Kapitel 27 oder das in dem ich meine Aufgabe bekam

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Schonend legte Mattheo mich auf sein Bett. Ich machte mich klein und schlang meine Arme um meine Beine. Mattheo setzte sich direkt neben mir auf das Bett.
,,Wo warst du so lange?" fragte ich zitternd. Mattheo bemerkte dies und deckte mich zu.
,,Es tut mir leid. Ich hätte früher da sein müssen. Das ist unverzeihlich." sagte er schließlich.
,,Es war so schlimm." flüsterte ich.
,,Hey, Du bist jetzt in Sicherheit." sagt er ruhig. Ich blickte ihn an.
,,Ich fühle mich ekelig. Dieser widerliche Kerl hat mich mit seinen schmutzigen Fingern betatscht." sagte ich und spürte wie meine Augen sich wieder mit Tränen füllten.
,,Es tut mir leid." Er legte sich zu mir und umarmte mich von hinten. Ich spürte seine Körperwärme. Sein Atem blies warme Luft an mein Ohr. Ich atmete zitternd ein und aus. Mattheo strich meinen Arm sanft. Ich war nach einer Weile eingeschlafen. Als ich erwachte, war es noch mitten in der Nacht. Mattheo lag immer noch neben mir. Ich drehte mich zu ihm um und kuschelte mich an ihn. Seine Hand verschränkte ich mit meiner. Ich spürte wie er mich noch näher zu sich zog. Ein wohliges Gefühl überkam mich. Schließlich schlief ich wieder ein. Ich wachte am Morgen auf und merkte, dass Mattheo nicht mehr neben mir lag. Müde rieb ich meine Augen und stand auf. Ich nahm meine Schuhe und tapste leise zur Tür. Schnell schloss ich die Tür wieder hinter mir und lief den Gang entlang.
,,y/n... Spinnst du komplett?" rief Tom hinter mir. Mit klopfendem Herzen drehte ich mich um. Er sah mich wütend an.
,,I-Ich weiß. Es tut mir leid." sagte ich eingeschüchtert. Als Tom näher zu mir kam, wurden seine Gesichtszüge sanfter.
,,Was ist los?" fragte er streng. Sofort schossen mir Erinnerungen ins Gedächtnis. Mir wurde schlecht und ich drohte jeden Augenblick hinzufallen. Doch Tom war schnell bei mir und stützte mich.
,,Gestern hat ein Typ mich angefasst." fing ich an. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken.
,,Die anderen haben mich nicht schnell genug gefunden." sagte ich nur.
,,Oh mein Gott." Tom umarmte mich.
,,Es war so furchtbar." flüsterte ich.
,,Dieser elender Mistkerl. Wie heißt er?" fragte Tom aufgebracht.
,,Thomas." sagte ich schluchzend.
,,Okay, du hörst mir jetzt zu." Tom packte mich an meinen Schultern.
,,Vater kommt heute. Heute ist die Versammlung. Du gehst jetzt zum Westflügel und machst dich fertig. Erzähl niemandem was gestern passiert ist, verstanden? Das ist sehr wichtig." Eindringlich sah er mich an.
Ich nickte.
,,Gutes Mädchen. Und jetzt geh."
Ohne zu antworten ging ich mit schnellen Schritten zum Westflügel. Ich tat das, was Tom mir gesagt hatte. Ich zog ein langes schwarzes Kleid an. Ich blickte in den Spiegel mit einem emotionslosen Blick. Ich hasste es. Wieso sollte ich sowas vorspielen, was ich nicht bin? Wieso kann ich nicht einfach normal sein? Mit einem tiefen Atemzug sah ich ein letztes Mal in den Spiegel. Ich machte mich auf den Weg zu dem Saal, wo das Treffen der Todesser stattfand. Ich ging die vielen Gänge entlang. Das einzige Geräusch, das man hörte, war das Klacken meiner Schuhe, das an den Wänden schallte. Auf dem Weg begegnete ich Mattheo.
,,Hey." sagte ich leise, aus Angst dass uns jemand hörte.
,,Hey." sagte er angespannt und schaute geradeaus.
,,Warum ist das Treffen früher?" fragte ich.
,,Ich weiß es nicht genau, aber wir werden es wohl jetzt gleich erfahren." erwiderte er nur.
Wir hielten bei einer schweren Holztür stehen. Charmant hielt Mattheo mir die Tür auf.
,,Du siehst übrigens wunderschön aus." sagte er rau. Ich merkte wie ich rot wurde.
,,Danke, der Herr." sagte ich und machte einen leichten Knicks.
So gingen wir einen weiteren Gang bis zum Ende. Wieder standen wir vor einer Tür.
,,Am besten gehst du zuerst rein." meinte Mattheo. Ich nickte und öffnete die Türen. Ich trat herein. Alle saßen am Tisch und schauten zu mir herüber. Ich setzte mich an meinen Platz.
,,Willkommen, y/n." sagte mein Vater. Eindringlich sah er mich an.
,,Wo ist Mattheo?" fragte er mich.
,,Er kommt sicher noch." sagte ich nur.
Nach zwei weiteren Minuten trat Mattheo ein. Er setzte sich auf seinen Platz und würdigte mich keines Blickes.
,,Nun, da alle da sind, beginnen wir die Sitzung."
Es vergingen zwei Stunden in denen über Pläne gesprochen und diskutiert wurden. Es war erbärmlich anzusehen wie sich alle versuchten einzuschleimen. Es war langweilig alles. Ich versuchte zuzuhören, doch es gelang mir nicht.
,,Kommen wir nun zu den Aufgaben." rief mein Vater. Ich wurde hellhörig. Auf einmal war ich furchtbar aufgeregt. Diese Aufgabe würde definitiv mein Leben verändern. Ich musste vermutlich einen Menschen umbringen. In Hogwarts.
,,Y/n, meine liebe Tochter." sprach mein Vater mich an.
,,Ja, Vater?" sagte ich zaghaft. Ich wagte es nicht ihn anzusehen.
,,Für dich hab ich was ganz besonderes." fing er an. Ich wagte einen kurzen Blick zu Mattheo. Dann wandte ich mich schnell wieder zu meinem Vater.
,,Eigentlich hatte ich eine viel wichtigere Aufgabe für dich vorgesehen, aber dadurch das du viel Zeit mit Mattheo verbracht zu haben schienst in Hogwarts, habe ich mir eine andere überlegt." Ich hob sofort meinen Kopf. Irgendjemand in Hogwarts hat anscheinend geredet. Irgendjemand ist zu meinem Vater gegangen und hat ihm von meiner und Mattheo's Beziehung erzählt. Ich ballte meine Fäuste. Wenn ich diesen jemand erwischte, dann würde ich meinen ersten Mord begehen und das ohne Auftrag.
,,Habt ihr wirklich geglaubt ich wäre so dumm und hätte es nicht mitbekommen?" Voldemort erhob seine Stimme. Ich bekam eine Gänsehaut.
,,Vater-" fing Mattheo an.
,,Crucio." rief Voldemort, während er seinen Zauberstab schwang. Mattheo fiel zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen.
,,Mattheo!" rief ich erschrocken und wollte zu ihm hin.
,,y/n, bleib sitzen." forderte mich Voldemort auf. Ich gehorchte und blieb sitzen. Meine Augen brannten. Was sollte meine Aufgabe nun sein?
,,Nachdem du den Abschluss in Hogwarts hast, wirst du heiraten." sagte er und zog eine Grimasse, die ein Lachen wohl darstellen sollte. Fassungslos sah ich ihn an.
,,Was?" fragte ich zittrig.
,,Louis Partridge." Mitleidig sah er mich an.
,,Aber nicht ohne Grund: Seine Familie sind mächtige Zauberer. Wir benötigen sie beim Krieg auf unserer Seite."
,,Nein." sagte ich.
,,Wie bitte?" fragte mich mein Vater.
,,Ich werde ihn nicht heiraten. Ich habe selbst zu bestimmen wann ich wen heirate und nicht du. Nur weil du sie beim Krieg brauchst. Ich sage dir, Harry Potter wird dich vernichten." schrie ich und stand auf.
,,Du undankbares Kind. Ich habe dein Leben gerettet und ich kann es beenden."
,,Du hast meine Eltern umgebracht."
,,Deine Eltern waren Nichtsnutze. Sie haben es nicht geschafft. Sie haben keine einzige Aufgabe geschafft, die ich ihnen aufgetragen hab."
,,Ich gehe jetzt." sagte ich fest. Ich entfernte mich und öffnete die Tür. Nachdem die Tür hinter mir zugefallen war, holte ich Luft. Ich hatte soeben mein Todesurteil unterschrieben. Warum war ich nur so dumm? Aber warum hatte er mich nicht verflucht, wie bei Mattheo? Konnte es sein, dass er mich doch als seine Tochter ansah und dass ich ihm als Tochter etwas bedeutete? Es schien unmöglich, aber warum sonst hatte er mich von meinen Eltern ,gerettet' ? Fakt war, dass ich diesen Louis nicht heiraten werde. Ich kam in meinem Zimmer an. Ich hatte Recht gehabt. Diese Aufgabe würde mein Leben verändern. Zum Glück hatte ich noch zwei Jahre auf Hogwarts. Da konnte viel passieren. Vielleicht änderte mein Vater ja noch seine Meinung, was eher weniger der Fall seien wird.

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