Namensprobleme

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Dass man die drei jetzt erst einmal nicht mehr auseinander bekommt dürfte verständlich sein. Sie waren so lange getrennt und die Männer merken auch, wie schnell so ein Bauch wachsen kann. Während sie mit Anderson kuschelt, liegt Alucard mit dem Kopf direkt neben ihrem Bauch auf ihr drauf und genießt das Kraulen. An das Vibrieren aufgrund des Schnurrens hat sich Alexandra relativ schnell gewöhnt. Ihre eigenen Augen sind geschlossen, das Schnurren das einzige was hörbar ist. Schrödinger lässt die drei so gut es geht allein um ihnen private Zeit zu geben und hofft, dass sie das ein wenig beruhigt. In den letzten Tagen ist Alexandra so ein wenig... reizbar gewesen, was sie nun gar nicht mehr zeigt. Selbst Baskerville hält sich zurück, obwohl er sie auch gern begrüßt hätte. Aber sollen die drei erst einmal ihre eigene Zeit haben. „Wie sieht es jetzt eigentlich mit Namen aus?" Anderson sieht auf die junge Frau hinunter und legt ihr vorsichtig eine Hand auf den Bauch. Darin befindet sich Leben. Leben welches sie geschaffen haben! „Ich habe noch keine Ahnung...", brummt sie und öffnet leicht ihre Augen. Alucard hebt den Kopf und sieht die beiden an, das Schnurren ist verstummt. „Wir sollten uns darum wirklich einmal Gedanken machen. Ich will nicht bei der Geburt dastehen, eines von den kleinen Würmchen im Arm halten, voller Freude dumm vor mich hingrinsen und mir auch noch einen Namen überlegen müssen." Vorsichtig legt er seine Wange an ihren Bauch und sieht zu ihr hoch, während auch Anderson zu ihr blickt. „Und... schon Vorschläge?" Fast hätte sie damit gerechnet dass Alucard aufspringt, aus seiner pocket Dimension einen Projektor und einen Laptop holt und eine PowerPoint-Präsentation mit den Worten: ‚Gut dass du fragst!', beginnt. Aber auf nachdenkliche Stille war sie jetzt nicht wirklich eingestellt. Der Pater will etwas sagen, tut es aber dann doch nicht und überlegt weiter. „Man merkt erst wie viele Leute man nicht mag wenn man sich einen Namen für das eigene Kind aussuchen muss..." Da können aber sowohl Alex als auch Alucard zustimmen. „Gehen wir erst einmal Mädchennamen durch, oder?" Da kann man sich einigen. „Chloe?" Einstimmige Ablehnung der beiden und Anderson zieht kurz seine Augenbrauen hoch. „Elizabeth?" Auch nein. Keine Gracie, Ivy, Jessica, Kate, Lucy, Mary, Millie, Olivia, Rachel, oder Zoey. „Okay... vielleicht sind Jungsnamen einfacher?" Aber weder Aiden, Caleb, Charles, Ethan, Jake, Matthew, Ryan oder Zac kann hier überzeugen. Alex seufzt und schließt kurz wieder ihre Augen. „Deutsche Namen können wir uns abschminken... vielleicht einer aus eurer Heimat?" Da sind die beiden doch gleich mit von der Partie! Aber nichts. Zu dritt einen Namen zu finden, beziehungsweise zwei, ist um einiges schwieriger als gedacht! „Gut, dann vielleicht zumindest in nächster Zeit. Noch haben wir ein wenig Zeit." Die blauhaarige schmunzelt leicht und nickt. „Wir haben noch fast ein halbes Jahr Zeit, bis dahin sollten wir uns nur einmal einigen." Sie ist ein wenig überrascht als Alucard ihr eine Hand an die Wange legt. „Fünf Monate, Prinzessin. Und wenn du einen Namenswunsch hast, dann sag ihn. Von dir kamen genau drei Vorschläge, mehr nicht."

Integra zitiert sie ein paar Tage später zu sich, damit sie noch etwas besprechen können. Alex ist nicht so wirklich begeistert weil sie die ganze Nacht von irgendetwas wachgehalten wurde, Alucard und Alexander hingegen sind tiefenentspannt. Einfach mal keine Gefahr und stattdessen die blauhaarige bei sich zu haben ist eine wunderbare Abwechslung! Auch wenn ihr Blasenproblem gefühlt von Tag zu Tag schlimmer wird. Und auch irgendwie die hormonellen Stimmungsschwankungen, die sich noch zeigen. Den Hauptteil haben sie ja nicht mitbekommen, da können sie echt von Glück reden. „Ich weiß dass es noch ein wenig bis zum errechneten Geburtstermin ist, aber ich denke, dass ihr dann gemeinsam einen Rückzugsort braucht." Einen Rückzugsort? So etwas wie... einen extra Raum hier im Anwesen? „Deswegen habe ich es mir erlaubt, etwas vorzubereiten." Sie schmeißt Alucard ein paar Bilder hin, die er ohne Probleme auffängt und sich durchsieht. Neugierig sehen sich auch Alexandra und der Pater das an und alle drei sind irgendwie verwirrt. Bei dem Urvampir macht es als erstes Klick. „Das ist jetzt nicht Euer Ernst... Ein Haus?" Warte... was. Die junge Frau sieht von den Bildern zu Alucard und dann zu Integra. Die zuckt aber nur mit den Schultern und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. „Außerdem hab ich dann kein Babygeschrei um halb drei in der Früh. Ist also nicht alles nur ein Geschenk an euch drei." Und nicht nur an sich, sondern auch an Seras und die Söldner, die damit nicht konfrontiert werden müssten. Ein wenig skeptisch beobachtet sie, wie Alexandra zu ihr geht und sich neben sie stellt. „Ist was?" Sie ist ein wenig überrascht als sie ihren Drehstuhl einfach herumdreht, sich herunterbeugt und sie so ein wenig umarmt. „Danke." Auch wenn die Lady kein Fan davon ist, so kann man ein kleines Lächeln sehen und sie schließt kurz die Augen. Eine ehrlich gemeinte Umarmung... das ist schon Ewigkeiten her. Bevor es Integra aber zu viel wird, richtet sich Alex schon wieder auf und grinst breit vor sich hin. „Noch ist es im Umbau, es war eine ranzige Hütte als ich es gekauft habe. Ihr müsst noch warten bis ihr einziehen könnt, aber lange sollte es nicht mehr dauern. Vielleicht noch zwei Monate." Immerhin arbeiten die Männer und Frauen Tag und Nacht an dem Bau und es ist sichtbarer Fortschritt vorhanden. „Auch von mir ein herzliches Dankeschön! Ich weiß nicht wie genau wir das verdient haben, Lady Integra." Anderson lächelt ebenfalls dankbar und die Lady nickt. Alucard lässt die Bilder schlussendlich sinken und schmunzelt vor sich hin. „Danke, Lady Integra." Nicht immer ist sie kalt und vor allem bei Alex und der aktuellen Situation scheint sie ein wenig weicher geworden zu sein. Darauf spricht Alucard sie aber nicht an weil er genau weiß, dass ihr das unangenehm ist. Noch für einen Moment herrscht Stille, ehe die Lady seufzt. „Also gut, das war alles was ich besprechen wollte. Ich gebe euch bescheid wenn es fertig ist, bis dahin müsst ihr euch aber noch gedulden." Doch das ist einfach ein riesiges Geschenk, von dem jetzt niemand so wirklich geahnt hatte! Und Alucard wird Seras wohl beibringen müssen, dass sie in ein paar Monaten das Anwesen als Wache übernehmen wird. Denn der Urvampir hat dann selbst ein Haus und eine Familie die er zu beschützen hat.

Die drei A'sWhere stories live. Discover now