Die drei A's

Rakete? Ja. Nukleär? Eventuell!

Es gibt keine Probleme, als man Alexandra zurück in das Anwesen transportierte und dort noch einmal gründlich durchcheckt. Aber auch hier wird wieder nichts gefunden. Schrödinger ist natürlich mit ihr mit! Er kann zwar einen Abstand von ungefähr einer Meile einhalten, aber das ist dann doch ein wenig weit von Finnland nach England. Nur so ein bisschen. Die beiden Männer müssen sich in den folgenden Tagen erst einmal mit der Situation abfinden, was gar nicht einmal so einfach ist. Immer wieder machen sie Dinge, die sie einfach involvieren! Im Schlaf nach ihr greifen. Nach ihr rufen, wenn sie sie nicht sehen oder auch gedanklich mit ihr reden, was überhaupt nichts bringt. Vor einem Kampf holt Alucard auch schon automatisch eine Pistole aus der Pocketdimension, muss sie aber jedes Mal wieder wegstecken. Er fragt so oft es geht nach ihr, bekommt aber immer die gleiche Antwort. Sie ist noch nicht wach.

Scheiße... Hier drüben! Anderson sieht von Alucard zu dem Ort den er gemeint hat und richtet sich langsam auf, nachdem er weitere Vampire töten konnte. Das sieht aus wie eine riesige Nuklearrakete. Was haben sie mit dem Ding vor? UND WIE ENTSCHÄRFEN WIR DAS DING?! Der Pater steckt die Bajonette weg und tritt an die Rakete heran, welche nur durch Zufall entdeckt wurde. Alucard, der sich um die letzten Ghule kümmert, hat nicht den blassesten Schimmer von so etwas. Wie wäre es mit Alex? Die weiß doch- Sie ist nicht da. Fuck, da war was. Alucard gesellt sich zu dem Pater und sieht sich die Rakete ebenfalls an. "Wenn das Ding weiterhin scharf bleibt, haben wir theoretisch ein Problem." Alucard verdreht die Augen. "Ach, ne. Da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.", schnaubt er leicht verächtlich und holt sein Handy raus, um die Lady anzurufen. Vielleicht kennt sie Leute hier, die damit was anfangen können.

Bevor er allerdings anrufen kann, vibriert das Ding in seiner Hand. Überrascht zuckt er zusammen und starrt darauf hinunter. Die Lady? Ein kurzer Blick zu Anderson. "Die Lady." Sofort ist er aufmerksam und nickt auffordernd. "Geh ran! Es kann wegen Alex sein!" Fünf Tage haben sie bisher nichts von ihr gehört. Fünf Tage sind sie ohne ihrer Anwesenheit unterwegs. Fünf Tage zu lang! Der Urvampir geht ran und muss die Lady gar nicht begrüßen! Denn es ist nicht sie, die am Telefon ist. "Hey, Maus." Vor Erleichterung könnte Alucard sich gerade auf den Boden setzen. "Prinzessin... Wie gehts dir? Alles in Ordnung? Was hat so lange gebraucht? Warum konnte ich nicht spüren, dass du wach bist? Warum-" "Alles in bester Ordnung, wirklich! Es... gibt da nur eine kleine Anweisung." Alucard stellt sie auf Lautsprecher, damit auch der Pater mithören kann. Dieser scheint vor Erleichterung fast ohnmächtig zu sein!

Ein Rascheln ist zu hören, ehe die Stimme der Lady zu hören ist. "Ihr beide kommt kurz zurück ins Anwesen. Alex will es so und da ich ja an sich den Hass von euch auf mich gezogen habe und ihr eine Pause braucht habe ich mir gedacht, dass ihr einen Tag bekommt, bevor ihr wieder los zieht. Je nachdem wie es ihr geht, mit Alex oder ohne ihr." Die beiden Männer sehen sich an. Die Mundwinkel gehen bei beiden langsam aber sicher hoch und Anderson freut sich stumm. Auch Alucard grinst und zieht den Pater zu sich, um ihm einfach einen Freudenkuss zu geben. Das musste sein! Dieser erwidert ihn kurz, bevor er sich löst. "Schön, dass ihr euch freut. Aber ich erwarte euch so schnell wie möglich zurück. Die 24 Stunden gehen ab dem Zeitpunkt los, ab welchem ihr im Anwesen seid." Jetzt spüren sie auch langsam aber sicher die Emotionen von Alexandra wieder, die ihnen Vorfreude und Nervosität schickt.

"Bevor Ihr auflegt, Lady Integra!" Alucard ist noch etwas eingefallen und räuspert sich. "Was gibt es. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.", entgegnet sie und runzelt die Stirn. "Ihr kennt nicht zufällig jemand, der sich mit Raketen und vielleicht auch Nuklearwaffen auskennt? Am besten so eine Mischung und ein Spezialist auf dem Gebiet der Nuklearraketenwissenschaft ist?" Integra sieht zu Alex, die noch immer im Bett liegt. Auch sie hat das Handy auf Lautsprecher. "Das ist eine sehr spezifische Frage. Sagt mir jetzt bitte nicht, dass ihr beide vor einer Nuklearrakete steht." Stille auf der anderen Seite. Tief durchatmen, Integra. Tief durchatmen! Es wird alles wieder gut. "Wir denken mal, dass es nukleär ist. Aber wenn wir Glück haben, ist es nur eine normale Rakete mit einer großen Detonationskraft. Ein Spezialist wäre trotzdem von Vorteil." 

Also wird das alles ungefähr so verschoben, dass Anderson und Alucard in dem Stützpunkt warten müssen, bis die Leute auftauchen die Lady Integra auftreiben kann. Erst dann dürfen sie los, was die beiden so ein wenig abfucked. Minimal! Aber gut, zumindest dürfen sie dann zurück ins Anwesen. Zu Alexandra. "Sie ist endlich wach. Das ist doch mal eine verdammt gute Nachricht, oder?" Alucard nickt, wobei seine Mundwinkel mit einem Mal nach unten gehen. "Hast du gehört, was sie gesagt hat?" Der Pater legt den Kopf schief. Was genau meint er? Die roten Augen gehen auf den Boden. "Sie will es so. Sie würde nie etwas direkt wollen, wenn es nicht wichtig ist." Anderson räuspert sich. "Sie will auch immer Chicken Nuggets von McDonalds, also..." Der Urvampir schüttelt den Kopf und verschränkt die Arme. "Das fällt unter eine andere Kategorie, findest du nicht?" Er ist und bleibt ein Pessimist und skeptisch, was?

Sieben Stunden haben sie auf diese verdammten Menschen warten müssen! Sieben Stunden, in denen sie den Stützpunkt gründlichst durchsucht, aber nichts mehr gefunden haben. Sieben Stunden, in denen sie über alles diskutiert haben, was Alexandra vielleicht bereden will. In vier von den sieben Stunden hat sich Anderson anhören dürfen, dass Alucard Angst habe Alex will sich von ihnen trennen. Vier Stunden, in denen er dem Vampir am liebsten den Kopf abgedreht hätte wie den Deckel einer Flasche. Immer wieder hat er ihm versichert, dass das nicht stimmt und immer wieder hat der schwarzhaarige diese Bedenken geäußert. Warum sonst sollte sie so dringend mit ihnen sprechen wollen? Warum sonst wurde Nervosität von ihr geschickt? Anderson kann es nicht glauben, wie sensibel der böse, böse Vampir eigentlich ist und wie viel scheiße er in so etwas hineininterpretieren kann, wenn man ihm die Zeit lässt. Der Pater ist einfach nur froh, als die Menschen auftauchen und sie los können.