Ein romantischer Tag in der Provence

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Hermines pov

Draco und Hermine verbrachten einen schönen sonnigen Tag in Frankreich. Da ihnen räumlich keine Grenzen als ihre eigene Vorstellungskraft gesetzt waren, waren sie mal hier, mal dort. Spazierten auf einem antiken römischen Aquedukt über einen in der Sonne glitzernden Fluss, schwammen und schnorchelten mithilfe des Kopfblasenzaubers, den Cedric beim Trimagischen Tunier benutzt hatte, im türkisfarbenen Wasser einer zerklüfteten Bucht. Sie sonnten sich, zumindest Hermine, Draco lag im Schatten eines Olivenbaumes um seinen Gruftteint zu erhalten, wie er scherzhaft meinte.
Nach ein paar Stunden des Müßig Seins, als Hermines Haut noch Karamellfarbiger geworden war und Draco rosa schimmerte, überlegten sie wohin sie als nächstes wollten. Draco überraschte Hermine mit seinem Wunsch Lavendelfelder zu besuchen, doch sie fragte nicht weiter, denn der Gedanke an die Duftende violette Fülle vor einem strahlenden blauen Himmel hatte sie verzaubert.
Angekommen, wurden sie sofort von einem durchdringenden Lavendelgeruch umschlossen. Wohin das Auge blickte, war weit und breit nur Violett und Blau zusehen, unterbrochen von ab und zu einer Baumreihe und kleinen hellen Steinhäusern. Es war sehr warm und die Grillen zirpten um sie herum, Zitronengelbe Schmetterlinge flatterten von einer Blüte zur nächsten, Hermine war wie verzaubert.
Ein Flattern und Rauschen in ihrem Rücken ließ sie sich irritiert umdrehen. Leicht errötend ob ihrer Reaktion stand Draco da, vor ihm eine Staffelei und allerlei Malzubehör, das er soeben herbei gerufen hatte.
Hermine war baff.
"Du malst?" Und ohrfeigte sich sogleich innerlich, nein er hatte nur vor ein hübsches Motiv für Instagram abzugeben, kannte er überhaupt Instagram? Sie kicherte. Draco errötete noch mehr, bis seine Haut im krassen Kontrast zu seinen weißblonden Haaren stand. "Ich hab vor ein paar Monaten in Madagaskar damit angefangen, als meine eigene Therapie Art gegen den Stress.
"Welchen Stress?"
Er druckste herum.
"Na ja um mit meinen Schuldgefühlen und meiner Vergangenheit und so klar zukommen..."
Hermine versteifte sich etwas, soviel, fiel ihr ein, über das sie sich noch nicht unterhalten hatten... Ihre 'schwieriges Verhältnis' in der Schulzeit, der Krieg, ihre Rückkehr nach Hogwarts. Bis jetzt war alles so leicht gelaufen, wie ein flüchtiger Sommerflirt, war es vielleicht einer? Mussten sie überhaupt darüber sprechen?
Hermine nickte nur knapp und ließ Draco hinter sich zurück. Es zog sie hirhin und dorthin, doch die Unausgesprochenen Themen schwebten über ihr wie eine Wolke. Es nagte zusehends an ihr und ihr schwirrte der Kopf in dem Versuch ihre Beziehung zu analysieren. Ein Gelber Tupfen auf violettem Grund riss sie in die Gegenwart zurück. Ihr Blick folgte einem Schmetterling der sich ganz in ihrer Nähe niedergelassen hatte, vorsichtig kniete sie sich hin und beobachtete ihn. Plötzlich flog er wieder auf und setzte sich auf ihre Halsbeuge, sie musste kichern als seine Flügel sie kitzelten.
Nach einer Stunde des herum wanderns war ihr Heiß und ihre Beine waren müde. Sie beschwor einen Korbstuhl herrauf und beobachtete Draco beim Malen.
Er schien ganz entspannt und eins mit der Natur zu sein. Sie entdeckte ganz neue Seiten an ihm. Aus halbgeschlossenen Augen beobachtete sie ihn bis sie, eingelullt vom Kratzen des Pinsels auf der Leinwand und dem Zirpen der Grillen in einen sanften Nachmittagsschlaf hinweg glitt.

Dracos pov

Ich mischte, tüpfelte hier und sprenkelte dort, als ich das Gemälde zur Hälfte mit Lavendelfarben und zur Hälfte mit Blautönen gefüllt, blieb immer noch ein Hermine großer Fleck übrig. Ich haderte mit mir selbst ob ich sie nun auslassen sollte oder nicht. Doch so friedlich wie sie da im weißen Kleid in ihrem Korbstuhl eingekuschelt lag, musste ich sie einfach malen, sie gehörte praktisch zur Landschaft. Liebevoll zog ich die Linie ihres Gesichtes nach, die Hände auf dem sie ihren Kopf bettete, mischte rot braun an um die widerspenstigen Locken, die ihr Gesicht umrahmten, naturgetreu wieder zugeben. Just als ich den Korbstuhl fertig hatte und ihr weißes Kleid darüber drapiert hatte, flog ein kleiner gelber Zitronenfalter heran und setzte sich auf die Lehne des Stuhles, fast als würde er sie betrachten. Sogleich hatte ich ihn auf der Leinwand verewigt.

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt