𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)

Chapter 34

(Bild: Selena Black)

Alexander Malfoy P.o.V.:

Ohne zu zögern stürze ich zu Selena uns lasse mich neben ihr auf die Knie fallen. Ihr Pullover und ihr Umhang sind fast vollständig mit Blut besudelt und auch ihre Haut an Händen und Gesicht ist voll davon. "Sela? Was ist passiert?" Doch sie antwortet mir nicht. Und das macht mir mehr Angst, als irgendeine Erklärung es hätte tun können. 

Ich schiebe meine Hände unter ihren Körper und hebe sie mit einem Ruck in meine Arme, mit der festen Absicht sie sofort in den Krankenflügel zu bringen. Ihr Kopf fällt gegen meine Brust und ich lasse meine Augen über ihre erstaunlich friedliche Miene gleiten, während ich anfange den Gang entlang zu laufen. Eine Träne tropft aus ihrem Augenwinkel und fällt auf meinen Umhang, wo sie sich mit dem Blut, das sich schon darauf ausgebreitet hat, vermischt. 

Ich bin schon fast an der Treppe, die in die Eingangshalle führt, als ich einen Blutstropfen auf den Steinstufen erkenne und abrupt stehen bleibe. Wieso ist sie nicht selbst in den Krankenflügel gegangen? Egal wo sie sich verletzt hat - oder verletzt wurde - der Krankenflügel ist näher, als der Slytheringemeinschaftsraum. Alles wäre näher als die Kerker. Jedes Lehrerbüro, selbst die Küche. 

Es muss einen Grund geben, wieso sie zu mir gekommen ist und nicht zu Erwachsenen oder Hauselfen, die ihr bestimmt besser und vor allem schneller helfen könnten. Also drehe ich um, laufe zurück, bis ich den Raum erreiche, den Slughorn uns zur Verfügung stellt, um Tränke, die wir als Übung oder aus eigenem Interesse braunen, herzustellen. 

Ich stoße die Tür auf und lege Selena auf dem langen, in die Jahre gekommenen Tisch ab, auf dem nur ein einzelner, schon längst vergammelter Trank in einem verrosteten Kessel vor sich hin blubbert. Dass wir diesen Raum auch benutzen, habe ich nie behauptet. 

Ich schiebe, ohne darauf zu achten, dass Selena das noch vor wenigen Tagen nicht wollte, ihr Oberteil ein Stück nach oben, bis ich die Kratzer auf ihrer Haut sehe. Doch als ich sehe, dass auch an ihren Schultern Verletzungen sind, hebe ich meinen Zauberstab und schneide damit den Pullover vorne der Länge nach auf. 

Ich habe noch nie solche Wunden gesehen. Sie wirken nicht tief, aber sie bluten wie verrückt und verfärben sich an den Rändern schwarz. Ein Zauber, der die Blutung stoppt hilft nicht und auch der Heilzauber, der bei Schnitten sonst immer sofort hilft, zeigt keinerlei Wirkung.

Stirnrunzelnd beuge ich mich weiter nach vorne, aber mir ist schon lange klar, dass sie mit schwarzer Magie in Berührung gekommen ist. Und das bedeutet, dass sie jemand absichtlich verletzt haben muss. Aber für meinen Beschützerinstinkt und die Wut, die in mir aufsteigt, ist gerade keine Zeit. 

Ich streiche ihr sanft über die Stirn, bevor ich wiederstrebend den Raum verlasse und schneller als je zuvor zu dem Zaubertränke-Vorratsschrank am Ende des Ganges renne. Ich öffne die Tür mit einem einfachen Zauber und schnappe mir einen Blutbildenden Trank, Phiolen mit Murtlap-Essenz und einen starken Schmerzlindernden Trank. Dann hole ich aus dem kleinen Schränkchen im Zaubertrank-Klassenzimmer mehrere Verpackungen mit Verbänden und eine Tube mit Salbe.

Ich weiß nicht, ob das alles auch wirklich hilft, weil schwarz-magische Wunden kompliziert und schwer einzuschätzen sind, aber als ich wieder bei Sela bin, die sich in meiner Abwesenheit nicht gerührt hat, bin ich bereit das alles erst einmal auszuprobieren, denn schaden kann keiner von diesen Tränken in meinen Händen. 

Als erstes flöße ich ihr den Blutbildenden und den Trank gegen die Schmerzen ein, bevor ich ein paar Tropfen der Murtlap-Essenz auf ihre Verletzungen tröpfle. Zu meiner Überraschung hilft das. Es schließt sich zwar nicht die Wunde und es bleibt nur etwas Schorf zurück, wie bei normalen Wunden, aber die Blutung stoppt - und das ist schon einmal ein gewaltiger Fortschritt. Also tropfe ich auch auf die anderen langen Kratzer etwas von der Flüssigkeit und wenige Sekunden später fließt überhaupt kein Blut mehr und kurz darauf flattern Selenas Augen.