Auf nächtlichen Abwegen

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Bis zum Abend können sie aber nichts finden und langsam aber sicher werden die drei müde. Sie haben alles abgesucht soweit es eben ging und bis die Nacht hereingebrochen ist haben sie nichts anderes getan als zu suchen, verdächtige Orte zu beobachten und hin und wieder zu töten sollte ihnen etwas auf der Lauer gelegen haben. Nach Einbruch der Dunkelheit haben sie sich an einem Ort gesammelt um alles auszutauschen was ihnen irgendwie aufgefallen ist. „Jeder hat für Morgen noch ein bisschen was zu erkunden, das sollten wir aber auch erst morgen machen. Ihr seht fertig aus, wir brauchen eine Unterkunft." Alucard betrachtet seine beiden Partner, ehe sein Blick zu einem nahegelegenen Hotel geht. „Offiziell können wir vielleicht nicht einchecken, aber wir kommen so oder so in ein Zimmer rein. Ist ja nur für eine Nacht." Gedanklich fügt er ein: ‚Hoffentlich.' hinzu und bringt sie nach gemeinsamer Zustimmung in ein leeres Hotelzimmer. Alle drei schlafen überraschend schnell ein nachdem man sich noch etwas zu essen und zu trinken besorgt hatte. Kein Wunder nachdem man sich stundenlang in der Hitze Kubas nach einem Geheimversteck umgesehen hat das, wenn man es entdeckt hat, offensichtlicher nicht sein könnte. Mitten in der Nacht wacht Alex auf und setzt sich schlaftrunken hin. Sie muss doch noch die beiden Kleinen füttern. Leise brummend krabbelt sie über Alucard aus dem Bett und steht für einen Moment mit halb offenen Augen neben ihm, ehe sie die ersten Schritte macht. Alucard, der dadurch wach geworden ist, hebt irritiert stirnrunzelnd den Kopf. Was ist mit der jetzt schief? Aufs Klo will sie sicher nicht, das würde er ja spüren. Wo geht sie hin? Warum geht sie zur Tür?! Leise steht er ebenfalls auf und versperrt ihr den Zugang zur Tür die nach draußen auf den Gang führt. „Alex, Alex!" Er versucht leise zu sein da er den Pater nicht wecken möchte für den das am anstrengendsten heute war. „Ich muss... Loki und Lumi...", murmelt die junge Frau im Halbschlaf vor sich hin und es braucht einen Moment bis es bei ihm oben im Hirn Klick macht. Sanft legt er eine Hand auf ihre Wange und streicht darüber. „Die sind im Anwesen, Prinzessin. Wir sind in Kuba. Der General, du Schlafmütze. Komm, leg dich wieder hin und schlaf weiter." Erst jetzt realisiert Alexandra was los ist und ist ein wenig wacher. „Ah, shit..." Sie ist es so gewohnt in der Nacht entweder nach den beiden zu sehen oder ihnen eine Flasche zu geben. Seitdem die beiden Zähne haben und sich das mit den Vampirzähnen immer mehr etabliert hat, ist Alexandra dann doch lieber auf Dinger umgestiegen die man austauschen kann. Solche Flaschen kann man eben eher austauschen als so eine Brust. Tut auch weniger weh. „M-Hm..." Sie lässt sich von Alucard wieder zurück zum Bett führen und er wartet geduldig, bis sie es sich neben Anderson gemütlich gemacht hat bevor er sich selbst hinlegt. „Eine Mutter ist und bleibt eben eine Mutter, was?", flüstert er ihr zu und kann das Schmunzeln sehen. Wenn seine Mutter nur auch so einen Hang zur Liebe gehabt hätte wie sie. Es hätte auch nur ein Bruchteil davon gereicht.

Geräusche vor der Tür lassen den schwarzhaarigen aus dem Schlaf reißen und er hebt abrupt den Kopf. Sofort weckt er die anderen beiden die sich nur halb bei der Sache die Schuhe anziehen sodass sie verschwinden können. Scheinbar sind die anderen Gäste eingetroffen die das Zimmer gebucht haben. Wie sie wohl darauf reagieren werden wenn sie sehen dass das Bett benutzt und sogar noch warm ist? Nur langsam werden Anderson und Alex wach und kommen auf Trab. Das Ziel ist klar und der Wille, zumindest nach dem Frühstück und dem ersten Kaffee, wieder voll vorhanden. „Wir sollten hier Mal zum Urlaubmachen herkommen!" Die blauhaarige streckt sich noch einmal und grinst schelmisch. So gut hat sie sich schon seit fast eineinhalb Jahren nicht mehr gefühlt und irgendwie ist das traurig. „Jetzt lass uns erst einmal diesen Albtraum hinter uns bekommen und nach Hause gehen. Dann können wir immer noch entscheiden was wir machen, Deal?" Alucard hat die Arme verschränkt, während Anderson einen Punkt nicht aus den Augen gelassen hat. „Hey, Leute... schaut euch das mal an." Die anderen beiden sehen in die Richtung und wirken genau so irritiert wie der Pater selbst. Sie sind in dem größten Touristendorf das es hier in der Nähe gibt und es hat jetzt schon, um zehn Uhr in der Früh, fast 24 Grad im Schatten. „Bin ich tot oder ist das ein Shop für Pelzmäntel..." Alucard nickt zustimmend, während Alex den Kopf schief legt. Sie sieht nämlich keinen einzigen Pelzmantel. „Warum sollte man hier Pelzmäntel verkaufen wenn man nicht in der Hitze verrecken will?" Ohne ein Wort zu sagen geht der Urvampir auf diesen Laden zu. Er spürt etwas aus dem hinteren Teil des Geschäfts und bleibt nur einmal kurz davor stehen. Perplex blinzelnd starrt er auf das Kleidungsstück. Das waren doch vorher noch Pelzmäntel, jeder hat das gesehen! Der Geistliche legt den Kopf schief und mustert es ebenfalls. „Also entweder ich brauche eine neue Brille oder das hier ist ein normales Hemd." Alex hingegen kneift die Augen zusammen. „Illusion? Hat das nicht Alucard bekommen? Oder kann ER das auch...?" Sollte der General diese Fähigkeit auch besitzen, so haben sie eventuell ein klitzekleines Problemchen. „Wir sollten vorsichtig sein." Alucard blickt zu Alex und nickt, ehe er zu Anderson sieht. „Wir machen es wie wir hier reingekommen sind. Sie fällt nicht so auf und ich kann ihr ein bisschen was zuflüstern was die Sprache angeht." Alexandra fällt nicht so auf? Eine Blauhaarige Frau? Na wenn er meint. Sie ziehen sich gemeinsam in eine einsame Gasse zurück und Schrödinger verbleibt erst einmal in ihr ohne die Wandlung direkt zu aktivieren. Nur im Notfall wird er das durchziehen. Erst dann geht Alexandra augenscheinlich allein in das Geschäft und sieht sich den Souvenirshop so an, als würde sie eben nach Mitbringseln suchen. Planänderung. Du kaufst etwas für Seras und beim bezahlen kann ich unseren Ladenbesitzer mal kurz unter die Lupe nehmen ohne dass er etwas verdächtiges bemerken sollte. Das klingt nach einem Plan! Also entscheidet sich die junge Frau nach ein paar weiteren Minuten für einen der kubanischen Hüte und geht zum Zahlen an die Kasse. Während der Ladenbesitzer sie dafür anpreist was für eine gute Entscheidung sie getroffen habe, kramt Alucard in seinem Kopf herum und zieht sich zurück als alles vorbei ist. Bingo.

Die drei A'sWhere stories live. Discover now