Nachts in der Bibliothek

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Dracos pov

Ich drehte mich auf die Seite um mich im Schlaf an Hermines Rücken zu kuscheln. Doch sie war nicht da. Ich tastete nach ihr, vielleicht lag sie etwas weiter weg, das Bett war schließlich riesig. Warum lag sie so weit weg? Dachte ich unmutig. Ich konnte sie immer noch nicht ertasten. Schläfrig öffnete ich ein Auge. Ich sah nichts, es war also noch mitten in der Nacht. "Hermine?" Flüsterte ich. Keine Antwort. Ich bekam Angst, hatte sie mein Vater vielleicht doch entführt weil sie ihm nicht passte?
Ich griff zu meinem Zauberstab auf dem Nachtkästchen.
"Lumos"
Das Bett war leer. Ebenso das Badezimmer.
Ich schnappte mir meinen Brokat Morgenmantel und schlüpfte in meine Hausschuhe.

Einige Gänge und Räume später, ich wurde mit jeder Minute unruhiger, stand ich vor der Bibliothek. Natürlich, warum war ich da nicht früher drauf gekommen. Wenn Hermine nicht entführt worden war, musste sie mit höchster Wahrscheinlichkeit hier drin sein. Da konnte sie noch so oft beteuern sie wäre nicht mehr wie früher. Meine Hermine liebte nunmal Bücher.
Leise öffnete ich die zweiflügelige Eichentür. Ganz entgegen meiner Erwartung quitschte sie garnicht. Tatsächlich sah ich einen hellen Lichtschein von der Leseecke kommend.
Und ich hörte Stimmen. Vorsichtig schlich ich mich näher heran. Ich konnte nicht so genau sagen warum ich nicht auf mich aufmerksam machen wollte, es war einfach so ein Gefühl.

"Meine liebe Hermine, hier siehst du einen Stammbaum der Familie Malfoy der bis in die Zeit der Rus zurück geht."
Rascheln war zu hören als sich Hermine näher über das alte Buch beugte. "Du meine Güte, du hast Recht Lucius, da, sieh Mal es ist sogar noch aus der Zeit bevor sich der Nordische Stamm aufgemacht in das Land des heutigen Russlands!"
Lucius war beeindruckt. "Hermine, ich wusste ja, dass du belesen bist aber dass du dich selbst mit der Muggelgeschichte so gut auskennst, wundert mich dann doch!" Hermine grinste zufrieden, "hach... Das ist doch nichts, ich meine ich habe zwar ein grundlegendes Verständnis für Muggelgeschichte, doch ich hab mir ein bisschen mehr über russische Geschichte angelesen, seit ich vermutete, dass Draco russischer Abstammung sein könnte..."
Lucius war überrascht, " du hast das vermutet? Wieso?"
"Ach war nur so ein Gefühl... Die Platinblonden Haare könnten ein Hinweis gewesen sein!" Lachte Hermine und Lucius stimmte mit ein.
Hermine und Lucius untersuchten weiter Dracos und Lucius Vorfahren als, "Drakon!"
Rief Hermine aus und setzte ihren Finger unter einen Namen. Lucius beugte sich über die Seite. "Lebte in Schottland im frühen 17. Jahrhundert, er war wohl einer der ersten unserer Familie der von Russland aus nach Großbritannien übersiedelte und den Grundstein unserer heutigen Familie legte..." Überlegte Lucius. "Aber woher kennst du den Namen?" Fragte Lucius neugierig. Hermine musste kurz überlegen, "aus einem Traum von mir wenn ich mich nicht recht entsinne..."
"Wie verwunderlich..." Meinte Lucius und musste sich ein Gähnen unterdrücken. Sofort entschuldigte er sich daraufhin. "Es tut mir leid, ich bin nur wirklich müde, unsere Nachforschungen fand dahingegen höchst interessant, versicherte er ihr. Hermine kicherte, "keine Sorge, ich sollte wohl auch Mal wieder ins Bett."

Ich horchte auf, ich wollte nicht entdeckt werden und schlich mich so schnell und leise es ging zurück zu meinem Zimmer.
Als die Tür kurz darauf auf ging, lag ich schon unschuldig im Bett und tat als schliefe ich. Zufrieden bemerkte ich wie sich Hermine an mich kuschelte.

Den nächsten Tag verbrachte ich damit Hermine das Anwesen zu zeigen. Es war ein schöner Tag und ich beschloss mit ihr aus zureiten. Hermine war eine Recht passable Reiterin, wie ich erleichtert fest stellte. Nicht zu vergleichen mit mir natürlich. Mir gefiel es Seite an Seite mit ihr unseren weitläufigen Grund zu inspizieren, fast schon so als währe ich der Lord und sie meine Lady.

Auf einer Wiese, die sich gerade mit den ersten Frühlingsblumen zu bedecken begann, machten wir halt. Ich hatte eine Picknick Decke dabei und breitete sie aus, Hermine schnallte die Picknick Körbe ab die Sabsy für uns vorbereitet hatte.
Nachdem wir etwas gegessen hatten, Waffeln mit Erdbeeren und Schlag, legte Hermine ihren Kopf in meinen Schoß und wir genossen die Frühlings Stimmen der Natur. Das Vogelgezwitscher, Bienen die um uns herum summten... Nie hätte ich mir vorstellen können, dass es so friedlich hätte sein können, Hermine mit zu meinen Eltern zu nehmen. Und was war das mit meinem Vater heute Nacht in der Bibliothek... Das schien richtig gut zu laufen.

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt