Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]

Kapitel 84 - Nur Jungkook

Erschrocken löse ich mich von meinem Freund und fange Hoseok auf. „Nein! Nein, Hoseok, Hyung! Bitte nicht, nein!", sage ich verzweifelt und Jimin kommt sofort zu uns geschwommen und bettet Hoseoks Kopf auf seinem Schoß. Hoseok schaut mit verklärtem Blick zu uns dreien, die wir nun über ihm hocken, hinauf. „Ihr habt es geschafft", sagt er lächelnd und greift ach meiner Hand. „Ihr habt Charon gestoppt. Es wird keinen Krieg mehr geben", sagt er mit deutlich geschwächter Stimme. Nadazz legt gerade Soobaek neben den Thron, bettet ihn auf Seetang. „Ja, dank dir haben wir es geschafft, und du darfst jetzt nicht aufgeben", sage ich sofort, greife seine Hand noch fester.

Er lacht einmal auf, schaut dann zu Jimin. „Es tut mir leid, dass er dir Schmerzen zugefügt hat, ich hatte nicht gedacht, dass es soweit kommen würde." Jimin weitet die Augen und schüttelt den Kopf. „Es ist doch am Ende alles gut geworden, Hyung, also bleib hier, bei uns." Wieder übergeht Hoseok das und schaut nun zu Jungkook. „Prinz Jungkook–" „Nur Jungkook", erwidert Jungkook sofort und lächelt sanft. Seine Wunden haben sich zu einem gewissen Teil geschlossen. „Nun, Jungkook, es ist mir eine Ehre dich nun endlich kennenzulernen. Taehyung hat mir viel von dir erzählt und du bist wahrlich ein Held. Dein Königreich wird mit dir einmal einen wunderbaren König haben."

„Es muss doch einen Weg geben, ihn zu retten! Nadazz!", ich blicke mich nach ihm um und er kommt seufzend zu uns. „Ich beherrsche lediglich schwarze Magie. Ich kann damit nicht heilen. Wir können versuchen, ihn nach Halcyon zu bringen, aber–" „Das würde zu lange dauern", höre ich die Stimme meiner Oma, die von Junhong zu uns geführt wird. Jimin macht ihr Platz, als sie sich auf den Boden fallen lässt und ihre Haare ein Kissen für Hoseoks Kopf auf ihrem Schoß bilden. „Hoseok, mein Junge, ich bin sehr stolz auf dich", sagt sie sanft und ich schaue zu den beiden, Hoseok lächelt etwas. „Er und Junhong sind immer, wenn es möglich war, zur Zelle gekommen, haben mit mir geredet und mir Essen gebracht. Sie haben dafür gesorgt, dass ich nicht wahnsinnig geworden bin."

Nun lächle auch ich. „Auch du wirst einmal ein wunderbarer König sein, Hoseok, dafür werde ich sorgen." Hoseok weitet die Augen. „Nein, das kannst du nicht tun! Ich verbiete es dir. Ich verbiete es dir als– als dein Herrscher", widerspricht er und meine Oma streicht ihm eine Strähne aus der Stirn, wie sie es früher bei mir gemacht hat, wenn ich Fieber hatte. „Ich komme aus Halcyon, mein Lieber, du hast mir gar nichts zu sagen." Hoseok dreht seinen Kopf zu uns. „Sie will mir ihre Kraft übergeben, aber ihr müsst sie daran hindern", bittet er uns, schaut besonders mir in die Augen. „Aber– Du meintest, deine Stimme ist das Einzige, was dich noch am Leben hält. Das heißt du würdest– Du würdest–"

Meine Großmutter greift meine Wange und schaut mich an. „Ich werde für immer in euren Herzen weiterleben, mein Junge. Schau mich an, ich werde sowieso nicht mehr lange Leben. Aber so kann ich jemanden, der mir etwas bedeutet, das Leben retten", sie schaut zu Hoseok, der vor Schmerz die Augen zugekniffen hat und leise keucht. „Ich habe schon einmal meine große Liebe, mein Kind und meine Enkel verloren. Hoseok ist über diese Zeit etwas wie mein vierter Enkel geworden. Ich werde ihn nicht auch noch verlieren." Ich schaue zu Hoseok und dann zu meiner Oma.

„Oma?", fragte ich leise und sie schaut mich an. „Ich liebe dich und ich– wir alle vermissen dich. Bitte pass weiterhin auf uns auf, hörst du?" Sie lächelt und streichelt meine Wange etwas. „Natürlich werde ich das, Tiger", sagt sie und ich schaue zu Hoseok. „Wenn du meine Oma jetzt kennst, dann weißt du, dass sie es so oder so tun wird, also sträub dich nicht, mach es ihr leicht, sonst hau ich dich nämlich, Hyung", sage ich an ihn gewandt und meine Oma lacht einmal leise, „und ich möchte nicht, dass der neue König– wag es nicht, zu widersprechen, du wirst ein perfekter König sein! Ich möchte auf jeden Fall nicht dafür verhaftet werden." Und als selbst Hoseok leicht lächeln muss, scheint alles in Ordnung. Nur mein Griff, der sich feste in Jungkooks Hand bohrt, sagt etwas anderes.