Kapitel 35 oder das in dem ich merkte, dass ich ihn noch liebe

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Völlig benommen wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich sah mich blinzelt um und realisierte: Ich war nicht in meinem Dorm. Erschrocken schaute ich unter die Decke. Fuck. Ich war komplett nackt. Krampfhaft versuchte ich mich an gestern Abend zu Abend erinnern. Ich hab mit Pansy getrunken, dann kam Louis und wollte mit mir tanzen. Danach wollte er auf die Toilette und ich sah wie Mattheo ihm hinterher ging. Ich bin hinter ihm her und dann...ich stockte. Ich hatte mit Mattheo geschlafen. Ich raufte fassungslos meine Haare. Schnell stand ich auf und zog mir das nächstbeste Kleidungsstück an. Ein schwarzes Hemd. Mattheo's Hemd. Das war jetzt egal. Ich stand auf und wollte gerade gehen, als die Badezimmertür aufgemacht wurde und Mattheo herauskam. Oberkörperfrei. Nur mit Boxershorts. Ich schluckte schwer und versuchte meinen Blick auf was anderes zu richten.
,,Ich weiß dir gefällt was du siehst." grinste Mattheo.
,,Egal was gestern passiert ist, es war eine einmalige Sache. Das wird nicht wieder vorkommen." sagte ich mir fester Stimme.
Mattheo nickte und kratzte sich am Kinn. Holy shit, war er attraktiv. Er wusste was er machte. Er wusste es verdammt nochmal ganz genau. Ich biss mir auf meine Unterlippe.
,,Hör auf damit, y/n." ich sah ihn verwirrt an.
,,Das was du immer mit deiner Unterlippe machst." er kam mir näher als mir lieb war. Wie in Schockstarre stand ich dort. Einerseits sollte ich schnellstmöglich hier verschwinden, andererseits wehrte sich mein ganzer Körper dagegen. Mattheo's Hand strich über meine Wange. Als ich meine Fassung wiedererlangt hatte, schlug ich sie weg. Verdutzt schaute Mattheo mich an.
,,Ich bin nicht eins deiner Spielzeuge, Mattheo Riddle. Es ist vorbei." Mit diesen Worten ging ich aus der Tür und ging an einem verdutzen Blaise vorbei.
,,Wehe du sagst irgendwas." drohte ich ihm.
Er hob nur unschuldig die Hände.

~~~
Es war schon der nächste Morgen und wir hatten wieder Unterricht. Ich hatte Mattheo nicht mehr gesehen und auch nicht mit ihm gesprochen. Die Sache hatte sich für mich erledigt. Zumindestens versuchte ich mir das einzureden. Seufzend machte ich mich auf den Weg zu meinem Klassenraum. Ich setzte mich in die letzte Reihe. Ich holte meine Schreibsachen raus und fing schonmal an, das Datum feinsäuberlich zu schreiben, bis sich eine gewissen Person neben mich setzte. Ich musste nicht Aufsehen um zu wissen wer es war. Dieser Geruch. Dieser vertraute Geruch des Parfums und der leichte Hauch von Zigaretten. Ich seufzte.
,,Ich hoffe du hast nichts dagegen." sagte Mattheo grinsend.
,,Hab ich eine Wahl?" brummte ich nur.
,,Nein." kam nur als Antwort.
Der Unterricht verlief ganz gut. Nur Mattheo starrte mich die ganze Zeit an. Es war mir unangenehm.
,,Ich gehe schnell die Bücher holen." sagte der Professor und schon war er verschwunden. In der Klasse wurde es laut und alle fingen an durcheinander zu reden. Mattheo zog seinen Stuhl näher zu mir. Seine Hand wanderte zu meinem Oberschenkel. Ich sah ihn erschrocken an.
,,Was machst du?" fragte ich.
,,Du liebst mich." sagte er auf einmal.
Ich schluckte. Was sollte ich darauf antworten? Ja, ich liebte ihn.
,,Nein." sagte ich.
,,Du lügst." sagte er grinsend. Verdammt er kannte mich so gut.
,,Lass es, Mattheo."
Statt es zu lassen, beugte er sich zu mir und kam mir näher. Ich wusste, er würde mich küssen. Ich schloss die Augen.
,,Wusste ich es doch."
Sofort schlug ich meine Augen auf und sah in sein selbstgefälliges Gesicht. Ich rollte die Augen. Ein Fehler. Er nahm mich an meiner Krawatte und zog mich wieder zu sich.
,,Oh heute Nacht werde ich dir einen Grund geben mit den Augen zu rollen und ich zeige dir wie unfreundlich ich sein kann." raunte er mir zu. Fassungslos schaute ich in seine Augen. Bis seine Lippen meine sanft berührten. Ich gewehrte ihm Einlass mit seiner Zunge. Seine Hand wanderte unter meinen Rock. Schnell löste ich mich wieder von ihm.
,,Du hast sie doch nicht mehr alle."
,,Aber du liebst es." konterte er grinsend.
Oh ja, ich liebte es. Ich liebte ihn. Ich liebte einen Psychopathen.

~~~
Die Pause verbrachte ich mit meinen Freundinnen. Morgen war der letzte Schultag und ich würde alle schrecklich vermissen. Wir redeten über alles Mögliche. Allerdings gingen wir dann wieder zurück, da wir unsere Sachen für morgen noch packen mussten. Ich sah das gefaltete Hemd von Mattheo auf meinem Schreibtisch liegen und entschloss mich es schnell zurück zu bringen. Ich lief die Treppen hoch zu den Jungen. Ich klopfte dreimal an die Tür, bis ich jemand hörte der ,,Herein" rief. Ich trat herein. Dort stand Blaise. Er war am Packen.
,,Oh hey y/n. Was verschafft mir die Ehre?" fragte er.
,,Ich wollte nur Mattheo's Hemd zurückbringen. Ich zeigte auf das Kleidungsstück in meiner Hand.
,,Dein Kleid von der Nacht hängt da." Er zeigte auf mein Kleid. Ich nickte und nahm es. Ich wollte gehen, aber Blaise hielt mich auf.
,,Es tut mir leid, was ich dir an den Kopf geschmissen hab. Das war nicht ok."
,,Vergessen wir die Sache. Mit Mattheo und mir ist es sowieso Schluss." sagte ich schulterzuckend.
,,Sicher?" fragte Blaise vorsichtig.
Ich nickte.
,,Ich sehe in dieser Beziehung einfach keinen Sinn mehr."
,,Also wird nur gevögelt?"
Fassungslos schaute ich ihn an.
,,Das war ein Ausrutscher." sagte ich und schaute verlegen auf den Boden. Blaise lachte.
,,Ich schau die Ferien mal bei euch vorbei." sagte er. Zum Abschied umarmte er mich. Genau in diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen und Blaise wurde von mir weg gezogen.
,,Was fällt dir ein, was du tust?" brüllte Mattheo ihn an. Er schubste ihn grob nach hinten.
,,Chill, alter ich hab sie nur umarmt."
,,Schmus mit den anderen Schlampen aber nicht mit ihr." schärfte Mattheo ihm ein.
,,Mattheo, wir sind nicht mehr zusammen. Hör auf jeden der in meiner Nähe ist zu vergraulen." sagte ich empört und stellte mich vor ihn hin. Mattheo sah mich seltsam an.
,,Ich gehe jetzt besser. Wir sehen uns morgen im Zug." Blaise nickte und ich verschwand aus dem Zimmer. Mein Psycho-Ex war ein Problem. Wie sollte ich mit so einem umgehen?

Love dies last.Where stories live. Discover now