Das neue Haus

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Sie strömten durch die weitgeöffneten Schlosstore, durch die Eingangshalle mit den Marmortreppen, hinüber in die große Halle. Im Engpass des Eingangs, wurde Hermine im Gedränge geschupst und gegen eine andere Person gequetscht. Einen Moment standen sie dicht Brust an Brust da und sahen sich beschämt lächelnd an. So gezwungen an ihn gedrückt zu werden, kam überraschend aber war ihr nicht unangenehm, seine starken Brustmuskeln kämpften um Platz mit ihren Brüsten. Sie sah Verlangen in seinen stählernen Augen aufblitzen. Dann löste sich die Blockade und der Moment war vorbei. Auf wackligen Beine stolperte Hermine auf ihren Platz am Gryffindortisch. Ihr Herz raste, sie war dankbar für den tosenden Lärm um sie herum. Gerade als sie sich wieder im Griff hatte, bat Professor McGonagall sie zur Ruhe.

"Liebe Schüler und Schülerinnen, herzlich willkommen zurück! Bevor ich nun die neuen Erstklässler herein bitte, werde ich noch ein paar Worte an euch richten. Wie ihr alle wisst war das letzte Jahr hart und wir haben viele tolle Menschen verloren, doch ich weiß wir werden sie in guter Erinnerung halten und hoffe sie werden ihnen mit ihrer Diesjährigen Leistung Ehre machen! Anlässlich dieser Helden, die im Kampf gestorben sind, wurden von jedem einzelnen Gemälde gemalt die nun im Schloss verteilt hängen, wer sich also in Erinnerung vertiefen und mit ihnen unterhalten möchte, der möge dem nachgehen. Für unsere erste und einzige achte Schulstufe, muss ich bekannt geben, dass sie nicht in ihre alten Schlafsäle zurück kehren können," empörtes raunen ging durch die Halle," ...da die Häuser nur auf sieben Schulstufen ausgelegt sind, gehen uns die Schlafräume aus, die gesammte achte Stufe wird also für dieses Jahr ein eigenes Haus bilden! Ihre Hauslehrerin ist fortan Madame Hooch und das neue Haus heißt Dumbledore!"
Hermine warf einen entgeisterten Seitenblick zu Harry und Ron die ebenfalls verwirrt zurück blickten und entäuscht den Kopf schüttelten.
Die Erstklasszeremonie ging wie in einem Fiebertraum an Hermine vorbei. Im Inneren spielte sie alle Szenarien ab, wie sich die neue Aufteilung auf ihr Leben in Hogwarts auswirken würde. Sie konnte sogar ein paar Vorteile finden, zb. würde sie mit Luna in einem Haus sein, vielleicht würde die Häuserfeindlichkeit aufgehoben werden, oder sie würden dem Mobbing untereinander noch mehr ausgesetzt werden... und sie würde näher bei Draco sein... Ihr Herz pochte bei dem Gedanken wieder so nah bei ihm sein zu werden, sie hatte das Gefühl, dass sie ihr Verhältnis nur geträumt hatte. Wieder hier zu sein war so als wäre sie immer hier gewesen und als hätte es nie etwas anderes gegeben. War er noch der gleiche wie im Sommer? Ihre kurzen Begegnungen am Bahnhof und eben in der Tür, gaben ihr Anlass zur Hoffnung und wenn sie bald zusammen wohnten, würden sie sich auch leichter und heimlicher begegnen können. Ihr Herz wurde leicht und sie begann zu Lächeln, die neue Ordnung gefiel ihr mehr und mehr.
Die befremdlichen Seitenblicke von Ginny übersah sie.
Und plötzlich bogen sich die Tische vor Essen. Da gab es Berge von Hühnerkeulen, Haufen von Kroketten, Schüsseln randvoll mit Nudeln aller Arten, Kessel mit Frittatensuppe, Stapel mit Pizzen, Lasagne, Knödel, Gulasch, Gemüsesticks und alle Arten täuschend echter Imitationen von Fleisch für die Vegetarischen und Veganen Hexen und Zauberer. Es gab Krüge mit Kürbissaft, Flaschen mit Butterbier, natürliches Mineralwasser aus allen Quellen des Landes, frischgepresste Limonaden und für die achte Klasse sogar ein Fässchen Feuerwhisky, von dem ausnahmslos jeder ihrer Schulstufe einen Kelch kippte. Und als der Nachtisch erschien; Gletscher von Eis aller Geschmacksrichtungen (allerdings nur der Guten) Stufenpyramiden an Torten, Wälder an Muffins und Körbe an Obst für die Gesundheitsfanatiker, da fühlten sich alle gut gefüllt und fühlten ein wohlig warmes Gefühl, das vermutlich vom Feuerwhisky oder Butterbier herrührte. Da klatschte Professor McGonagall in die Hände und die Teller erschienen wieder blitzblank. "Nun jetzt bleibt uns nichts anderes mehr übrig als in unsere Federbetten zu kriechen. Erstklässler folgt bitte den Vertrauensschülern eures Hauses. Achtklässler, sie werde ich persönlich zu euren neuen Räumlichkeiten führen! Allen eine angenehme Nacht!"
Hermine, Ron und Harry standen auf und verabschiedete sich von Ginny, die Richtung Gryffindor Gemeinschafsträume abzog, etwas wehmütig blickten sie ihr nach.
Sie stellten sich in die Nähe der Tür wo bereits unter anderen Patma, Parvati, Luna, Ernie, Hannah, Draco, Pansy und Blaise standen und auf Professor McGonagall warteten. Mit wehender grüner Robe, kam sie vom Lehrertisch auf sie zu. "Folgt mir!" Die Schüler mussten sich beeilen um mit ihr Schritt zu halten. Es ging über die Große Freitreppe immer weiter hinauf bis selbst Hermine nicht mehr genau wusste wo sie sich befanden. Endlich machten sie halt und die meisten mussten heftig Schnaufen. Nur Draco nicht denn er war natürlich trainiert.
Als Hermine durch eine Lücke spähte, sah sie nur eine große massive Steinmauer vor ihnen. Professor McGonagall platzierte eine Hand auf der Mauer: "Ihr müsst nur eure Hand darauf legen und daran denken, dass ihr zu diesem Haus gehört und nur Gutes im Sinn habt, dann kommt ihr problemlos rein." Erwartungsvoll blickten sie die Mauer an, doch es geschah nichts. "Huch! Natürlich, nun es funktioniert offenbar, Miss Lovegood, würden sie bitte?" Luna legte ihre Hand auf den Stein und die Mauer glitt nach oben weg. Staunend betraten sie den Raum. Sie waren am Dachboden, die Decke teilte sich entlang des langes Raumes und fiel zu beiden Seiten schräg ab.
Die gegenüberliegende Seite bestand vom Boden bis zur Decke aus einem Fenster, in dem in der mitte ein offener Kamin eingelassen war, um den sich gemütliche Sessel  gruppierten. Der Raum war in allen möglichen Violetttönen und Gold gehalten. Entlang den Wände standen Storchenbeinige Schreibtische. Von dem Raum gingen zwei Türen ab, die zu den Mädchen und Jungenschlafräumen führten. Doch direkt neben dem Gemälde einer Waldnymphe die verführerisch lächelte, ging eine enge Treppe ab die im Dunkeln verschwand.
Professor McGonagall räusperte sich: "Nun was weiters noch zu sagen wäre, für sie besteht keine Nachtruhe, sie können schlafengehen und Partys feiern wie sie wollen, sie sollten alt genug sein um für sich selbst verantwortlich zu sein. Hier oben hört sie sowieso niemand und es hat auch niemand Lust die vielen Treppen hinauf zu steigen um sie zu ermahnen. Nun ich wünsche eine gute Nacht. Es freut mich sie wieder bei uns zu haben!" Bei den letzten Worten zitterte ihre Stimme, sie räusperte sich erneut, drehte sich um und verließ schwungvoll den Raum.
Eine Weile standen die Schüler nur herum und betrachteten ihr neues Zuhause. Draco hatte es als erstes satt und verschwand hinter der Tür die zu den Jungenschlafsälen führte. Hermine hatte nun auch keinen Grund mehr in Gemeinschaftsraum rumzustehen und begann ihren Schlafsaal zu erkunden. Es waren zwei Zimmer, ausgekleidet mit hellem Holz mit je zehn Himmelbetten darin, von beiden Räumen ging ein Badezimmer ab. Es gab herrlich große Badewannen direkt unter der Dachschräge mit Dachfenster. Eine lange Reihe an Waschbecken, mehrere Duschen und abgetrennte Klos. Alles war aus rosafarbenem Marmor.
Hermine wählte ein Bett im linken Zimmer, direkt neben dem großen Fenster von dem man bis hinunter zum See schauen konnte. Sobald sie sich auf ihr Bett gesetzt hatte, erschien ihr Gepäck neben eben jenem und ihre Kleidungsstücke hängten sich von selbst in den dazugehörigen Schrank. Schnell huschte sie ins Bad, putzte sich die Zähne und zog ihren Pyjama an. Bevor noch die anderen herein kamen, lag sie schon mit zugezogenen Vorhängen im Bett.


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Neues Bild hinzugefügt, wie findet ihr es? Selbst gemalt 😊

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt