Was für ein Morgen...

40 4 0
                                    

Beide Männer werden mit Übelkeit geweckt und haben im nächsten Moment eine Frau, die schneller aus dem Bett aufspringt als  Alucard jemanden umbringen könnte. Anderson dreht sich auf den Rücken, die Augen noch geschlossen. Gähnend dreht er seinen Kopf nach rechts und hört das Rascheln von Alucard, der sich ebenfalls ein wenig dreht. "Geht das jeden Morgen?", murmelt der Pater hundemüde und gähnt noch einmal, ehe er die Augen leicht öffnet. Durch das Licht im Badezimmer ist es hier auch ein wenig hell. "Soweit ich weiß nicht...", erwidert der schwarzhaarige und gähnt ebenfalls, ehe er zu Anderson rutscht und sich auf Alexandras Platz legt. Der Geistliche lässt es zu, dass er seinen Kopf auf seinem Arm ablegt und richtet selbst noch ein wenig die Decke. Hoffentlich ist es wirklich nicht jeden Morgen. Eigentlich können sie von Glück reden, dass das alles erst gestern angefangen hat! Aber wahrscheinlich stand sie selbst so unter Stress, Druck und ständiger Adrenalinausschüttung, sodass ihr Körper eben wartet, bis es ruhiger ist. 

Mit geschlossenen Augen sitzt Alex vor der Toilettenschüssel. Es ist das erste Mal dass sie bereut schwanger zu sein. Sie ist müde, will einfach nur schlafen! Scheiß Hormonumstellung. Mit dem Ellenbogen stützt sie sich am Rand der Toilette ab und legt ihren Kopf in die Hand. Ihre Stirn ist warm. Ihr ist schlecht und der Geruch hilft nicht gerade wirklich dabei, sich irgendwie besser zu fühlen. Mit großer Anstrengung drückt sie die Spülung, ehe sie sich wieder auf den Boden sinken lässt. Die Augen sind wieder geschlossen. Vielleicht sollte sie einfach hier schlafen? Könnte ja schon irgendwie funktionieren. Zwar kommt für einen Moment der Gedanke, Nuggy zu yeeten! Aber sofort fühlt sie einen Impuls in ihrem Körper, der sich sogar physisch manifestiert und sie für einen Moment die Augen öffnen lässt. Nein, Nuggy bleibt. Scheiß drauf, durch was sie muss!

Diesen Impuls spüren auch die Männer und Alucard, der gerade wieder bei Anderson eingeschlafen ist, ist wach. Entgeistert dreht er seinen Kopf und sieht zur Tür. "Wir sollten nachsehen...", murmelt er, will die Wärme aber nicht verlassen die sich gebildet hat. Anderson brummt mit leicht verzogenem Gesicht, ehe er die Decke wegschiebt. "Ich hoffe, dass du bei dem Baby nicht so drauf bist, wenn es schreit.", murrt der Pater und verlässt Alucard. Dieser sieht ihm ein wenig empört hinterher. Wie kommt er darauf, dass er bei seinem Kind nicht schlimmer als jeder Dobermann wäre?! Mit halb offenen Augen beobachtet er die Silhouette des Geistlichen, wie dieser im Türrahmen des Badezimmers stehen bleibt und die Arme verschränkt. "Alles in Ordnung?" Besorgt sieht er auf die halb schlafende junge Frau hinunter, die nur mit größter Mühe die Augen einen Spalt aufbringt. "Mir gehts scheiße..." Wenigstens ist sie ehrlich. 

Es braucht ein wenig Überzeugungskraft, bevor Anderson sie zum Aufstehen und Mund ausspülen bewegen kann. Von dem Weg ganz zu schweigen, den sie eher wankend und schleichend hinter sich gebracht hat. "Du siehst scheiße aus.", bringt Alucard raus, ehe er schnaubt. Dafür bekommt er auf einen bitterbösen Blick von Anderson, während sich Alex einfach nur auf den Urvampir fallen lässt. Zumindest mit dem Oberkörper. Den Bauch schützt sie automatisch. Komisch, was solche Urinstinkte alles anstellen können. Seufzend hebt der schwarzhaarige sie hoch und legt sie richtig auf sich. "Liebe dich auch, Prinzessin." Sie brummt ein: "Ich dich auch...", ehe der Pater das Licht im Bad ausschaltet und sich neben sie legt. "Jetzt schlaf lieber." Wieder brummt sie etwas, was man aber diesmal nicht verstehen kann. Anderson richtet die Decke richtig hin und seufzt. "Sprich deutlich, wenn du was willst." Alex genießt gerade, dass Alucard ihr über den Rücken streicht und braucht somit, bis sie antworten kann.

Schlussendlich schafft sie es aber. "Ich kann mich richtig alphabetisie-" "Artikulieren.", berichtigt Anderson sofort und Alex runzelt die Stirn. "Gesundheit." Eine Sekunde. Zwei Sekunden. "Das... Das habe ich jetzt nicht gerade wirklich gebracht, oder?" Die blauhaarige legt sich selbst eine Hand aufs Gesicht. Das kann man einfach auf die Müdigkeit schieben, oder? Oder?! "Also ich weiß ja, dass du dir jetzt dein Essen teilen musst. Aber deine eine Hirnzelle jetzt auch noch?" Alex dreht ihren Kopf dort hin, wo sie Alucards Kopf vermutet. "Warte nur, bis ich zwei Gehirnzellen besitze. Bei drei siehts scheiße für dich aus und bei vier habe ich die Weltherrschaft in der Tasche." Der Pater grinst in der Dunkelheit. "Bei fünf kannst du alle Kampfstile ohne Probleme und bei Sechs-" "Vögle ich euch das Hirn raus." Stille. Der beschissene Tag hat noch nicht einmal richtig angefangen! Der Geistliche atmet tief ein und wieder aus.

"Sorry, aber das war ne Steilvorlage. Die kann man nicht einfach so unkommentiert lassen." Alex weiß genau, dass es ihn zu Tode nervt. Ist ihr vollkommen klar! Aber da war der Mund mal wieder schneller als die einzelne Hirnzelle. "Obwohl ich das gern erleben würde. Wie kriegt man das hoch?" Alucard fährt mit seinen Fingern unter ihr Oberteil und bekommt ebenfalls die Gänsehaut, die ihr über den gesamten Körper geht. Das leicht pulsierende Verlangen. "Nicht hier im Anwesen.", gibt sie von sich und selbst der Pater ist leicht enttäuscht, kann es aber verstehen. "Können... Können wir das als Grundregel machen? Kein Sex hier im Anwesen?" Irgendwie ist das hier für sie... wie so ein kleiner, geheiligter Ort den sie nicht entweihen möchte. "Nur Sex, oder auch-" "Alles." Das gefällt dem Urvampir gar nicht, obwohl er es verstehen kann. "Meinetwegen." Anderson stimmt um einiges schneller und ohne eine Diskussion zu.

Schlafen tun sie noch ein bisschen, bevor es an der Tür klopft. Gähnend hebt Alucard seinen Kopf und braucht einen Moment der Orientierung, ehe er auch die Person an der Tür spürt. Was will Pip hier? Seras kann er aber nicht spüren, komisch. Vorsichtig hebt er Alex von sich runter, ehe er aufsteht und zur Tür geht. Das Hemd richtig hinziehend, damit er nicht halb nackt herumläuft und schon öffnet er die Tür. Starrt entgeistert auf Pip hinunter, der die schlechte Laune durch die hölzerne Zimmerabtrennung schon spüren konnte. "Ich störe gerade beim schlafen, nicht wahr?", meint er und schluckt. Sein erster Gedanke wäre eher Sex gewesen, aber dazu ist es da drin zu still, er sieht wirklich noch ein wenig müde aus und es ist dunkel. Der Söldner geht davon aus, dass die beiden Männer schon sehen wollen, wo was reinkommt. "Aber bevor du mich umbringst und mir meine nicht vorhandene Seele klaust, die ich schon dem Teufel abgegeben habe!" Er deutet hinter sich und wird ernst. "Die Lady will euch drei sehen. Seras ist grad auf einer anderen kleinen Mission, deswegen muss ich den Kurier spielen und dich kann sie anscheinend nicht erreichen."

Die drei A'sDonde viven las historias. Descúbrelo ahora