Besprechung anstatt Starren

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Zufrieden mit der Arbeit kehrt Alucard zu Anderson zurück und stellt sich auf die andere Seite von ihm. „Das sollte erst einmal reichen. Ich spüre keine anderen mehr, aber ich lasse Baskerville noch einmal alles absuchen." Dieser sieht zu seinem Herrn, verdreht die Augen und trottet weg. Dass man ihm aber auch immer die beschissenen Aufgaben geben muss! Der Geistliche hingegen nickt nur erleichtert. „Das ist gut zu wissen. Wir sollten selbst zum Anwesen, kannst du uns hinbringen?" Der Urvampir sieht an Alexander vorbei zu Yumiko und Heinkel, ehe er wieder zu dem Pater sieht. „Die beiden auch?" Doch der Blick sagt schon alles. „Alucard...?" Dieser hebt nur abwehrend eine Hand. „Ist ja schon gut! Ist ja schon gut... Meine Güte, sind wir ein wenig gereizt?" Ein Schlag auf den Hinterkopf beantwortet seine Frage eigentlich schon zur Genüge. „Man hat uns hier bei unserem eigenen Zuhause angegriffen. Man wollte unsere Frau und unsere Kinder angreifen! Natürlich bin ich sauer!" Der Urvampir sieht langsam nach vorn und reibt sich den Hinterkopf. „Deswegen musst du nicht gleich schlagen...", brummt er ein wenig entgeistert und beobachtet aus der Ferne wie der letzte Panzer von Walter in Einzelteile zerlegt wird. Erst dann gibt er den Befehl die restlichen Soldaten zu töten und verschlingt mit seinem Schatten alles was ihm in die Finger kommt. Jeder Soldat wird irgendwie noch einmal nützlich sein und die Anzahl seiner Seelen steigt drastisch heute. „Es ist vorbei, Leute! Entspannt euch wieder." Alucard lässt nach dem letzten Verschlingen alles verschwinden was ihm gehört und schon bald zeugt nur noch das Blut und die Absturzstellen von dieser Schlacht. Die herumliegenden Helikoptertrümmer und Waffen. Vereinzelt noch Helme. „Das ist eine klare Kriegserklärung.", gibt Heinkel von sich und der Pater schnaubt. „Wir liegen schon seit knapp zwei Jahren mit dem General und Millenium im Krieg. Das hier... Das hier ist nur die Klarstellung dass er keine Lust mehr auf unsere kleinen Spielchen hat." Eine Provokation bei der sie nun sehen müssen wie sie darauf reagieren. Auch wenn sie es liebend gern mit der gleichen Gewalt tun würden müssen sie daran denken dass der General höchstwahrscheinlich auf diesen provozierten Gegenschlag wartet und im Vorteil ist. Blinde Wut und Hass sind emotionale Mitstreiter die jemanden vorhersehbar machen. Unvorsichtig. Dinge, die sie nun überhaupt nicht gebrauchen können. „Wir gehen zur Lady. Mädels? Ihr zuerst." Ohne eine direkte Vorwarnung nimmt Alucard die beiden Frauen im Schatten mit und schmeißt sie an sich im Büro der Lady raus, ehe er zurückkehrt um Alexander zu holen. Dieser legt ihm davor aber noch eine Hand auf die Schulter. „Wir müssen ruhig vorgehen. Er provoziert." Alucard bleckt leicht die Zähne und sieht ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Als ob ich das nicht wüsste." Und er würde dieser Provokation so gern nachgehen und sie ausleben! Den General dafür langsam und qualvoll umbringen was er seiner Familie antun wollte. Er will seine Familie nicht schon wieder verlieren. Kein zweites Mal will er diesen Qualen und Schuldgefühlen erliegen müssen! Dafür wird er sorgen und wenn es das letzte ist was er je tun sollte.

„Geht's euch gut? Kommt, setzt euch hin!" Alex ist von ihrem Stuhl aufgesprungen und hat Yumiko und Heinkel in Empfang genommen als diese einfach so aus dem Schatten gestoßen wurden. Sie haben ihre Kratzer und Prellungen, aber ihnen scheint nichts schlimmeres zu fehlen. Lady Integra sieht zu Seras, die eines der Kinder in ihren Armen hält. Dann sieht sie zu Pip, der aber nur nickt. „Ich hole das Verbandszeug, bin gleich wieder da!" Er läuft aus dem Zimmer, während Seras Alexandra Luminia übergibt sodass sie nun beide Kinder in ihren Armen hat. „Ich hole Stühle, etwas zu essen und etwas zu trinken!" Mit diesen Worten verschwindet sie selbst im Schatten und Heinkel lässt Yumiko als erstes hinsetzen, die auch ein wenig lädierter aussieht. „Alles gut abgelaufen?" Die blauhaarige sieht die beiden besorgt an, kann ihnen aber nicht helfen da sie die beiden in ihren Armen hat und auf den Boden wird sie sie nicht legen. „Alles super! Wir haben überlebt, die Feinde sind besiegt und der Blutsauger hat gefühlt das doppelte an Seelen aufgefressen die er zuvor hatte." Da muss Alex dann doch leise Lachen, denn dafür hat Millenium sicherlich nicht ausgereicht. „Lady Integra? Könnt Ihr sie halten? Nur kurz, bis ich mich um sie gekümmert habe!" Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten übergibt sie Lumi und Loki und tritt zu den beiden Frauen, um sich die Wunden richtig ansehen zu können. Vielleicht hat sie zwei Jahre lang in ihrem Beruf nicht mehr gearbeitet, aber die eingeprügelten Grundsätze vergisst man nie wieder. Währenddessen starrt Integra auf die beiden Kinder hinunter die durch die Hektik ein wenig quengelig geworden sind. „Wagt es ja nicht zu schreien, habt ihr verstanden?" Leises Maulen von Luminia ist zu hören. „Das ist ein Befehl." Stille. Die Lady blinzelt ein paar Mal perplex, ehe sie dann doch für den Bruchteil einer Sekunde schmunzeln muss. Wenigstens hören sie schon in so einem frühen Alter! Pip kommt mit einem großen Verbandskasten rein, wenig später folgt Seras mit einem Stuhl, Getränken und einer Kleinigkeit zu futtern. Alex kümmert sich nun einigermaßen professionell um die beiden, ehe Alucard und Anderson auftauchen und sich die Situation ansehen. Integra hält ihre Kinder, Alex sieht hoch konzentriert aus während sie die Wunden versorgt, Seras und Pip stehen abseits und warten auf weitere Befehle. „Eure DNA, eure Verantwortung!", ruft die Lady und sieht die beiden Männer auffordernd an. Diese nehmen ihre Kinder und es herrscht noch ein wenig Stille, in welcher man der blauhaarigen bei der Arbeit zusieht. „Wollen noch mehr starren? Soll Pip noch den Rest der Söldner rufen um das alles anstarren zu können? Meine Fresse...", zischt sie ein wenig gereizt und sieht warnend zu Alucard und Alexander, die sich ansehen und dann aus dem Fenster blicken, die Kinder im Arm haltend. „Danke." Das konnte sie noch nie leiden, wenn ihr bei der Arbeit irgendjemand auf die Finger gestarrt hat. Bei jeder praktischen Prüfung war das mitunter einer der Gründe warum sie so scheiße abgeschnitten hat. „Ich denke wir haben jetzt aber wirklich wichtigere Dinge zu besprechen." Integra setzt sich richtig hin und blickt in die Runde. „Iskariot habe ich schon bescheid gegeben, sie warten nur noch auf einen Bericht von euch beiden. Aber jetzt stellt sich die Frage wie wir weiterverfahren wollen." Alexandra steht auf, in ihren Augen ist der Hass und die kalte Wut zu sehen. „Wenn ich mein nicht vorhandenes taktisches Verständnis zusammenkratzen dürfte gehe ich davon aus dass sie einen Angriff unsererseits provozieren wollen. Können sie haben!" Ein schon fast unheimlich ruhiges Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab. „Aber nicht so wie es sich der General vorstellen würde..."

Die drei A'sWhere stories live. Discover now