Chapter 23

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(Bild: Professor Horace Slughorn)


Alexander Malfoy P.o.V.:

"Darf ich Ihnen noch ein Stück Siruptorte anbieten, mein Junge?" Ich schüttle charmant lächelnd den Kopf. "Vielen Dank, Professor Slughorn, aber ich bekomme keinen Bissen mehr herunter. Ich habe vorhin eindeutig zu viel von ihrem köstlichen Festessen gegessen." Der Zaubertränkelehrer lacht laut auf, sodass seine Doppelkinne, die in den letzten Jahren immer mehr geworden sind, erscheinen. Ich grinse, während mein Blick durch den vollen Raum gleitet. 

Die zehn Mitglieder des Slug-Clubs haben alle jeweils eine Begleitung dabei und es sind auch einige ehemalige Schüler von Slughorn da, weswegen es in dem Büro des Professors ziemlich voll geworden ist. Ein paar freiwillige, die sich ein paar Hauspunkte verdienen wollen und einen guten Eindruck bei Slughorn hinterlassen wollen, gehen mit Tabletts voller Häppchen, Holunderblütenwein und Feuerwhisky in weißen Uniformen durch die in Grüppchen stehenden Schüler und bieten eine kleine Nachspeise an. Das Büro ist mit fliegenden Lampen und dem Kaminfeuer nur schwach beleuchtet, aber es ist genau richtig, da das sanfte Licht die Abendkleider und Festumhänge perfekt betont. 

Die Atmosphäre hier ist feierlich und edel - und das, obwohl es nicht einmal einen richtigen Anlass für ein solches Fest gibt. Sluggy hatte wohl einfach mal wieder Lust auf eine seiner langweiligen Partys, und da ich eingeladen worden bin, habe ich mich natürlich in Schale geworfen. Die monatliche Abendessen kann man ja noch hin und wieder schwänzen, aber bei den Partys gilt es als unverzeihlich, wenn man sie verpasst. Allerdings kann man sich, wenn man ein paar Minuten mit Slughorn geredet hat, still und heimlich verzeihen. Es kommt nur drauf an, dass man da war.

Mein Blick fällt auf Selena, die sich nur ein paar Meter von mir entfernt mit Lupin unterhält, den sie heute als Begleitung dabei hat. Sie steht mit Potter, ihrem Bruder und deren weibliche  Begleitungen zusammen und lacht in dem Moment, als ich sie ansehe. Sie hat ein schönes Lachen. Ihr weißes Kleid schmiegt sich um sie und der hellbraune Ledergürtel um ihre Taille betont ihre schlanke Figur. Die dunklen Locken fallen ihr weich über die Schultern und ihre sturmgrauen Augen werden von dezentem Make-Up betont, sodass sie noch mehr zu stahlen scheinen, als sonst. Sie sieht wunderschön aus. 

Doch obwohl sie relativ nah bei mir steht, kommt es mir vor, als wäre sie Meilenweit entfernt. Sie wirkt so unerreichbar auf mich und die Erinnerungen daran, wie sie mich anlächelt, wenn wir alleine sind, kommen mir vor wie ein Traum. Wieso habe ich früher nie gesehen, wie wunderschön dieses Mädchen ist? Wieso musste ich damit so lange warten? Alle diese Jahre voller Streitereien und Beleidigungen hätten wir auch ganz anders verbringen können. Zusammen. 

"...Und, was sagen Sie, Alexander?", ertönt Slughorns Stimme und ich drehe verwirrt den Kopf in seine Richtung. Ich habe kein Wort von dem Verstanden, was er gesagt hat. "Entschuldigen Sie, Sir, aber ich war gerade in Gedanken. Könnten Sie bitte wiederholen, was sie gesagt haben?" Entschuldigend lächle ich ihn an. "Ich habe gerade gefragt", sagt Slughorn langsam, als wäre ich begriffsstutzig und nicht nur kurz mental abwesend gewesen. "Ob ich Ihnen und Ihrer Begleitung Miss Parkinson meinen ehemaligen Schüler Thomas Beers vorstellen soll. Sie wissen gewiss, dass er zurzeit einer der Jäger in der Britischen Quidditchmannschaft ist."


Erst eine halbe Stunde später, nach meinem Kennenlernen mit Thomas Beers und jeder Menge Smalltalk, komme ich wieder dazu Selena genauer zu betrachten. Ich habe mich, ein Glas Feuerwhisky in der Hand, in eine ruhige und dunkle Ecke zurückgezogen, damit niemand sieht, wen ich genau ansehe. Jetzt unterhält sie sich gerade nur mit Potter, welcher als - das muss sogar ich zugeben - hervorragender und begabter Schüler schon seit Jahren Mitglied des Slug-Clubs ist. Ich kneife unwillkürlich die Augen zusammen, als ich sehe, wie er eine Hand auf ihren unteren Rücken legt und sie einen Schritt nach vorne schiebt, damit einer der freiwilligen Kellner an ihnen vorbei gehen kann. Sela scheint das nichts auszumachen, dass der Typ sie einfach mal so berührt - ganz im Gegensatz zu mir. Ich würde James Potter am liebsten meinen besten Levicorpus-Zauber aufhalsen. Und das wäre erst der Anfang.

𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt