Kleiner Notfall

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Warnend sieht Alucard zu Alexandra bei der er schon sieht, dass der Kommentar auf Kehlkopfhöhe hängt. "Sorry, aber der Roast geht an ihn, Maus." Der schwarzhaarige schließt für einen Moment die Augen, ehe er auf den Schrank deutet. "Zieh dir was anderes an und halte die Klappe." Der nächste Blick geht zu Schrödinger, welcher sich schon umdreht und die sich das Lachen einfach nur verkneifen muss. Immer wieder wackelt sein Oberkörper, doch zu hören ist nichts. Er muss sich zusammenreißen, ansonsten gibt es das ein oder andere Problem. So viel Unterhaltung hatte er bei dem Major nicht wirklich! Von dem General ganz zu schweigen. Der ist ja ein Lahmarsch sondergleichen. Bringt es zu nichts und wird es auch nicht, weil er es einfach nicht auf die Reihe bekommt seine Leute richtig zu koordinieren. Er hat keine Sicht für die Zukunft und für mögliche Strategien des Feindes! Ein komplett hirnloser Idiot.

"Anderson. Wie gut, Euch wieder zu hören. Wie läuft es im Augenblick?" Renaldo selbst ist am Telefon. Nach der Ansage des Papstes gab es erst einmal eine gewisse Pause, bevor sie sich wieder angenähert haben. Jetzt ist es ungefähr auf dem gleichen Level wie vorher. "Das übliche Chaos, Renaldo. Zumindest fast. Es gibt eine kleine Neuigkeit!" Der Pater ist nervös und würde am liebsten wieder auflegen und sich die Worte zurechtlegen, bevor er noch einmal zurückruft und es ihm einfach hinklatscht. "Oh? Ist es etwas gutes oder etwas schlechtes? Gibt es neue Informationen? Habt Ihr diesen General besiegen können?" Die Hoffnung Renaldos überflutet ihn geradewegs und er schluckt. Das wird jetzt nicht die Antwort sein, auf die Renaldo gehofft hat. "Nicht ganz. Es geht um... die Zukunft." Stille. Anderson atmet tief durch und haut es einfach raus. "Alex ist schwanger. Wir sind uns nicht sicher, wer der Vater ist, aber ich werde Papa. Egal, von wem das Kind ist."

Geschockt sitzt Renaldo an seinem Schreibtisch und starrt auf das Festnetztelefon. "Ich... Ich glaube, ich habe Euch nicht richtig verstanden, Anderson. Könnt Ihr das noch einmal wiederholen?" Anderson räuspert sich und nickt. "Natürlich. Alexandra ist schwanger und ich werde Vater. Es ist ärztlich bestätigt, nachdem sie bei unserer letzten gemeinsamen Mission so lange bewusstlos gewesen ist. Es wurde alles überprüft und das ist durch Zufall dabei herausgekommen." Der Erzbischof schüttelt leicht den Kopf. Das kann doch jetzt wirklich nicht wahr sein. "Habt Ihr noch nie etwas von Kondomen gehört?", brummt er entgeistert und seufzt. "Aber gut. Was passiert ist, ist passiert. Sie wird das Kind hoffentlich austragen und behalten, stimmts?" Denn wenn sie es abtreiben oder abgeben wollen würde- "Wir behalten es, das ist sicher." Na wenigstens etwas. Er kann es nicht fassen, dass sie nicht an Verhütung gedacht haben. Wurde da keiner aufgeklärt, oder wie?

