Kapitel 15 oder das in dem ich die Wahrheit erfuhr

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Ich setzte mich an das Geländer des Astronomieturms und ließ meine Füße nach unten baumeln. Es war schon dunkel draußen und gleich würde Nachtruhe seien. Ich überlegte hin und her, ob es so eine gute Idee war, in Mattheo's Tagebuch zu lesen. Seine tiefsten Gedanken. Doch auf der anderen Seite war ich furchtbar neugierig. Letztendlich gewann die Neugierde und ich schlug mit klopfendem Herzen die erste Seite auf.
In den ersten Seiten beschrieb er nur, dass so etwas wie Liebe nicht existierte. Er sagte, dass die Menschen sich dieses Gefühl nur ausdachten. Die ,,Liebe", so schrieb er, machte die Menschen schwach. Er war kein Schwächling. Sein Vater hatte ihm beigebracht das einzig allein Macht dir das erfüllende Gefühl geben konnte und nicht so ein Mist wie Liebe. Fassungslos lies ich die ersten Seiten. Dieser Mattheo war ein ganz anderer als ich ihn jetzt kannte. Ich spürte, wie sich heiß Tränen in meinen Augen füllten und drohten jeden Augenblick runterzurollen. Bei seinem nächsten Tagebucheintrag kam ich drin vor. Man sah von Seite zu Seite wie er anders redete. Wie er von mir redete. Mein Herz klopfte wie wild und ich ließ meinen Tränen freuen Lauf. Ich war sowieso alleine hier. Um was zu erkennen, strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht und schluchzte laut. Besonders bei einem Tagebucheintrag blieb ich hängen und lies es einige Male, um zu realisieren, dass es wirklich um mich ging.

Ich habe Hunderte von Romanen in meinem Leben gelesen, die meisten von ihnen behaupteten, dass die Liebe das Zentrum des Universums sei. Von Darcy bis Heatcliff dachte ich, sie wären Narren. Dass Liebe etwas Fiktionales ist, das nur in abgenutzten Seiten eines Buches zu finden ist, aber das hat sich alles geändert, seit ich meine Elizabeth Bennet kennengelernt habe.  Ich hätte nie gedacht, dass ich von einer anderen völlig verzehrt werden würde... sie nahm meine Hand und führte mich in die Dunkelheit hinaus und zeigte mir, dass alles, was aus unsere Seelen gemacht wurde... ihre und meine sind das Gleiche...
M.R.

