Wie die Zeit vergeht

43 5 0
                                    

„Komm zu Papa!" Anderson kniet auf dem Boden und hat seine Arme ausgestreckt, während Loki ihn mit großen Augen anstarrt. Leicht wacklig steht er da und Alexandra sitzt direkt neben ihm für den Fall dass er dumm fällt. „Schau, Loki! Geh zu Papa, der wartet schon!" Sie deutet auf den Pater, der geduldig darauf wartet. Alucard ist in der Hocke und hält Luminia am Oberkörper fest, die als erstes das Laufen gelernt hatte und nun zu ihrem zweiten Papa will der an sich aber Loki zu sich ruft und nicht sie. Immer noch bleibt er leicht wacklig stehen und sieht sich um. Die blauhaarige beugt sich leicht nach vorn, legt einen Finger auf seinen unteren Rücken und drückt ihn sanft nach vorn. Im ersten Moment taumelt der kleine Junge! Doch dann fängt er sich von selbst wieder und trampelt ein paar Mal unsicher, ehe er wieder stehen bleibt und zu Alexander sieht. „Apa!" Dabei muss die junge Frau jedes Mal grinsen, denn ihr kommt dabei nur ‚Avatar' in den Sinn. Fröhlich vor sich hin glucksend tapst Loki wieder ein paar Schritte nach vorn und fällt im nächsten Moment, doch Anderson kann ihn auffangen und hebt ihn hoch. Während er ihn mit Lob überschüttet und lacht, nickt Alex zufrieden und steht langsam auf. Ein dreiviertel Jahr ist vergangen und auch wenn sich die Hinweise zum General verdichten, muss man Kuba vorerst noch in Ruhe lassen und sich auf die anderen Dinge in der Welt kümmern. An manchen Tagen fühlt es sich immer noch verdammt unreal an, was bisher alles passiert ist und wie schnell das von statten ging. Alex wird aus ihren Gedanken gerissen, als sich Schrödinger wieder an ihren Rücken hängt. Sie dreht den Kopf und sieht ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Brauchst du was bestimmtes?" Er schüttelt nur brummend den Kopf und legt die Ohren auf die Seite, als sie mit ihrer Hand durch seine Haare fährt. Die Augen sind geschlossen, sein Kopf ruht auf ihrer rechten Schulter. „Prinzessin? Ich mache mir einen Kaffee, willst du auch einen?" Dankbar nickt sie und geht in die Hocke, um Luminia hochzuheben die zu ihr gelaufen kommt. „Mama wird dich aber gleich ins Bett bringen.", gibt sie von sich und sieht zu Anderson, welcher zustimmend nickt. Loki gähnt nämlich schon und so können sie wenigstens den Kaffee in Ruhe trinken. Während sich Alucard also um den Kaffee kümmert, bringen die beiden die Kinder ins Bett und gehen dann in die Küche. „Hier." Der Urvampir hält dem Pater ebenfalls eine Tasse hin und gibt die nächste an Alex, ehe sie sich gemütlich an den Küchentisch setzen können. „Scheiße, die Zeit vergeht echt..." Alucard nimmt den ersten Schluck, während Anderson nickt. „Jetzt können die beiden schon laufen! Wer hätte gedacht dass sie es so schnell hinbekommen?" Alucard wiederum schnaubt kurz entrüstet. „Sie haben die besten Gene, natürlich lernen sie schnell! Und unsere Prinzessin kümmert sich um die Erziehung, was kann da eigentlich noch schief gehen?" Ein wenig nachdenklich blickt sie in den Kaffee hinein als wolle sie in der schwarzen Flüssigkeit etwas anderes erkennen als ihr Spiegelbild. „Der General."

Auch wenn man hier noch die heile Welt hat, so kann man sicherlich nicht davon ausgehen dass es immer die heile Welt bleiben wird die sie sich aufgebaut haben. Immer noch herrscht die Angst aufgrund des Generals und seiner Machenschaften. Klar kann man ihn langsam aber sicher eindämmen und die Länder komplett befreien! Aber an Russland hat man gesehen, dass man ein Land nicht nur ein oder zwei Mal infizieren kann, sondern auch ein drittes Mal. Nur durch das Glück dass Hellsing und Iskariot zusammenarbeiten, haben sie in jedem Land irgendwelche Verbündete die ihnen helfen können die Lage schneller unter Kontrolle zu bringen und die sich mit der Gegend auch auskennen. Doch der General ist und bleibt eine bestehende Gefahr und wenn man bedenkt wie lange Alex schon hier ist und wie lange der General schon als Gefahr besteht ist es ein Wunder, dass er bis jetzt noch nicht zu größeren Maßnahmen zum Gegenschlag ausgeholt hat. „Wir kommen immer näher an ihn ran, mein Engel. Es ist eine lange Zeit die es nun schon andauert, das muss ich zugeben. Aber wir schaffen das schon, vertrau uns." Die braunen Augen gehen zu Anderson und sie nickt. „Ich vertraue euch, aber wenn ich eine Chance bekommen sollte selbst einzugreifen-" „Wirst du deine Füße still halten, verstanden?" Die warnende Stimme des Urvampirs ist zu hören und Alexandra dreht leicht den Kopf. „Die Kinder brauchen dich und du bist mit Schrödinger zusammen die einzige die sie schützen kann wenn wir versagen sollten." Ihre Augen werden groß. Zum ersten Mal hat Alucard die Wahrheit ausgesprochen die er auch fühlt. Schön und gut dass er die Fähigkeit des Offiziers bekommen hat, aber gegen die Herstellung von Dimensionen kann er nicht viel machen. Wenn man jetzt noch dazurechnet dass er auf der Insel damals nicht alle Fähigkeiten einsetzen konnte weil er so eingeschränkt wurde, dann sollte man wissen welche Macht der General eigentlich besitzt. „Wenn ich merke dass ihr in Problemen steckt, dann werde ich die Kinder zur Lady bringen und wir machen uns auf den Weg zu euch. Nichts und niemand wird mich davon abhalten können, verstanden?" Genau das wissen die beiden Männer nur zu gut und auch, dass man sie nicht von diesem Vorhaben abbringen könnte. Anderson seufzt und lässt den Kopf kurz hängen. „Ich meine... immerhin haben wir dich davon abhalten können direkt mitzukommen. Also sollte nichts dagegen stehen." Langsam dreht Alucard den Kopf zu ihm. „Bist du eigentlich komplett bescheuert? Wenn WIR draufgehen, wird Alex-" „Niemals draufgehen weil ich hier bin. Schon vergessen, Klappergebiss?" Schrödinger schwebt über der jungen Frau und sieht den Urvampir herausfordernd an. „Niemand kann sie mehr töten, egal was passiert. Schlagt ihr den Kopf ab, reißt sie auseinander, lasst sie explodieren! Gib mir eine Minute und es ist alles wie vorher, WENN sie überhaupt Schaden bekommen sollte." Minimal gereizt weil es ihm die Argumentation zerstört, starrt Alucard den Werkater an. „Sei froh dass ich dich nicht zu fassen kriege, Kater. Ansonsten hättest du für eine kurze Zeit Atemnot und Handabdrücke um deinen Hals." Doch Schrödinger winkt gelassen ab. „Und wenn schon. Ich wollte eigentlich nur daran erinnern dass Alexandra mehr als fähig wäre gegen den General anzutreten. Mit mir natürlich." Kann der mal seine Schnauze halten?!

Die drei A'sWhere stories live. Discover now