Das wird eine ziemliche Neuigkeit für die Leute von Iskariot und vor allem auch für den Pater selbst. Aber irgendwie ist Renaldo beruhigt und... freut sich ein wenig. Ein Kind von Pater Anderson? Klingt durchaus interessant! Aber zeigen wird er die Freude nicht. "Wir werden das Kind in unsere Gebete einbeziehen. Ist das alles?" Anderson stimmt brummend zu und das scheint für Renaldo zu reichen. "Gut. Wir hören uns morgen wieder. Tägliche Updates sind immer noch am besten und richte ihr alles beste von Iskariot aus!" Schon ist das Telefonat beendet. Langsam lässt der Pater das Handy sinken und sieht darauf hinunter, ehe er es lächelnd wegsteckt. Auch wenn Renaldo es nicht zugeben wollte, freut er sich. Das konnte er aus seiner Stimme heraus hören. Vielleicht hatten sie das ein oder andere Problem miteinander, aber sie arbeiten schon Jahre lang zusammen. Da kennt man die kleinsten Veränderungen in der Stimme. 

Er kehrt in das Zimmer zurück und schließt die Tür, ehe er auf das Bett sieht und lächelt. Alucard liegt mit dem Kopf auf Alexandras Schoss, hat die Augen geschlossen und schnurrt vor sich hin. Ihre Finger fahren durch seine Haare und Schrödinger schwebt in ein wenig Abstand zu ihm in der Luft. Beobachtet ihn fasziniert, dass er anscheinend schnurren kann obwohl ja eigentlich ER der Kater in dem Kreis ist. "Hat sich alles geklärt?", fragt Alex und Anderson nickt. Alucard öffnet nur kurz die Augen, ehe er sie wieder schließt und sich wieder an die junge Frau kuschelt. Der Pater sieht, dass es mit dem Bummeln wohl noch ein wenig dauern wird, also setzt er sich auf den Schreibtischstuhl, nimmt eines der Bücher und fängt an es durchzulesen. So ist es ein wenig entspannt, niemand hat im Augenblick eine Aufgabe und selbst Schrödinger legt sich in der Luft auf den Rücken und schließt seine Augen.

Diese Urlaubsstimmung hält aber nicht lange an. Integra persönlich stürmt in das Zimmer und braucht einen Moment um zu verarbeiten, dass ihr Untergebener Schnurren kann. Dieser öffnet nur langsam seine Augen, registriert sie, lässt es in seinem Kopf arbeiten und setzt sich sofort auf. "Notfall! Grönland! JETZT!" Augenblicklich ist auch Anderson bei der Sache und knallt das Buch auf den Schreibtisch. "Schatz... du kannst viel auf den Tisch knallen. Aber Bücher haben mit deiner Kraft verbunden ein Momentum, welches den Tisch brechen lassen kann!", meint Alex leicht vorwurfsvoll und schüttelt leicht den Kopf. "Stimmt. Man kann andere Dinge auf dem Tisch knallen." Alucards Blick geht zu Alex, die ihn aber absichtlich ignoriert. Das merkt der Urvampir und verschränkt die Arme. "Ignorierst du mich gerade?", fragt er ein wenig empört und die blauhaarige dreht ihren Kopf zu ihm. "Nach was siehtsn aus. Kajak fahren sicherlich nicht."

Die Lady schließt für einen Moment die Augen. "Leute... NOTfall und so? Eventuell hört ihr mal auf mich und bewegt eure ÄRSCHE zum Jet?" Stimmt, da war was. Alex steht auf und zieht sich ihre Stiefel an, während Alucard sich ebenfalls fertig macht. "Ein bisschen schneller, die Herrschaften. Es gab einen Ausbruch in Grönland. Nanortalik, um genau zu sein. Die südlichste Stadt von Grönland. Während wir reden werden immer mehr Zivilisten angegriffen. Also beeilt euch!" Keine zehn Minuten später hat Alucard sie zum Jet gebracht und Schrödinger schlüpft wieder aus Alex raus, ehe sie in den Jet steigen und dieser sofort startet. Irgendwie sehen sie die Piloten öfters als die eigenen Leute, dass muss Alucard jetzt schon einmal zugeben. "Wir werden mitten in ein Krisengebiet fliegen. Sie dir das bewusst, Prinzessin." Die blauhaarige sieht zurück und nickt. "Ist mir bewusst! Ist mir nur egal."

Die drei A'sWhere stories live. Discover now