Ich wollte weiterlesen, doch wegen meiner Tränen konnte ich alle Buchstaben nur verschwommen sehen. Warum berührte mich das so? Ich schniefte und lachte leise. Zum Glück sah mich in diesem Augenblick niemand. Ich sah wahrscheinlich schrecklich aus. Meine Haare völlig zerzaust und meine Augen rot angeschwollen. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Jemand hinter mir räusperte sich. Erschrocken drehte ich mich um. Ich hatte niemanden kommen hören. Die dunkle Gestalt streckte mir ein Taschentuch entgegen und setzte sich anschließend neben mich. Schnell ließ ich das Buch verschwinden unter meinen Rock.
,,Mattheo.." sagte ich ohne eine Ahnung was ich sagen sollte. Was sollte er von mir denken, dass ich völlig verheult nachts auf dem Astronomieturm Hocke? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Aber was ist wenn er sauer werden würde? Ich entschied mich dagegen und überlegte fieberhaft nach einer passablen Ausrede.
,,Ich habe nach der Mittagspause nach dir gesucht." fing Mattheo an.
,,Ich habe dich mit dem tollen Trio im Klassenraum verschwinden sehen. Verzeih meine Neugierde, aber ich hab alles mitbekommen."
Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und ich wagte nicht ihn anzusehen, obwohl ich seinen Blick intensiv auf mir spürte.
,,Mattheo.." fing ich wieder an und wurde unterbrochen.
,,Y/n, Ich bin nicht wütend auf dich. Wie könnte ich? Du bist das beste was mir je passiert ist."
Ich blickte ihn an. Tränen rollten über meine Gesicht. Mattheo nahm mein Gesicht in seine Hände.
,,Das ist das Schönste was du je zu mir gesagt hast." flüsterte ich leise und lächelte.
,,Hey, alles gut." Er zog mich in seine Arme und ich fing an zu schluchzen.
Ich löste mich nach einer Weile und zog das Buch heraus.
,,Ich hätte es nicht lesen dürfen." sagte ich betreten.
,,Es ist okay." sanft streichelte er meine Wange und küsste meinen Scheitel. Nach einer Weile fragte er:
,,Y/n?"
,,Ja?"
,,Ich liebe dich. Ich hab es immer getan und werde es auch immer tun."
Ich schluchzte leise.
,,Riddle, verdammt ich liebe dich auch." ich lachte während ich weinte. Ich sah ihn an und er sah mich an. Er starrte mich an als sei ich das schönste was er je gesehen hätte. Mit seiner Hand strich er eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich lächelte verlegen. Sein Blick ging von meinen Augen immer wieder zu meinem Mund. Langsam kam er mir näher. Ich schloss die Augen. Kurz vor meinem Gesicht, stoppte er. Ich spürte seinen warmen Atem.
,,Du bist so wunderschön." flüsterte er.
Danach nahm er mein Gesicht und drückte sanft seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war der zärtlichste den ich je bekommen hatte. Er voll so gefühlvoll und mit voller Liebe. Er bat mit seiner Zunge um Einlass und ich gewährte ihm. Ich seufzte leise in den Kuss hinein und ich spürte wie Mattheo in den Kuss hinein lächelte. Sanft drückte er mich zurück und ich ließ mich auf den Boden fallen. Meine Arme hatte ich um seinen Hals geschlungen. Mattheo hatte ich mit mir mit nach unten gezogen. Wir lösten uns und schnappten beide nach Atem. Er sah mich mit seinen braunen Augen an. Er hatte volle Lippe und sein Gesicht war perfekt symmetrisch. Eine Narbe war auf seiner rechten Seite von seiner Braue bis runter zu seiner Wange. Da nahm mich Mattheo hoch und trug mich die steilen Treppen nach unten. Er lief leise mit mir durch die Gänge. Angekommen beim Kerker schlichen wir durch den Gemeinschaftsraum zu seinem Zimmer. Er öffnete die Tür und schloss sie leise wieder hinter sich. Er nahm mich legte mich vorsichtig auf sein Bett. Er fing an meine Knöpfe von meinem Hemd auf zuknöpfen. Ich sah ihm dabei zu. Auch ich fing an, seine Knöpfe zu öffnen. Ich zog seinen Gürtel und seine Hose aus, bis er nur noch in Boxershorts vor mir stand. Ich strich über seinen durchtrainierten Oberkörper. Er hatte viele Narben an seinem Rücken sowie Bauch. Ich zog mir meinen Rock aus bis ich nur noch in Unterwäsche vor ihm stand. Ohne Eile kam er auf mich zu und legte sich zu mir. Er fing an mich am Hals zu küssen und wanderte weiter bis zu meinem Bauch. Meine Knie wurden weich wie jedes Mal und mein Herz begann zu flattern. Er zog mir meinen Slip aus. Langsam spürte ich wie er in mir kam. Ich versuchte leise zu stöhnen, was nicht so gut zu funktionieren schien, denn Mattheo sah zu mir auf und grinste verführerisch. Er war in mir drin und ich stöhnte immer wieder Mattheo's Namen. Dieses Mal war es anders. Wir hatten beide nicht das gierige Verlangen nacheinander. Man hatte ein Gefühl der Geborgenheit. Dieses Mal war es perfekt. Mattheo war perfekt. Seine Bewegungen waren erstmal langsam. Ich spürte, wie er schneller wurde. Ich hielt mich an seinem Rücken feste und presste meine Lippen aufeinander.
,,Uhgg, Mattheo." stöhnte ich. Ohne zu lügen, es tat gut. Diese andere Seite, die ich nie erlebt hatte und die jetzt zum Vorschein kam. Ich wusste nicht, was sich genau verändert hatte, aber es war mit einem Mal anders. Lag es an der Art und Weise wie Mattheo sich verhielt? Seine Küsse waren sanfter und geschmeidiger. Er wurde langsamer und ich hörte Mattheo laut aufatmen. Ich legte meinen Kopf auf das Kissen zurück. Ich wollte mehr. Ich brauchte mehr. Jetzt. In diesem Augenblick. Mattheo wusste es. Provozierend sah er mich an und wurde immer langsamer.
,,Flehe drum." sagte er. Fassungslos sah ich ihn an.
,,Mattheo, bitte." flehte ich ihn an.
Er grinste und wurde tatsächlich schneller.
,,Wehe, ich höre dich schreien." drohte er mir.
Schweißperlen liefen mir herunter. Nach einigen Minuten merkte ich wie Mattheo die Kräfte ausgingen. Seine Bewegungen wurden langsamer. Langsam kam er raus. Er fing an mich dort zu küssen. Seine großen Hände hielten meine Taille fest. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Mattheo kam wieder zu mir nach oben. Ich drehte uns beide so, dass er nun unten lag und ich oben. Ich fing an ihn am ganzen Körper zu küssen. Ich ging zwischen seine Beine. Doch er hatte anscheinend andere Pläne, denn er zog mich zu sich hoch und drehte uns wieder. Ich lag wieder unten und er auf mir.
,,Ich will dich jetzt." Daraufhin küsste er mich voller Gefühl, als würde er seine ganze Liebe in diesen Kuss hineinstecken. Dieses Mal war es anders als sonst gewesen. Nicht nur Intimität und Leidenschaft.

Love dies last.Where stories live. Discover now