Bücher

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So viele Bücher.
So viele Seiten
Zeilen
Sätze
Wörter
Buchstaben.

So viele Themen, Probleme, Anliegen, über die stundenlang, pausenlos, diskutiert wird.
So viele Träume, Wünsche und Erwartungen, die erfüllt werden sollen.
So viele Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse, an die erinnert werden will.

Es gibt unzählige Bücher. Von berühmten Autoren oder von Schreibanfängern.
Unzählige Texte, in Bestsellern und in zerknitterten Notizbüchern ganz hinten, in der untersten Schreibtischschublade.
Unzählige Worte, die gesagt werden wollen und manchmal so dringend gesagt werden müssen.
Unzählige Gedanken, die unzähligen Menschen unzählige Stunden im Kopf herum schwirren.

Ist es Zeitverschwendung, zu schreiben und zu lesen und zu philosophieren, nur, weil man nie am Ziel ankommt? Nur, weil man nie die eine Antwort finden wird, sondern immer nur noch mehr Fragen?

Ich glaube, wer denkt, dass philosophieren Zeitverschwendung sei, hat den Sinn dahinter nicht ganz verstanden.
Zu schreiben, zu lesen, über unreale Dinge nachzudenken, bringt einen vielleicht nicht zu einem greifbaren, materiellen Ergebnis, aber doch trotzdem einem Ziel näher, das vielleicht eher in unseren Gedanken liegt.

Nein, nicht jeder ist dafür gemacht. Nicht jeder mag es, über scheinbar belanglose Themen nachzudenken, jede Theorie und Wahrscheinlichkeit abzuwägen und sich über das Leben und den Tod Gedanken zu machen.
Und das ist okay.
Jeder ist anders.

Nachzudenken erweitert den eigenen Gedankenhorizont, man tritt über seine eigene Grenze hinaus in eine Welt, die einem vielleicht fremd vorkommt, uns aber so viel beibringen kann.
Über den Tellerrand hinaus schauen ist so wichtig.

Anderer Seits kann man sich mit Gedanken auch so viele Dinge und Momente zerstören.
Unsere Gedanken haben so viel Einfluss auf unsere Wahrnehmung - von uns selbst und unserer Umwelt.

Wie müssen aufpassen, dass wir auch wieder aus diesem Gedankenstrudel heraus kommen.

Denn egal wie oft wir auch über etwas nachdenken, egal wie viele Bücher geschrieben werden und egal zum wievielten mal wir im Deutschunterricht die Bedeutung und Wirkung von Textstellen diskutieren - es wird nie genug sein.
Wir werden nie eine zufriedenstellende Antwort auf irgendeine unserer Fragen finden.

Und das ist okay.
Es muss okay sein.
Denn wir können nichts daran ändern.

poetrythunderstormWhere stories live. Discover now