poetrythunderstorm

Selbstliebe

POV: du bist mein Notizbuch und ich schreibe gerade random Gedanken von mir auf, die mal mehr, mal weniger Sinn ergeben.

Hi
ich glaube, der Grund, warum man manchmal so genervt von sich selbst ist, ist dass man genau weiß, was man falsch macht und was man besser machen müsste, es aber einfach nicht tut. Nicht, weil andere einen daran hindern oder weil irgendwelche Umstände einen davon abhalten, sondern einfach, weil man sich selbst im Weg steht oder keine Lust hat.
Ich lerne gerade für mein Abitur und um ehrlich zu sein, bin ich ein bisschen stolz auf mich. Ich bin stolz auf mich, dass ich hier sitze und lerne. Ich bin stolz, aus dem gleichen Grund, warum ich mich noch vor ein paar Tagen am liebsten selbst aus dem Fenster geworfen hätte. Ich lerne, weil ich das so entschieden habe. Niemand zwingt mich dazu. Ich bekomme keinen "Ärger", wenn ich jetzt nichts mache und es würde auch keine wirklichen Konsequenzen "von außen" geben. Aber trotzdem sitze ich jetzt hier und lerne. Weil ich will. Weil ich gut vorbereitet sein will und eine gute Note möchte. Nicht weil jemand von mir erwartet, dass ich eine gute Note bekommen. Wahrscheinlich ist es den meisten Leuten in meinem Umfeld mehr als egal, welche Note ich schreibe. Aber ich möchte diese gute Note, weil ich stolz auf mich sein will, weil ich mir selbst beweisen will, dass ich es kann und weil ich ein gutes Zeugnis haben möchte, um später studieren zu können, was ich will.
Ich sitze hier und lerne, weil ich an meine Zukunft denke und dafür nur das Beste für mich will. (Hört sich das eingebildet an? Dass ich nur das Beste für mich will?)
Jedenfalls denke ich an meine Zukunft während ich hier lerne und kann sein, dass das ein total komischer Gedanke ist, aber vielleicht ist das ja auch eine Form von Selbstliebe.
Ich mag mich genug, um mich um meine Zukunft und um mich selbst zu sorgen. Ich mag mich genug, um mir eine schöne Zukunft zu wünschen und - vor allem - um jetzt auch etwas dafür zu tun.
Vielleicht muss Selbstliebe manchmal gar nicht so schwer und kompliziert sein. Vielleicht braucht es keine großen Gesten und Taten um sich so richtig selbst zu lieben. Vielleicht sind es manchmal auch solche Kleinigkeiten und kurze Momente, in denen man sich denkt: "Hey, schön dass es mich gibt. Ich hoffe ich bin glücklich."