Chapter 141

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(Bild: Selena)

Selena Black P.o.V.:

Die erste Schulwoche ist ein auf und ab. Der Unterricht ist noch sehr entspannt, doch dafür wird mir jetzt erst so richtig bewusst, was es bedeutet, zur Quidditchkapitänin ernannt worden zu sein. Zwischen Trainingsplan erstellen, die Teammitgliedern des letzten Jahres anzuwerben und einen Termin für die diesjährige Auswahl zu finden, ziehen die Tage rasch vorbei. 
Ich schlafe wie immer im Raum der Wünsche, der inzwischen zu meinem primären Schlafplatz geworden ist, vor allem jetzt, da Lily in den Schulsprecherräumen wohnt. Doch ich fühle mich zum ersten Mal seltsam alleine hier. Alec taucht entweder so spät auf und verschwindet so früh, dass ich seine Umarmung auf einen Traum schieben könnte, oder lässt sich gar nicht blicken. Was okay ist, da er sich auch in seinem Slytherinschlafsaal blicken lassen muss. Aber normalerweise treffen wir uns dann eben zu einer anderen Stunde. 
Er antwortet mir auf jede Nachricht, die ich ihm per Armband schicke, aber von ihm kommt kaum etwas. Er hat sich distanziert, benimmt sich aber betont normal und ich frage mich, was passiert war.

Ich verstehe, dass ihm mein vermeidlicher Tod erst einmal den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Aber ich habe das Gefühl, etwas anderes steckt hinter seinem Verhalten. Am Anfang der Woche war ich ja noch verständnisvoll und voller Wiedersehensfreude, aber langsam wird das von Wut ersetzt.
Wir haben zu viel zusammen durchgestanden, um jetzt solche Spielchen zu spielen. Ich dachte, wir könnten ehrlich miteinander reden.

Mit einem Seufzen lege ich das Buch weg, von dem ich eh kein Wort aufnehme. Dann springe ich auf die Beine, meine Lieblingsdecke noch immer um meinen Körper geschlungen, und tapse so gut es die Decke zulässt über den kalten Boden. Doch bevor ich die Glaskaraffe mit Wasser erreiche, die auf einer nahen Kommode steht, öffnet sich die Tür zum Raum der Wünsche und Alec späht herein. Als er mich so eingepackt entdeckt, Funkeln seine Augen belustigt auf, während seine Mundwinkel zucken und ich spüre eine Welle der Erleichterung über dieses kleine Zeichen der Zuneigung. 

Alec schließt die Tür hinter sich und kommt mit großen Schritten auf mich zu. Er bleibt vor mir stehen und ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Hey"
"Hey", erwidert er sanft. 
Einen Moment lang schauen wir uns nur an, dann legt er beide Hände um meine Taille und zieht mich in eine Umarmung. Bereitwillig öffne ich die Arme und verschränke sie hinter seinem Rücken, sodass auch er in die Decke eingewickelt ist. Mein Kopf ruht in seiner Halsbeuge und ich atme seinen vertrauten Geruch ein. Meine Wut ebbt etwas ab.

"Es tut mir leid, dass wir uns diese Woche nicht wirklich gesehen haben.", flüstert Alec in mein Haar. Dabei meint er: Tut mir leid, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin.
Ich antworte nicht. Etwas mehr brauche ich schon.
"Ich dachte, es wäre besser, mich von dir fern zu halten. Ich dachte...", er stockt und seine Muskeln verspannen sich. Als er fortfährt ist seine Stimme belegt, aber entschlossen:"Es gibt da etwas, was ich dir sagen muss."

Stirnrunzeln und mit nervös klopfenden Herzen sehe ich zu ihm auf. Er erwidert meinen Blick mit einer Traurigkeit, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt.
"Was ist es?", meine Worte kommen nur in einem fast tonlosen Flüstern heraus, aber er hat sie trotzdem verstanden. Alec weicht meinem Blick aus und löst langsam die Arme um meinem Körper. So langsam, als würde er auf Zeit spielen. 

Er schluckt und das ungute Gefühl in meiner Magengegend wird immer stärker.
"Als ich dachte, du wärst gestorben, da stand ich ziemlich neben mir. Ich bin in das Büro meines Vaters eingebrochen, um das Armband zu finden, war unvorsichtig im Umgang mit Lucius und Narzissa und auch mit meinen Freunden. Ich glaube außerdem, dass Regulus über uns Bescheid weiß."

Ich verspanne mich, muss mich kurz an den Gedanken gewöhnen und wiege die Chancen ab, ob mein Bruder uns verraten würde. Aber dann hätte er es schon längst getan. Und irgendetwas sagt mir, dass das nicht die Enthüllung war, auf die Alec hinauswill.
"Okay", sage ich langsam. "Ich schätze, ich sollte mit ihm reden?"
Alecs Augen wandern über mein Gesicht, als würde er sich alles einprägen. Ohne auf meine Frage zu reagieren, fährt er fort:"Das ist nicht alles. Gleich danach... Narzissa hatte mich vorgewarnt, aber ich hätte nie gedacht, dass zwei Tage später der Dunkle Lord in Malfoy Manor auftaucht..." - mein Atem stockt und ich sehe entsetzt zu Alec auf. Aber sein Blick ist in die Ferne gerichtet, als wäre er ganz woanders- "...und mit ihm um die 20 Nachkommen aus allen möglichen Reinblüterfamilien."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 22 ⏰

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𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt