Kapitel 24 - Diamond Heart

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Seine Stimme, die Worte, die aus seinem Mund kommen, lassen eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper ziehen. Solch eine Trauer schwingt in ihnen mit. Doch auch ein Funken Hoffnung.
Ich wünsche, ich könnte ihn einfach umarmen. Er singt einen Text, so wunderschön, noch nicht existierend. „Hello, sweet grief, I know you'll be the death of me; Feel like the morning after ecstasy— I am drowning in an endless sea", singt er, wobei die Wellen bei diesen Worten etwas lauter rauschen, kurz danach jedoch wieder sanft umher tollen. „Hello, old friend, here's the misery that knows no end. So I'm doing everything I can to make sure I never love again. I wish that I did not know where all broken lovers go; I wish that my heart was made of stone." Die Wellen rauschen wieder kurz etwas lauter, bevor es abklingt.

Der Himmel scheint mit der Zeit etwas nebelig zu werden, bemerke ich, als ich mich umsehe. „If I was bulletproof, I'd love you black and blue; if I was solid like a jewel. If I had a diamond heart, I'd give you all my love; if I was unbreakable. If I had a diamond heart, you could shoot me with a gun of gold; if only I was unbreakable..." Es fühlt sich an, als würde die Natur auf seine Musik reagieren. Jetzt kann man ein paar kleine Wolken aufziehen sehen. „I'd walk straight through the bullet; bendin' like a lily, brown-eyed and foolish, never mind the bruises. Into the fire, breakin' through the wires, give you all I've got. I'd walk straight through the dagger, never break the pattern. Diamonds don't shatter, beautiful and battered. Into the poison, cry you an ocean. Give you all I've got."

Die Wellen schlagen schneller, nun kann man sie erst Wellen nennen. „Goodbye, so long. I don't know if this is right or wrong. Am I giving up where I belong? 'Cause every station's playing my song. Goodbye, my love, you are everything my dreams made up." Die Wolken ziehen wieder ein wenig ab, der Mond ist wieder hell zu sehen. „You'll be Prince and I'm the crying dove if I only were unbreakable... I wish that I did not know where all broken lovers go; I wish that my heart was made of stone. If I was bulletproof, I'd love you black and blue; if I was solid like a jewel. If I had a diamond heart, I'd give you all my love; if I was unbreakable. If I had a diamond heart, you could shoot me with a gun of gold; if I was unbreakable..." Erneut scheint es, als würden die Naturphänomene auf den Gesang dieses Jungen reagieren; Wolken zogen auf, diesmal dunklere.

„I'd walk straight through the bullet; bendin' like a lily, brown-eyed and foolish, never mind the bruises. Into the fire, breakin' through the wires, give you all I've got. I'd walk straight through the dagger, never break the pattern. Diamonds don't shatter, beautiful and battered. Into the poison, cry you an ocean." Die Wellen schlagen höher und fester gegen die Felsen. Es ist bei weitem kein Sturm, jedoch ist es schon Recht aggressiv, für diese Nachtstunde. Ich weiß auch nicht, wie viel Uhr es mittlerweile ist, mein Handy ist zu Hause. Ich bin eh zu beschäftigt damit, die Natur zu beobachten. Trotz der Wildheit der Natur scheint sie eine Art der Trauer auszudrücken. „Give you all I've got. This is the story: I'd give you all my love if I was unbreakable. You could shoot me with a gun of gold if I was unbreakable; I'd walk straight through the bullet, bendin' like a lily, brown-eyed and foolish; Never mind the bruises. Into the fire, breakin' through the wires, give you all I got." Der Junge richtet sich etwas auf dem Felsen auf, der untere teil seines Fischschwanzes schlägt kraftvoll und dennoch elegant gegen den Felsen.

Die Wellen umspielen den Felsen, lassen ihn eine Bühne für diesen Jungen dort sein. Die Wolken lassen nur ein paar Strahlen des Mondlichtes hindurch, welche wie Scheinwerfer auf den Meermann gerichtet sind. „I'd walk straight through the dagger, never break the pattern, Diamonds don't shatter, beautiful and battered. Into the poison, cry you an ocean; Give you all I've got." Als er dies beendet hat, wird es still. Auch die Wellen beruhigen sich, die Wolken ziehen sich zurück. Ich schaue mich um, jemand muss es doch bemerkt haben. Doch selbst in den Fenstern direkt neben dem Strand brennt kein einziges Licht. Der Junge auf dem Felsen sackt wieder ein wenig in sich zusammen. Ich gebe keinen Mucks von mir, versuche so leise wie es geht zu atmen. Der Jungs schaut aufs Wasser, so weit ich das erkennen kann. Die Spitze seines Fischschwanzes spielt ein wenig im Wasser herum, ab und zu hört man ein Platsch, wenn er etwas stärker auf die glatte Oberfläche trifft.

Auf einmal hebt er den Kopf. Er schaut nach oben, hält seinen Kopf ein wenig so. Ich meine, eine leise geflüstertes ‚warum' zu vernehmen, bevor er den Blick wieder sinkt. Ein einzelner, herzzerreißender Schluchzer ertönt aus seiner Richtung und meine Augen weiten sich. Ich muss mir auf die Lippe beißen, um keinen Ton von mir zu geben. Dann, schneller als ich gucken kann, bewegt er seinen Fischschwanz etwas weiter um den Felsen herum. Er positioniert die Hände über seinem Kopf. Mit einem kraftvollen Sprung, stößt er sich vom Felsen ab. Nahezu lautlos gleitet er mit einer eleganten Bewegung ins Wasser. Man sieht nur noch, wie sich die Wasseroberfläche kräuselt. Dann ist er vollends verschwunden.


Under The Sea ♛ TaeKook [completed; Hobby Award, Fishriver Award]Where stories live. Discover now