Kapitel 13 - Wasserflasche

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„Okay, jetzt nochmal zum Mitschreiben. Ihr habt euch nur deswegen kennengelernt, weil er einen Stein auf deinen Kopf geworfen hat?", bringe ich hervor, während ich mich zusammenreißen muss, nicht zu lachen. „Und Yoongi ist dann plötzlich aufgetaucht wie so eine Seemonster", erklärt Jimin grinsend. „Der Yoongi von Loch Ness", witzelt Jungkook mit uns rum. „Seid ihr jetzt fertig damit, euch über mich lustig zu machen?", schnaubt Yoongi genervt und reibt einmal demonstrativ über die Stelle, an der er vom Stein getroffen wurde. „Ach komm schon, das ist wenigstens nicht so eine 0815-Kennenlernstory, wie sie alle anderen haben. Wir haben unseren Kindern später noch irgendwas zu erzählen", sagt Jimin.

Ich schaue ihn verwirrt an. „Ihr seid zusammen?", frage ich an Jimin und Yoongi gewandt.
Jungkook verschluckt sich an seiner Spucke und hustet, dabei lacht er. Yoongi wird leicht rot, genauso wie Jimin. „Nein sind wir nicht", sagt Yoongi. „Nope, die haben nur betrunken rumgemacht und gefickt", fügt Jungkook grinsend hinzu. „Hey! Hab mal Respekt vor deinen Hyungs!", ruft ihn Jimin zur Vernunft. „Genau", stimmt Yoongi zu. Selbst ichwundere mich allerdings über seine Ausdrucksweise. Bis gerade wirkte er noch so gut erzogen. Jungkook grinst immer noch und sagt feixend: „Wieso sollte ich Respekt vor euch haben, wenn ihr beide immer noch kleiner seid als ich?" Man hört wie die beiden empört nach Luft schnappen.

„Das nennt man wahre Liebe", lache ich und schlage mit Jungkook ein. Obwohl wir erst seit ein paar Minuten wirklich reden, fühle ich mich bei den Jungs wirklich willkommen. „Aber jetzt back to the topic, Leute. Ich hab eigentlich nur gefragt, ob du Kiemen hast, Yoongi", bringe ich die drei wieder auf das Level unseres Gespräches. „Ja habe ich, aber jeder Meermann hat zusätzlich auch noch Lungen", erklärt der Angesprochene. „Und die Meerfrauen?" „Die nicht, außer es sind Mischlinge wie ich." „Oh wow", gebe ich von mir, „das ist ja echt gerecht." Yoongi zuckt mit den Schultern. „Dafür muss ich als Mensch voll oft pinkeln, weil ich so viel Wasser trinken muss", sagt er, „was eigentlich unfair ist, weil Kooks praktisch im Meer lebt, und somit viel mehr Wasser um sich herum hat."

Yoongi hat zuvor bereits angedeutet, dass Jungkook das Wasser liebt. So sehr, dass er jede freie Minute dort verbringen würde. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich tun würde, wenn ich nicht mehr laufen könnte. Oder wenn ich wie Jungkook nicht einmal mehr wirklich Beine hätte, sondern nur Stummel bis zu den Knien. Er hat meinen vollsten Respekt. „Apropos Wasser", sagt Jungkook, „gibst du mir Mal die Wasserflasche, Tae?" Ich greife nach der Flasche, bevor ich ihn anschaue und meine Augenbraue hebe. „Tae?" Er wird leicht rot. „Eh... Ja? Lass mich doch?" „Da fehlt aber was", erwidere ich. 

„Was?"
„Was?"
„Hä?"
„Was?"

Wir schauen uns an und fangen einfach an zu lachen, worin Yoongi und Jimin mit einsteigen. „Ihr habt beide einen an der Klatsche", stellt Yoongi fest. „Trotzdem fehlt da immer noch was", sage ich schmunzelnd und an Jungkook gewandt. „Wobei denn?", fragt er verwirrt. „Na, bei meinem neuen Namen!" Er schaut mich weiterhin verwirrt an. „Tae... Hyung?" Ich ignoriere einfach, dass das fast genauso klingt wie mein eigentlicher Name. „Hast du fein gemacht Jungkookie", sage ich grinsend. Jetzt ist es an ihm, eine Augenbraue zu heben. „Jungkookie?" „Wenn du mir Spitznamen gibst, darf ich das auch", stelle ich fest.

Er zuckt lediglich mit den Schultern und zeigt sein süßes Hasenlächeln, welches ich bereits nach dieser kurzen Zeit zu lieben lerne. Es lässt ihn einfach so viel süßer aussehen. Wie einen kleinen Hasen. Von der Trauer, die in seinem Gesicht stand, als er über sein Schicksal erzählt hat, ist dann nichts mehr zu sehen. „Wenn du meinst. Bekomme ich jetzt mein Wasser?", sagt er lediglich, woraufhin ich ihm die Wasserflasche reiche. Als ich sie ihm gebe, halten wir beide die Flasche einen Moment zu lange fest, sodass seine Finger sich auf meine legen. Er hat Recht große Hände, dennoch sind meine größer. Dafür ist seine Hand um einiges weicher. Seine Hände sehen zwar schon weich aus, doch anfühlen tun sie sich noch weicher. Dieser kleine Moment reicht aus, damit unsere Augen sich treffen. Dieser kleine Moment reicht aus, damit ich sein Hasenlächeln erwidere. Und dieser kleine Moment reicht aus, damit ich anfange, ihn zu mögen. Den Jungen, der im Meer lebt.

Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]Where stories live. Discover now