poetrythunderstorm

Fragezeichen

Weißt du, was ich mich frage und was ich nicht verstehe?
Dass wir so lange fast jeden Tag miteinander geteilt haben nur damit ich jetzt sehe:
Vielleicht reicht es nicht, nur Gemeinsamkeiten zu haben,
vielleicht braucht es mehr, als das, was wir uns gaben.

Weißt du, was ich mich frage und was ich aber total verstehe?
Dass nach über einem Jahr fast täglich an dich denken,
es so schwer ist, mich wirklich abzulenken,
weil jeder Gedanke, egal wie weit er auch in mein Unterbewusstsein sinkt,
mich immer wieder zurück zu dir bringt
und nein, ich weine nicht, weine nicht, weine nicht, weine doch.
Vielleicht, nur ein bisschen, nur machmal, wenn ich gerade alleine bin.

Weißt du, was ich mich frage und was ich nicht verstehe?
Dass es sich so komisch anfühlt, gleichzeitig eine Erleichterung aber auch eine Belastung,
vielleicht nicht wirklich ein Verlust, aber trotzdem wurde mir bewusst:
ohne dich, mit dir,
beides macht mich nicht glücklich. Machte mich nicht glücklich, Vergangenheit.

Ich frage mich, ob ich die Einzige bin von uns beiden, die sich an all das erinnert,was wir getan und gesagt haben und das Meiste davon auch so meinten.
Bin ich die einzige, die so denkt?
Sind wir uns wirklich schon so fremd?

Und ja, vielleicht hast du es nicht verdient, diese Zeilen zu bekommen,
weil während ich an dich denke, mehrere Stunden,
du wahrscheinlich nicht einmal Sekunden
an mich verschwendest.

Aber ich schreibe das hier nicht für dich,
sondern für mich,
und vielleicht ist es genau das, was ich gebraucht habe.
Vielleicht konntest du mir deshalb nicht das zeigen und geben was ich mir gewünscht hätte,
weil das einzige, was ich von dir bekommen sollte, ein Ende war.
Eine Erfahrung, eine Lektion, etwas, woraus ich lernen und wachsen konnte und musste.
Und das habe ich getan.

Vielleicht waren deshalb meine letzten Worte: "Trotzdem noch alles Gute"
und mein letzter Gedanke: "Ich wusste es",
aber was ich ganz ehrlich sagen muss, trotz allem mit einem Fragezeichen am Schluss.