Kapitel 30 - Cinderella

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Am nächsten Tag stehe ich gut gelaunt auf, gehe runter und begrüße meinen Vater, der bereits Zeitung liest. „Oh, Eonjin ist schon fertig mit Austragen?", frage ich überrascht, da unsere Straße immer als letztes die Zeitungen bekommt. Mein Vater nickt. „Und sie ist sofort total kaputt duschen gegangen." Ich muss lachen und beschließe, Kakao für mich und meine Geschwister zuzubereiten. Ich gehe also in die Küche und hole gerade das Nötige heraus, als meine Mutter eine ältere Zeitung in die Hand nimmt und zusammenrollt. Sie kommt in die Küche, lehnt die Tür an und haut mir damit auf den Kopf. Ich schaue sie komplett entgeistert an. „Wo warst du bitte gestern Nacht, als ich nach dir sehen wollte, weil irgendwas umgefallen ist, und dein Zimmer verlassen war? Keine Nachricht hinterlassen, deine Schuhe weg, Handy nicht dabei?"

Oh scheiße, deswegen lag mein Mathebuch heute morgen auf dem Boden. Ich beiße mir auf die Lippe. „Ich– Am Strand", antworte ich ehrlich und sie zieht die Stirn kraus. „Wird der nicht um halb elf abgeriegelt?" Soll ich es ihr sagen? Eonjin meinte, wie würden nicht dagegen haben. Augen zu und durch. „Versprichst du mir, nicht sauer zu werden?" Sie zieht eine Augenbraue hoch und verschränkt die Arme „Wieso? Bist du eingebrochen?", fragt sie. „Naja, also ich bin momentan sehr oft noch nachts an den Strand. Nicht zum Surfen, sondern einfach, weil es mich beruhigt", fange ich an zu erklären. „Und ja, am Anfang bin ich über den Zaun geklettert, aber einmal hat mich dann der Strandwächter gesehen und hat mir den Schlüssel gegeben, weil er meinte, dass ich ihn an sich erinnere. Und dann haben wir ausgemacht, dass ich nur um spätestens zwölf wieder weg sein muss."

Meine Mutter muss leicht lachen. „Bist du jetzt das männliche Gegenstück zu Cinderella?" „Du bist mir nicht böse?", frage ich vorsichtshalber noch mal nach. „Natürlich nicht, aber bitte sag uns doch bei sowas einfach Bescheid. Der Strand ist um die Ecke und ich vertraue dir genug, dass du auf dich aufpassen kannst, aber weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe, als dein Zimmer komplett leer war?" Ich gehe auf sie zu und umarme sie fest.„Kommt nicht noch mal vor", sage ich, „also, dass ich bei so etwas nicht Bescheid sage." Sie küsst meinen Scheitel. „Und bitte versprich mir, dass du bei Regen und Unwetter mal für einen Tag auf den Strand verzichtest okay?" Ich nicke und küsse ihre Wange. „Dir übrigens auch einen guten Morgen." „Gruppenkuscheln!", ruft Jeonggyu auf einmal und lachend umarmen wir drei uns.

Nachdem wir Kinder dann gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg in die Schule, wo ich direkt auf einen aufgedrehten Jimin treffe, der mich stürmisch umarmt. „Taeeeee", quietscht er in mein Ohr, „du musst nach der Schule unbedingt mit mir mitkommen und mir alles von gestern erzählen und ich muss dir auch noch unbedingt was erzählen!" Ich lache laut auf und falle fast um. „Natürlich Jimin-ah", sage ich dann und er lässt mich grinsend los, als auch schon Yoongi zu uns kam.  „Ich sollte ausziehen", meint er scherzhafter weise, was man an seinem leichten Lachen danach leicht erkennen konnte. Jimin und ich schauten ihn jedoch fragend an.
„Kooks hat gestern gar nicht mehr aufgehört, darüber zu reden wie glücklich er ist und wie toll Taehyung doch ist, und wie süß er ausseht wenn er nachdenklich ist und wie weich seine Lippen sind und wie schön seine Augen glänzen wenn das Licht vom Sonnenuntergang in sie fällt.
Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch etwas Schlaf bekommen habe." Ich werde leicht rot, Jimin lacht nur. „Da hat ihm wohl jemand ganz schön den Kopf verdreht." „Ich glaube nicht, dass das andersrum anders ist", erwidert Yoongi und zum Glück klingelt es in dem Moment und ich flüchte ins Gebäude.

Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]Where stories live. Discover now