Chapter 33

4.1K 223 11
                                    

(Bild: Heulende Hütte)


Selena Black P.o.V.:

Remus ist schon vor einer halben Stunde von Madam Pomfrey zur Peitschenden Weide begleitet worden, damit er sich auch sicher nicht bei seiner Verwandlung, die erst in ein paar Minuten sein wird, auf dem Schulgelände befindet. James, Peter und ich schleichen uns gerade unter dem Tarnumhang aus dem Schloss, als wir Sirius, der schon vorgegangen war, in sicherem Abstand vor den umherschlagenden Ästen der Weide im Gras sitzen sehen. Er hat sich auf den Armen abgestützt, die Beine vor sich ausgestreckt und den Blick auf eine dunkle Gestalt gerichtet, die mit einem langen Stecken den Knoten am Fuße des Baumes berührt. 

Im ersten Moment denke ich, dass es Remus ist, der sich verspätet hat, aber dann frage ich mich wo die Krankenschwester ist und mir fallen die langen schwarzen Haare des Jungen auf. Ich werfe den Tarnumhang ab und stürme auf meinen Bruder zu, der mit einem genugtuenden Grinsen auf den Lippen der Gestalt, die eindeutig Snape ist, dabei zusieht, wie er entweder in den Tod oder ein schrecklich schmerzhaftes Leben läuft. 

"Was, bei Merlin, hast du getan?" Sirius Kopf dreht sich ruckartig in meine Richtung und ein schuldbewusster Ausdruck tritt auf sein Gesicht. Doch ich warte seine Antwort nicht ab, sondern rufe laut:"Snape, nicht! Geh dort nicht hinein!" Der Slytherin sieht auf, erblickt mich und wendet sich dann mit einem triumphierenden Grinsen wieder dem Tunneleingang zu, in dem er innerhalb eines Augenblickes verschwunden ist. 

"Scheiße!" Ich wirble zu meinem Bruder herum, der inzwischen auf den Beinen ist und jetzt seinen Mund bereuend verzieht. "Was hast du dir dabei gedacht, huh?" Ich schubse ihn an den Schultern und er stolpert ein paar Schritte zurück. Doch die Schuld, die jetzt seine sonst so bewundernswerten hübschen Gesichtszüge abgelöst hat, ändert auch nichts an der Situation. "Woher wusste er von dem Knoten?" Sirius antwortet nicht, er senkt nur den Kopf. Das ist mir Antwort genug und ich wirble herum um den unverzeihlichen Fehler meines Bruders wieder in Ordnung zu bringen. 

Als ich gerade loslaufe, ist James schon an der Peitschenden Weide angekommen. Noch im laufen hat er den Zauberstab geschwungen und den Stecken, den auch Snape benutzt hat, zu dem Knoten, der in den Wurzeln versteckt ist, schweben lassen. Ohne langsamer zu werden springt er in den Tunneleingang und ich mache es ihm wenige Sekunden später gleich. Von Peter oder Sirius ist nichts zu sehen. 

Snape muss in dem finsteren und engen Geheimgang rennen, denn er ist schon fast an der Luke, die zu meinem Entsetzen offen ist. Ich sehe sie zwar noch nicht, aber woher kommt sonst der schmale Lichtstrahl vor mir? Moonys schmerzerfülltes Gebrüll hallt dumpf an der nassen Erde wider und ich laufe noch schneller. Wenn er sich jetzt noch verwandelt, dann stehen die Chancen gut, dass er den menschlichen Geruch noch nicht wahrgenommen hat. Wir könnten es also noch schaffen Snape unbeschadet hier raus zu bringen. 

Bis jetzt habe ich nur James vor mir gesehen, aber jetzt hält der an und ich kann auch Lilys Slytherin-Freund sehen. Er windet sich aus James' festen Griff und will weiter laufen, um zu sehen, ob das Gebrüll, das er gerade gehört hat, auch wirklich von einem Werwolf stammt. Ich höre ihn James beleidigen und teilweise unvollständige Sätze zu ihm sagen, aber ich halte mich nicht mit den beiden auf, sonder dränge mich an ihnen vorbei. Ich verlasse mich darauf, dass James es schafft den um einiges magereren Snape aus dem Tunnel zu schaffen und springe mit Anlauf durch die Falltür und auf den verstaubten Holzboden der Heulenden Hütte. 

Moony hat sich schon weiter verwandelt, als ich dachte und für einen Moment stehe ich als Mensch einem ausgewachsenen Werwolf gegenüber. Und ich weiß, dass der einzige Grund, wieso ich noch nicht angegriffen worden bin, der ist, dass ich das blutrünstige Tier, das im Moment vor mir steht, überrascht habe. 

𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt