iskariot gebraucht und ist ein wichtiger Teil der Organisation." Der schwarzhaarige schmunzelt und nickt, ehe er zu Anderson sieht. "Ich denke, dass kriegen wir hin." Anderson verdreht seufzend die Augen. "Wir bekommen alles hin. Selbst das Unmögliche." Ein schnauben von weiter unten und Alex grinst breit. "Stimmt. Ich sollte eigentlich tot sein!"

"Und Sie sind dann wohl Miss Alexandra. Ich habe schon einiges von Ihnen gehört und es ist mir eine Ehre, Sie zu treffen." Perplex starrt sie den Papst an, ehe sie auf sich deutet. "Ihr-Ihr meint wirklich mich? Das Weib aus einer anderen Dimension? Oha..." Ein herzliches Lachen ist zu hören, ehe der Papst sich leicht hinunter beugt. "Man muss doch wissen, wer diese beiden Streithähne zusammenhält. Aber ich dachte, dass Sie wieder in Ihrer Dimension wäre?" Er braucht einen Moment des Nachdenkens, ehe er sich aufrichtet und Anderson ansieht. "Ihr habt gelogen?" Dieser zuckt zusammen und sieht zuerst auf Alex, ehe er auf seinen zweithöchsten Vorgesetzten sieht. "I-Ich wollte.... Ich habe-" "Sie beschützen wollen, das ist mir klar." Aus seiner Ernsthaftigkeit wird wieder ein Lächeln. "Ich hätte das gleiche gemacht. Wahrscheinlich wäre es aber früher aufgefallen, weil ich einfach nicht Lügen kann!" Warum hatte Alex jetzt noch einmal gedacht, dass die katholische Kirche so konservativ sei? 

Makube schaltet sich nun ein. "H-Hochwohlgeborener! Ist das nicht ein Frevel der Kirche gegenüber? Mann und Frau sollten-" "Makube." Sofort ist er verstummt und die gräulichen Augen sehen ihn direkt an. Der Papst seufzt und schüttelt leicht den Kopf. "Bei dir werde ich es so deutlich aussprechen, wie es nur geht. Ansonsten werden andere Dinge hineininterpretiert." Sich räuspernd richtet er sich ein wenig auf. "Es ist mir und der katholischen Kirche an sich egal, wer wo seinen Penis reinsteckt, solange er glücklich ist. Und mir ist es egal, wer mit wem zusammen ist, solange die Arbeit stimmt. Mann und Mann oder Frau und Frau. Was ist daran schlimm?" Makube kommt nicht so ganz damit klar und stammelt ein wenig vor sich hin, bevor er ein paar Worte findet. "A-Aber das Fortbestehen der menschlichen Rasse! Die Rasse des Herrn!" Vorsichtig hebt Alex ihre Hand und würde etwas sagen! Wenn sie darf.

Ein Nicken des Papstes zeigt an, dass sie es darf. "Mein bester. Denkt bitte daran, dass nicht alle schwul oder lesbisch sind. Es gibt auch die, die als Mann auf eine Frau stehen und als Frau auf einen Mann. Fortpflanzung ist vorhanden. Punkt eins. Punkt zwei ist, dass wir so viele Kinder in Waisenhäusern haben, die endlich ein gutes Zuhause bräuchten! Wäre es da nicht von Vorteil Paare zu haben, die einfach keine Kinder bekommen können? Und Punkt drei." Seufzend verschränkt sie die Arme. "Die Welt ist doch so oder so überbevölkert. Ein bisschen weniger sollte nicht schaden." Alucard beobachtet mit einem zufriedenem Grinsen, wie der Papst sich ein Lachen verkneifen muss und Makube ein wenig rot anläuft. "Warum sollte ich mir von einer Frau etwas sagen lassen, die von dieser ganzen Struktur keine Ahnung hat?", fragt er leicht schnippisch und Anderson zieht die Luft ein wenig lauter ein als sonst. "Bitte provoziert sie nicht."

Langsam zieht Alex das Kartendeck wieder raus und zieht eine Karte. "Weil das Ding hier ganz schnell in etwas stecken kann. Noch kannst du entscheiden, ob es der Baumstamm oder dein Schädel ist." Makube ist fassungslos. Man droht hier offen gegen ihn und nichts wird unternommen? Leicht hilfesuchend sieht er sich um, kann aber scheinbar nichts erwarten. Er spielt hier eindeutig auf verlorenem Posten. Oder? "Erzbischof Renaldo! Ihr-" "Lasst es, Makube. Lasst es ruhen. Wir haben mehr Informationen, als wir eigentlich wollten und selbst noch ziemlich viel Arbeit zu tun." Mit einem zufriedenem Lächeln nickt der Papst Renaldo zu und sieht dann noch einmal zu den drei, oder besser gesagt vier. Immerhin zählt Schrödinger auch dazu. "Auch wenn das Retten der Welt ein wenig schwierig ist, solltet ihr doch irgendwie ruhige Momente haben. Ruht euch aus, vertraut auf den Herrn und macht wieder weiter."

Mit einer kleinen Entschuldigung verabschiedet sich der Papst wieder und entfernt sich von der gesamten Gruppe. "Scheiße... hat er einfach so erlaubt, dass es gleichgeschlechtliche Beziehung gibt? Fuck, man..." Alex schüttelt grinsend den Kopf und steckt die Karten wieder weg. Heinkel sieht zu Yumiko, deren Mundwinkel ein wenig hochgehen und ihr Blick auf den Boden wandert. "Ich würde behaupten, dass auch wir mehr Informationen haben als wir wollten.", meint Anderson und lässt erleichtert den Kopf hängen. Das hätte gewaltig nach hinten losgehen können und trotzdem ist das alles gut ausgegangen! Jetzt wäre ein Whiskey recht. Ein doppelter. Wieder liegt eine Hand auf seiner rechten Schulter und Anderson spürt Alucard links von ihm. "Aber genügend um zu wissen, dass du nicht rausgeschmissen wirst. Sieh es positiv, du alter Pessimist!" Amüsiert schnaubt der Pater und sieht ihn an. "Wie war das mit Optimist und Pessimist?" Alucard zwinkert ihm schmunzelnd zu.

Ein wenig fühlt sich Schrödinger schon so wie das fünfte Rad am Wagen. Verdammt... wie kann man sich nur so ausgeschlossen fühlen? "Hey." Wäre er nicht ein Geist, hätte er jetzt einen Herzinfarkt bekommen! Er sieht zu Alex, die sich neben ihn gestellt hat. "Hey... Was machst du hier? Solltest du nicht bei den beiden sein?" Kurz denkt sie nach, ehe die Schultern zucken. "Weißt du... du sahst so allein aus. Du bist jetzt einer von uns, Schrödinger! Da sollte keiner allein sein." Seine Ohren zucken ein wenig herum, während er ein wenig skeptisch den Kopf schief legt. "Warum sollte man mich nicht allein lassen können? Meinst du deswegen, weil man mir nicht vertrauen kann?" Die blauhaarige seufzt und verschränkt die Arme. Sieht zu Alucard und Anderson, die sich über irgendetwas zu amüsieren scheinen von dem sie keine Ahnung hat. "Es geht darum, dass man einen Freund nicht allein lässt. Schlicht und einfach." Der Kater zieht seine Augenbrauen hoch. Freund...? Oha.

Die drei A'sWhere stories live. Discover now