Dracos Heldenmut

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Hermines pov

"'Findet die Höhle im Binnein Mòr, darin befinden sich Felsmalereien, zeichnet sie ab.'
Scheint als müssten wir nun auch noch Bergsteigen!" Seufzte Harry und senkte den Zettel.
"Und welche Aufgabe kommt danach?" Fragte Blaise der auf dem Handy die Uhrzeit prüfte, "es wird langsam spät!"
Harry schob sich mit dem Finger die Brille den Nasenrücken hinauf.
"Eigentlich nur noch eine; ' badet im Loch Eilde Mor.'"
"Was?!" Riefen die anderen entsetzt.
"Es ist fucking Winter!!
Die Pfütze ist wahrscheinlich zugefroren und wir müssen auch noch ein Loch rein schlagen!" Entrüstete sich Ron.
"Und das ist noch nicht alles..." Sagte Harry zögernd. "Der Talweg wäre nochmal 13 km bis dahin.
"Das schaffen wir nie heute wenn wir auch noch auf den Berg steigen müssen, könnten wir nicht direkt über den Berg rüber steigen zum See?" Fragte Blaise der sich die grobe Landkarte in Harrys Hand anschaute. "Leider nicht, schau da ist eine große Abbruchkante auf der Rückseite des Berges eingezeichnet, unmöglich ohne Kletterausrüstung!"

Ein paar Momente standen sie ratlos da und dachten nach. Der Himmel verdunkelte sich und es wurde immer später.
"Ich schätze wir müssen uns aufteilen!" Sagte Draco schließlich. "Hermine und ich suchen die Höhle und ihr nehmt ein Vollbad." Wir treffen uns dann wieder vor den Steall Wasserfällen."
"Warum ihr zwei?" Fragte Ron zweifelnd.
Draco stotterte herum. "Ähm ja weil, weil Hermine bestimmt schon in den Alpen herum geklettert ist, im Sommer mit ihren Eltern, die kleine Streberin..."
Hermine merkte was er vor hatte.
"Jaa genau, bin total erfahren im Bergsteigen so wie sowieso in allem!" Versuchte sie Selbstsicherheit auszustrahlen. Und bevor Ron noch etwas erwidern konnte;" Und Draco ist doch soo sportlich, wir sind im nu wieder zurück!" Ergänzte sie. Draco nickte bekräftigend.

Blaise verdrehte nur die Augen. Nach einer kurzen Verabschiedung und gegenseitigen Erfolgwünschen teilten sie sich auf. Blaise, Ron, Harry, Neville und Luna fuhren weiter das Tal entlang, während Hermine und Draco sich der Felswand zuwandten. Eine Zeitlang fuhren sie dicht an der Felswand entlang ohne eine Aufstiegsmöglichkeit  finden zu können.
Plötzlich tat sich vor ihnen eine Felsspalte auf, hier war der Stein weniger glatt und es gab Stellen wo sie ihre Füße hinsetzen konnten. Es ging ziemlich steil nach Oben und Hermine wurde mulmig zumute. Sie war zwar schon in den Alpen gewandert, doch dort war es nie so steil gewesen und wenn, gab es Krampen im Felsen, an denen man sich hatte festhalten können. Hier war kein Alpenverein vor ihnen da gewesen, der den Weg gesichert hatte. Doch ihr Stolz war stärker, wenn ihr eine Aufgabe gestellt wurde, wollte sie sie meistern. Am besten noch als Beste.

Sie trat in die Felsspalte und wollte mit dem Aufstieg beginnen, als sie Draco zurück hielt und ein Seil um ihre Taille band, das er im Rucksack gefunden hatte. Das andere Ende band er sich selbst um. Er seufzte tief und machte sich an den Aufstieg, Hermine hinter ihm.

Dracos pov

Kein Ladies First bei dieser Felswand, wenn sie abrutschen sollte, konnte ich sie besser halten wenn ich über ihr war. Was wäre wenn ich abrutschen sollte, wollte ich lieber nicht dran denken.
Ich wählte meine Schritte mit bedacht. Am Anfang ging es gleich recht steil hinauf, jedoch konnten wir  aufrecht gehen und mussten uns nur ab und zu rechts und links abstützen. Kleine Steine knirschen unter meinen Füßen und kullerten hinunter.
Ich schaute mich nach Hermine um, um zu sehen ob sie die Steine getroffen hatten. Mein Blick ging an Hermine vorbei weiter nach unten. Mir wurde schwummrig und mein Herz fing an zu rasen. Wir waren sehr hoch über dem Tal und von oben sah es sehr steil aus. Hermine schaute zu mir hoch und wollte meinem Blick folgen und sich umdrehen.
"Schau nicht nach unten!" Rief ich ihr zu.
Natürlich tat sie es trotzdem und stieß einen Schreckenslaut aus.
Aus Vorsicht zog ich das Seil straff, als sie tatsächlich zu schwanken begann und sich schnell in den Fels krallte. "Alles gut Schatz! Ich hab dich!" Rief ich ihr zu. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Dann begann sie weiter aufzusteigen und auch ich setzte mich wieder in Bewegung.
Es wurde steiler und der Weg glich einer Kletterwand, doch konnte ich weiter oben eine Kante sehen, wo der Weg aus meinem Sichtfeld verschwand und ich hoffte dort würde es wieder flach werden.
Doch vor der Erleichterung lagen etwa zwei Meter steilste Wand, die wir überwinden mussten.

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt