Familie Malfoy macht Urlaub auf Madagaskar

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Mehrere Wochen hatte ich bereits auf der bezaubernden Insel verbracht. Es war schön gewesen soviel Zeit ohne Angst eines baldigen Todes mit meiner Familie zu verbringen.Wir hatten Ausflüge gemacht und die Umgebung erkundet, uns mit Macheten durch den Urwald geschlagen, exotische Tiere beobachtet und im Mondschein bei Ritualen der Einheimischen Urzauberer mitgemacht. Diese hatten uns dreien geholfen wieder näher zu einander zu bringen. Wir hatten uns entfremdet und Misstrauen hatte bestanden. Doch stückchenweise hatten wir die emotionalen Mauern abbauen können und fingen nun ein ganz neues Familien leben an. Eine weitere Veränderung hatte in meinem Leben stattgefunden, die sogar nicht mit meinem alten ich zusammen passen wollte, ich hatte angefangen mit Öl zu malen. Fast jeden Morgen machte ich mich ganz früh im Dämmerlicht mit meinem kleinen Malköfferchen auf den Weg, wanderte über taunasse Wiesen, durchquerte mondbeschienenen Palmenhaine und watete durch plätschernde Flüsse. Ich fing die schönsten, Morgensonnen beschienene Orte auf meiner Leinwand ein. Meinen friedvollen Gedanken leisteten aufwachende Vogelstimmen Gesellschaft. Erst vereinzelt, dann zu einem ganzen Chor anschwellend. Das waren meine wertvollsten Momente des Tages. Es war schon komisch, dass gerade mir diese Arbeit so lag, ein Muggelhobby. Müßig dachte ich daran zurück wie ich dazu gekommen war, während ich mich mit dem Pinsel am Kinn kratzte, was einen dicken grünen Strich hinterließ. Als wir eines Nachmittags die Promenade entlang geschlendert waren, auf der Suche nach einem passenden Restaurant, entdeckte ich einen Muggelkünster der seine Staffelei auf der Uferpromenade aufgestellt hatte. Ich trat näher an ihn heran um mir das Bild anzusehen. Mit den herrlichsten Farben hatte er den Sonnenuntergang eingefangen und wirkte dabei so ruhig und entspannt. Ich hatte ihn angesprochen. Zum Entsetzen meines Vaters. Er hatte sich zwar gebessert und versuchte zwanghaft seine Einstellung zu Muggeln zu ändern, doch Jahrelange Gehirnwäsche durch Voldemort hatte seine Spuren hinterlassen. "Fialan-tsinym?", versuchte ich seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. (Was auf Malagasy soviel wie "Entschuldigung" bedeutet) Der Künstler schreckte hoch. Ich bückte mich und hob den Pinsel hoch den er vor Schreck fallen gelassen hatte. "Entschuldigung, ich wollte sie nicht erschrecken", sagte ich verlegen, "Aber sie sehen so entspannt aus beim Malen, was ist ihr Geheimnis, an was denken Sie dabei?" Fragte ich errötend, denn während ich sprach war mir bewusst gewordem wie unverschämt meine Frage gewesen war, was ging es mich an an was er dachte. Doch er lachte nur leicht, pustete den Schmutz von seinem Pinsel und beobachtete mich dabei eingehend. Ich fühlte mich als würde ich von seinen blauen Augen geröntgt werden, doch woher kannte ich dieses Gefühl nur?
"Hast du Probleme deine Gedanken zum Stillstand zu bringen, verfolgen sie dich?" Ich erschrak leicht. Woher wusste er das? Seit ich ein Todesser geworden war, konnte ich nicht mehr richtig schlafen und auch wach ließen mich meine Schuldgefühle nicht alleine, ich verzweifelte fast daran. Allein körperlich anstrengende Arbeit ließ mich genug ermüden um den kreisenden Gedanken zu entkommen. "Jaah", sagte ich gedehnt um mir nicht anmerken zu lassen wie bestürzt ich war. "So etwas in der Art." Wissend nickte er, "das habe ich mir gedacht." "Aber wo - woher?"blinzelte ich ihn verwirrt an. "Nun ich glaube dein gehetzter Blick, da ist etwas in deinen Augen das nicht zur Ruhe kommt." Schweigend blickte ich ihn an. Es war mir ein bisschen unheimlich. Er seufzte leicht, "um auf deine Frage zurück zu kommen, ich denke an garnichts." Meinen Ungläubigen Blick bemerkend, ergänzte er: "Naja es ist eher so, dass ich mich ganz auf meine Arbeit vor mir fokussiere," und zeigte beiläufig zu seiner Staffelei hin, " Ich muss die Farben richtig auswählen, mischen, den richtigen Pinsel, den Pinselstrich... bei dieser Arbeit muss man sich konzentrieren, sich vom Unterbewusstein lenken lassen, dabei bleibt kein Platz für andere Gedanken. Du siehst das was du malen willst und du malst es, dabei denkt man recht wenig aktiv, höchstens mal über ein paar Malvorgänge. Ich versinke in meiner Arbeit und vergesse alles andere, deswegen hast mich eben auch so erschreckt!" Lachte er und gab mir damit zu verstehen, dass er mir die Unterbrechung nicht übel nahm. Sehnsucht stieg in mir auf, das klang genau nach dem was ich brauchte. Er schien zu merken was in mir vorging und lächelte verständnisvoll. "Die Straße runter gibt es ein Malergeschäft, las dich dort beraten!"Und wandte sich wieder seiner Leinwand zu. "Danke vielmals und Entschuldigung für den Schreck!" Sagte ich zutiefst dankbar. Er machte einen kleinen Ruck mit dem Kopf und wahr schon längst wieder in seiner Arbeit vertieft.

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt