Fuchsbau und Malfoy Manor

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Der Garten des Fuchsbaus wurde von den ersten Strahlen der Sonne erhellt die sich zwischen den Ästen der Bäume hindurch kämpfte. Sie schritt durch das taufeuchte Gras auf das Haus zu. Kein Licht erhellte die Fenster und sie hatte
Gewissensbisse, dass sie so früh auftauchte. Doch sie hatte es nicht länger ausgehalten sich von Draco zu verabschieden, sonst wäre sie vielleicht gar nicht gegangen. Doch sie wollte zusammen mit ihren Freunden zurück nach Hogwarts, es beenden wie es begonnen hatte; zusammen. Wie sie Draco ins Bild einfügen sollte, wusste sie noch nicht, sie konnte sich nicht vorstellen wie es in Hogwarts zwischen ihnen sein sollte, alle Urlaubsleichtigkeit war wie weg.
Die Sonne blendete sie als sie sich völlig aus den Bäumen gelöst hatte und so fühlte sie die Unordnung im Garten bevor sie sie sah. "AU!!", ärgerlich kickte sie einen rostigen Kessel aus dem Weg über den sie gestolpert war. "SHIT!" Das tat noch mehr weh. War ihr Zehchen gebrochen? Das Schmerzlevel sprach dafür. Schnell holte sie ihren Zauberstab heraus und heilte ihn. Sie humpelte weiter zum Haus, diesmal achtete sie auf ihre Schritte, weh tat es noch immer.
Sie setzte sich auf die Eingangsstufen,  da sie das Haus nicht wecken wollte und wartete. Sie lehnte sich an den Türpfosten und betrachtete das allmorgendliche Schöpfungsritual. Beobachtete wie der Obstgarten gegenüber von grau zu schillerndem grün wechselte, reife Äpfel ihre rote Haut zur Schau stellten, die Singvögel ihre Arien anstimmten und die tautropfen in den reinsten, verschiedenen Farben zu leuchten begannen. Und trotzdem empfand sie Melancholie. Nicht weil es die ersten Vorboten des Herbstes waren, wie sie erkannte, sondern weil sie den Moment gerne mit jemanden geteilt hätte, mit Draco. Sie seufzte. Sie vermisste ihn schon jetzt. In einem Paralleluniversum hätte sie ihn einfach mitnehmen können aber die Dinge standen anders. Sie schloss ihre Augen und gab sich der fantastischen Hoffnung hin, dass es sich während des Schuljahres ändern würde.

Der Hahn träumte von einem Maiskorn, einem schönen Maiskorn, er hatte es direkt vor sich, zwischen dem hohen Gras, er hatte es zuerst entdeckt und nur er allein würde es jetzt verspeisen. Er machte sich bereit zum finalen Picken - und wurde von einem fiesen Sonnenstrahl aufgeweckt. Verwirrt und verärgert über den Verlust des Maiskorns brüllte er los.

Molly wachte herrlich entspannt mit dem ersten Hahnenschrei auf, sie streckte sich und genoss die friedliche Stimmung des Landes.
In der Küche füllte sie eine Schüssel mit Milch um sie vor die Tür für die vielen Katzen hin zu stellen, die auf ihrem Grund lebten. Sie öffnete die Haustür. Erschreckt piepste sie und verschüttete Milch. Jemand schlief auf der Türmatte! Sie fasste sich ein Herz und betrachtete die Gestalt genauer.

"Hermine!" Hermine schaute sich verwirrt um bis sie Molly über ihr sah. "Warum bist du nicht reingekommen meine Liebe! " sie unterdrückte ein Gähnen. "Wollte euch nicht wecken." Molly schürzte missbilligend die Lippen. "Das nächste mal komm einfach rein! So Was, einfach auf Türmatten schlafen, es hätte sonst was passieren können!" Murmelte sie vor sich hin und machte sich daran Hermines Koffer in das Haus zu befördern. "So und du legst dich erst noch mal hin, am besten in Ginnys Zimmer, sie sind noch nicht da." Hermine musste erneut Gähnen, sie war wirklich müde. "Ist gut, bis später Molly" schnell umarmte sie Molly, dann stieg sie die Treppe hinauf. Oben angekommen rief sie den Koffer hinter sich her. Ginnys Duft umfing sie als sie sich ins Bett fallen ließ.

Nasskalter Regen tropfte mir in den Nacken und spülte den letzten Rest Sommmerlaune hinfort. Ich erschauderte und schlug den Kragen meines Mantels höher. Schnellen Schrittes lief ich die graue londonerstraße hinab bis sie schließlich im Nichts endete. Einen Kilometer nach dem letzten Haus, als meine dunklen Schuhe bereits schlammverkrustet waren, sah ich endlich unsere Anwesen. Dunkel und bedrohlich tauchte es langsam aus dem sprühnebel auf. Etwas machte mich stutzig als ich das Schmiedeeiserne Tor öffnete, es quietschte nicht mehr unheimlich. Auf dem Weg zur Eingangstür fiel mir auf, dass es um mich herum von farbenprächtigen Blumen wimmelte, dort an den Eingangssäulen rankten sich sogar Rosen hinauf. Als ich mich staunend umschaute hörte ich Wasser plätschern. Die alten Springbrunnen waren schon lange nicht mehr in Betrieb gewesen.
Ich hatte es nun eilig ins Haus zu kommen. Kaum hatte ich den Türknauf in der Hand, öffnete sie sich.
Einen Moment dachte ich im falschen Haus zu sein. Alles hatte sich verändert. Helle freundliche Tapeten statt düsteren, Perserteppiche in Creme Farben, helles frisches Holz, riesige Deckenfester. Dann erst erinnerte ich mich an etwas das gefühlt schon Ewigkeiten her war. Mutter hatte einen Innenarchitekten beauftragt das Düstere Vampirkabinett in eine wohnliche, moderne Wohnstatt zu verändern. Es war immer noch protzig, aber man fühlte sich sofort wohl.

Schnell stieg ich die helle Holztreppe hinauf und suchte mein Zimmer, ob es auch verändert wäre?
Auf den ersten Blick fiel mir nichts auf, dann bemerkte ich die kleinen Änderungen. Meine Tapete war Waldgrün mit einem glänzenden silbernen Blättermuster im Vordergrund. Mein Bett war breiter und stand auf einem Podest, die Bettwäsche ähnelte dem Muster der Wand. Als ich in mein Bad trat, war ich begeistert. Die Badewanne war riesig und über ihr tat sich ein gewaltiges Dachfenster auf. Ich freute mich darauf darin zu Baden, wenn es regnete, und da wir ja in England waren, würde ich das neue Badezimmerdesign oft genießen können. Ich stellte mir vor wie ich gemeinsam mit Hermine darin lag, mit einem schönen Glas Wein, Kerzen schein und dem prasselnden Regen auf dem Glas. Es schnürte meine Brust zu und schnell schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf. Hermine würde nie wieder dieses Haus betreten wollen. Ich zwang mich mich weiter umzu sehen. Der Boden bestand aus großen Holzplanken, ungewöhnlich für ein Badezimmer aber mit Magie verzog sich das Holz nicht.
Die Wände waren aus schwarzem Vulkangestein und wurden hier und dort von silbernen Adern durchzogen.
Als ich das ganze Haus durchwandert war, blieb ich in der Bibliothek hängen.  Ich nahm mir ein Buch und setzte mich zum Kamin in dem schon ein Feuer brannte. Vermutlich hatte es eine Hauselfe angezündet, denn meine Eltern waren noch auf Madagaskar. Ich kuschelte mich in einen gemütlichen Ohrensessel und fing an zu lesen. Für eine Weile gelang es mir mich damit abzulenken, doch das Buch war nicht fesselnd genug um mich von meiner regen Vorstellungskraft zu bewahren. Ich stellte mir vor wie sie neben mir saß, wir geistesabwesend Händchen hielten, während wir lasen. Abundzu würde ich ein Blick zu ihr werfen und Lächeln, weil ich rund um glücklich wäre, weil sie meine Frau wäre, hier bei mir, die Lady von Malfoy Manor...
Scharf sog ich die Luft ein. Ich klappte das Buch zu und zog die Knie an, umarmte mich selber. Würde das je so werden? Antriebslos starrte ich ins Feuer. Man ich war echt ein jammerlappen. Warum war ich so deprimiert? Wir hatte ja nicht mal Schluss gemacht oder so, es war eine rein räumliche Trennung, in einer Woche sahen wir uns ja wieder, richtig? Ich stand auf, wir würden einfach da weitermachen wo wir aufgehört hatten, ich würde ihr wenn nötig nochmal den Kopf verdrehen bis sie ganz mein war. Ich ging in mein Zimmer, ich war echt müde. Morgen würde ich mir alle Arten überlegen wie ich sie für mich gewinnen konnte. Das war neu für mich, schließlich waren mir die Frauen sonst immer zugeflogen, aber das machte die Sache spannend.

Dramione - und der Raum der WünscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt